Rueckkehr nach Abbeydale
in sie eindrang.
Erregt klammerte sie sich an ihn und schrie auf, als sie den Höhepunkt erreichte und die Wellen der Lust sich immer weiter in ihr ausbreiteten.
Irgendwann öffnete sie die Augen und stellte fest, daß Silas und sie sich ein ganzes Stück von dem Stuhl entfernt hatten und seine restlichen Sachen woanders lagen. Als er ihrem Blick folgte, errötete sie wütend.
Wie hatte das bloß passieren können? Wie hatten Silas und sie sich trotz ihrer guten Vorsätze so leidenschaftlich lieben können?
Sie kannte die Antwort bereits – oder zumindest teilweise. Sie liebte ihn, und wenn Cherry nicht gewesen wäre, hätte sie alles aufgegeben, um bei ihm sein zu können, egal, wie kurz diese Zeit auch sein mochte.
Doch Cherry war da, und ihr Wohlergehen war ihr, Kate, wichtiger als ihr eigenes. Das mußte es auch sein.
Als Kate sich aus seiner Umarmung befreite und aufstand, sagte Silas leise: „Bleib bei mir …”
„Ich kann nicht. Meine Eltern fragen sich bestimmt schon, wo ich bleibe.” Sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr und stellte bestürzt fest, daß es bereits nach zwei war. Hoffentlich waren ihre Eltern inzwischen ins Bett gegangen und machten sich keine Sorgen um sie!
„Nicht nur heute nacht …”
Kate sah ihn an. Sie sehnte sich danach, die Hand auszustrecken und ihn zu berühren. Aber ihr war klar, daß sie verloren war, wenn sie es tat.
„Für wie lange denn? Bis du nach Äthopien zurückkehrst?” erkundigte sie sich betont forsch. „Nein danke, Silas.”
Schweigend fuhr er sie zum Hof ihrer Eltern zurück, wo sofort die Hunde anschlugen. Als Kate leise das Haus betrat, hörte sie jedoch nichts.
Am nächsten Morgen betrachtete ihre Mutter ihr blasses Gesicht. „Wann bist du heute nacht eigentlich nach Hause gekommen? Das muß ja ein sehr langer Spaziergang gewesen sein …”
„Ich bin zu Jessops Hof gegangen. Silas war da, und wir haben uns unterhalten.”
Kate hatte den Kopf gesenkt und blickte in ihre Kaffeetasse. Sie hoffte, daß ihre Mutter nicht sah, wie ihre Wangen brannten. Da sie sie nicht belügen wollte, hatte sie ihr zumindest einen Teil der Wahrheit erzählt.
10. KAPITEL
Inzwischen war eine Woche vergangen, und Kate hatte immer noch nichts von Silas gehört. Eigentlich hatte sie erwartet, daß er sich bei ihr melden würde, wie sie sich eingestehen mußte, und sei es nur wegen des Hundes gewesen.
Warum hatte er nichts von sich hören lassen? Sie malte sich alle möglichen Gründe aus und dachte sogar daran, daß er vielleicht einen Rückfall erlitten hatte und krank geworden war. Bevor sie jedoch zum Hof fahren konnte, um nach ihm zu sehen, kam Cherry zu ihr und erzählte ihr, daß sie ihn im Dorf gesehen hatte.
„Er war mit zwei anderen Erwachsenen und zwei Jungen zusammen”, berichtete sie wichtigtuerisch, „aber er hat mir zugewunken und hallo gesagt.”
Dafür, daß sie ihn erst einmal gesehen hat, hat sie ja eine ganz schöne Zuneigung zu ihm entwickelt, überlegte Kate traurig.
Vermutlich hatte es sich bei seinen Begleitern um seine Schwester und deren Familie gehandelt. Kate tröstete sich mit dem Gedanken, daß er vermutlich kaum Zeit hatte, sie anzurufen, wenn er Besuch hatte.
Als sie nach draußen ging, um ihrer Mutter beim Pflücken der ersten Himbeeren zu helfen, sah sie sie alle am Hof vorbeifahren.
„War das nicht Silas im Wagen?” fragte ihre Mutter, die erst aufsah, als der Range Rover gerade aus ihrem Blickfeld verschwand.
„Ja”, erwiderte Kate kurz angebunden.
Ihre Mutter verstand den Wink und ging nicht weiter darauf ein.
Bestimmt fuhr Silas mit seinen Gästen zu seinem Hof. Kate überlegte flüchtig, wer den Hof wohl leiten würde, wenn er in Äthopien war, und das brachte sie wiederum auf den Gedanken, wann er wohl abreisen würde. Unwillkürlich erschauerte sie und schaute blicklos in die Ferne.
„Du weißt doch, daß ich heute nachmittag nicht da bin, oder?” fragte ihre Mutter unvermittelt. An diesem Tag fand wieder ihr wöchentliches Treffen vom Women’s Institute statt.
„Ja, und Cherry geht mit Dad auf den Markt. Es sieht also so aus, als müßte ich den Nachmittag allein verbringen.”
„Du kannst mit mir kommen, wenn du willst”, erklärte ihre Mutter forsch, doch Kate schüttelte den Kopf.
„Das ist nett, aber ich bleibe lieber hier. Ich möchte Lydia anrufen, denn ich habe es ihr versprochen, bevor wir aus London weggefahren sind. Bis jetzt bin ich einfach noch nicht dazu
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