Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Rueckkehr nach Glenmara

Titel: Rueckkehr nach Glenmara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Barbieri Sonja Hauser
Vom Netzwerk:
unser Pfarrer«, rügte Aileen sie.
    »Stimmt«, pflichtete Bernie ihr bei. »Warum interessieren ihn unsere Spitzensachen? Wir tun doch niemandem was. Man könnte sogar sagen, wir arbeiten mit Gottes Segen.«

    »Erzählt ihm das lieber nicht, sonst verknotet er vor Wut seine Soutane«, rief Mrs. Flynn aus.
    »Er ist doch nicht da, oder?« Bernie sah sich um.
    »Du gütiger Himmel, nein. Der rührt ja keinen Alkohol an. Es fällt ihm schwer genug, den Messwein zu trinken – das tut er nur, weil das das Blut Christi ist. Vielleicht war sein Da Alkoholiker. Wer weiß? Er spricht nie über seine Vergangenheit.« Mrs. Flynn tätschelte zum Abschied Bernies Schulter. »Ich lass es euch wissen, wenn ich was Neues erfahre.«
    »Hey, Ladys«, begrüßte Moira sie übertrieben fröhlich, weil Cillian an ihrer Seite war.
    »Moi, schön, dass du’s geschafft hast.« Aileen winkte ihr zu. »Komm doch zu uns rüber.«
    Cillian nickte den Frauen zu, die Hand fest an Moiras Ellbogen, und flüsterte ihr etwas ins Ohr.
    »Danke, Ailey, aber bei euch ist nicht genug Platz«, antwortete Moira, bevor Cillian sie weiterschob. »Ich schau später bei euch vorbei …«
    »Stimmt, es ist nicht genug Platz«, murmelte Aileen, nachdem die beiden sich ans andere Ende des Pubs gesetzt hatten, »jedenfalls nicht für jemanden wie Cillian.«
    »Wir haben wirklich nicht genug Stühle, Ailey«, gab Bernie zu bedenken. »Wahrscheinlich dachte sie, es ist einfacher, wenn …«
    »Wir hätten einen heranrücken und ein bisschen zusammenrutschen können«, beharrte Aileen. »Das machen wir sonst auch.«
    »Würdest du wirklich gern am selben Tisch sitzen wie er? Weißt du nicht mehr, was letztes Mal passiert ist? Vermutlich wollte Moira nicht wieder eine solche Szene.«

    Aileen senkte schweigend den Blick auf die Sprüche, die frühere Gäste auf die Tischplatte gekritzelt hatten: Verpiss dich! Gälen an die Macht! Rosheen ist gut im Bett! »Schaut euch das an! Was für eine Schande!« Aileen befeuchtete den Finger, um den letzten Satz wegzuwischen. »Wahrscheinlich von diesem Lümmel Ronnie. Er hat nicht mal einen ordentlichen gälischen Namen. Ronald – klingt nach Buchhalter. Aber unterm Strich interessiert er sich bloß für Drogen.«
    »Sicher? Ich meine …«, hob Kate an.
    »Ja, meine Liebe, auch hier gibt’s Drogensüchtige. Wissen Sie, Irland besteht nicht nur aus grünen Feldern und freundlich lächelnden Menschen«, sagte Aileen.
    »Das ist mir klar. Mir hat ein Junkie in Dublin den Rucksack gestohlen …«
    »Nicht Rosheen«, fiel Aileen ihr ins Wort. »Wenn sie Drogen nehmen würde, wüsste ich das. Schlimm genug, dass sie mit solchen Leuten verkehrt.«
    »Dann trifft sie sich also immer noch mit Ronnie?«, fragte Bernie. »Ich dachte, das hättest du ihr verboten.«
    »Leider hab ich nichts gegen ihn in der Hand. Also muss ich aufpassen, was ich sage. Außerdem möchte ich ihn ihr nicht interessanter machen, als er sowieso schon für sie ist. Sie hat nämlich eine Vorliebe für schwere Jungs.« Aileen zupfte an ihren abgekauten Nägeln herum.
    »Hast du was von ihr gehört?«, erkundigte sich Bernie.
    »Vielleicht ist was auf dem Anrufbeantworter. Ich versuche, nicht drüber nachzudenken, weil ich ihretwegen schon zu viele schlaflose Nächte hatte. Sie ist erwachsen und kann tun und lassen, was sie will.«

    »Meinen Sie wirklich? Meine Mutter hat immer gesagt …«, hob Kate an.
    »Was hat Ihre Mutter mit meiner Rosheen und mir zu tun? Ist die etwa auch hier?«
    »Nein.« Kates Finger glitten über den Fingerhut um ihren Hals.
    »Was wissen Sie schon? Sie haben keine Kinder.«
    Kate verschränkte schweigend die Arme vor der Brust und bedachte Aileen mit einem wütenden Blick.
    »Man muss doch keine Kinder haben, um sich über sie unterhalten zu können«, mischte sich Bernie ein.
    »Kommt drauf an, was man sagt.« Aileen war offenbar verärgert darüber, dass Bernie sich auf Kates Seite schlug.
    »Tja, dann sollte ich wohl auch lieber den Mund halten«, meinte Bernie. »Kinderlose Frauen, passt auf!«
    »Du warst nicht gemeint …«
    »Ich finde, wir sollten dafür sorgen, dass unser Gast sich hier wohl fühlt. Irland ist für seine Gastfreundschaft bekannt«, erklärte Bernie.
    »Nur an der Oberfläche«, widersprach Aileen.
    »Wie bitte?«
    »Ach, egal. Holen wir uns noch eine Runde Guinness«, sagte sie bemüht fröhlich. »Es wird allmählich heiß hier drin. Oder sind das bloß wieder meine Hitzewallungen?«
    »Ist das nicht

Weitere Kostenlose Bücher