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Rueckkehr nach Glenmara

Titel: Rueckkehr nach Glenmara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Barbieri Sonja Hauser
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Sullivan Deane da drüben in Declans Band?« Bernie versuchte, das Gespräch in ruhigere Gewässer zu steuern. »Der war lange nicht mehr hier.«
    »Nun, es ist ein besonderer Anlass«, meinte Aileen. »Niemand lässt sich das craic zum St.-Brendan-Fest entgehen.«

    »Vielleicht wollte er auch nur jemanden wiedersehen.« Bernie stieß Kate in die Rippen.
    »Dann kennen Sie ihn also näher?« Aileen hob eine Augenbraue.
    Kate zuckte mit den Achseln. »Er hat einen Laptop, das wissen Sie doch. Bernie hat mich wegen der Spitze zu ihm geschickt.«
    »So, so.«
    Kate begann unter dem Tisch, mit dem Fuß zu wippen. Was hat Aileen bloß für ein Problem? , dachte sie.
    Richie an der Bar rettete sie, indem er auf den Tresen klopfte, vor einem Streit. »Zeit für ein Tänzchen!«, rief er.
    »Was ist los?«, fragte Kate.
    »Der Stepptanzwettbewerb«, antwortete Bernie. »Der hat hier Tradition, lange vor diesen Riverdance-Shows aus den Staaten. Wissen Sie, wie’s geht?«
    »Ich hab als kleines Mädchen Stunden genommen.«
    »Wunderbar! Dann machen Sie mit. Oona, hast du das gehört?«, rief Bernie zum Nachbartisch hinüber. »Sie tanzt!«
    »Dann nichts wie auf die Bühne!«
    Kate wäre am liebsten zur Tür hinausgeschlichen, die sich gleich neben ihr befand. Doch Bernie, die nicht wusste, dass sie nicht die geringste Lust hatte, im Rampenlicht zu stehen, war zu schnell für sie.
    »Ich hab jahrelang an keinem Wettbewerb mehr teilgenommen«, protestierte Kate. »Und auch nicht geübt. Ich weiß die Schrittfolgen nicht mehr …« Was nicht ganz stimmte. Sie hatte erst im März getanzt, ganz spontan, in einer völlig anderen Situation.

    »So was vergisst man nicht«, widersprach Bernie. »Das ist wie beim Radfahren, hat meine Oma immer gesagt.«
    »Tanzen Sie denn?«, fragte Kate.
    »Ich? Um Himmels willen, nein«, antwortete Bernie. »Ich hab ein kaputtes Knie. Aileen ist die Einzige von uns, die noch tanzt.«
    »Aileen?«, wiederholte Kate.
    Aileen lächelte mit funkelnden Augen, um Kate zu zeigen, dass sie sich auf den Stepptanz freute. »Es geht doch nichts über einen kleinen Wettkampf, stimmt’s?«
    »Sie sind jung, Kate«, fuhr Bernie fort. »Was sollte Sie aufhalten?«
    »Nein, wirklich …«
    Doch Bernie trug Kates Namen bereits auf der Teilnehmerliste ein. Als Kate ihn wegradieren wollte, reichte sie sie einfach weiter, und dann begann die Band ein neues Stück, und es war zu spät. Der Wettbewerb begann, alle sangen aus voller Brust. Obwohl Kate das Lied nicht kannte, stimmte sie ein. Die ersten Tänzer sprangen auf die Theke, und Sullivan Deane spielte dazu auf. Kate verschlug es bei seinem Anblick den Atem.
    »Kate.« Bernie stieß sie an. »Kate, Sie sind dran.«
    »Ich …«
    Alle klopften auf die Tische. Es gab keine Fluchtmöglichkeit. Kate empfand eine Mischung aus Angst und Erregung. Das letzte Mal hatte sie beschwipst im Kell’s, einem Irish Pub in Seattle, getanzt, am St.-Patrick’s-Day, für Ethan und ihre verstorbene Mutter. Die anderen Gäste hatten mit den Füßen im Takt gestampft. Meine Freundin , hatte Ethan gerufen. Ist sie nicht unglaublich?

    Im Vergleich zu dem Model wohl nicht unglaublich genug.
    Im Mad Dog in Glenmara traten die Tänzer paarweise an. Vier Frauen und Männer waren bereits dran gewesen; ihre Punktzahlen standen auf der Tafel hinter der Bar. Einen Mann hatte man disqualifiziert, weil er von der Theke gefallen war. (Seine Freunde hatten ihn aufgefangen; dabei hatte sich einer den Finger verstaucht.)
    »Auf dieser Seite Aileen Flanagan, die Favoritin und Titelverteidigerin«, rief Richie, als wollte er die Kontrahenten in einem Boxkampf ankündigen. »Wie viele Jahre in Folge hat sie gewonnen? Ich weiß es nicht mehr.«
    Aileen lachte. »Ziemlich viele.« Wenn sie wollte, konnte sie durchaus charmant sein.
    Kate machte sich mit zitternden Knien auf den Weg zur Bar. Sullivan Deane half ihr hinauf und lächelte ihr ermutigend zu, bevor er sich wieder zur Band gesellte. »Viel Glück.«
    Aileen bedachte Kate mit einem siegessicheren Lächeln und legte, kaum dass die Startglocke ertönte, einen Schrittwirbel aufs Parkett. Kate stand wie versteinert da, bis Bernie ihren Namen rief. Da erwachte sie aus ihrer Trance, und ihre Beine und ihr Kopf lösten sich aus der Angst.
    » Deine Füße wissen, was zu tun ist« , hatte ihre Mutter gesagt, als sie einmal vor einem feis fast in Panik verfallen wäre. » Verlass dich auf sie.«
    Kate hatte keine Mühe, mit Aileen mitzuhalten, und

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