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Rueckkehr nach River's End

Rueckkehr nach River's End

Titel: Rueckkehr nach River's End Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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schnürte Frank die Kehle zu. »Ich hoffe, daß eines Tages dein erwachsener Sohn dasselbe zu dir sagt. Sonst wirst du nie erfahren, wieviel mir dieser Satz bedeutet.« Er musste sich räuspern, damit er sie nicht beide in Verlegenheit brachte. »Ich werde deine Arbeit von nun an mehr zu schätzen wissen. Einverstanden?«
    »Ja, damit bin ich einverstanden.«
    »Als Anfang erkläre ich mich zu diesen Interviews bereit, wenn du Zeit dazu hast.«
    »Ich habe jetzt Zeit. Wie ist es mit dir?«
    »Jetzt? Nun, ich...« Darauf war er nicht vorbereitet und suchte nach einer Ausrede.
    »Ich hole nur ein neues Band.«
    Noah wusste , daß er den Fisch an der Leine hatte und schnell handeln musste . Er kam mit einem Band und zwei Dosen Cola zurück. »Es ist einfacher, als du glaubst«, sagte er, beschriftete das Band und schob es in sein Aufnahmegerät. »Du redest mit mir, erzählst mir von dem Fall. Genau wie früher. Einiges hast du mir schon gesagt. Bereits damals habe ich mir Notizen gemacht. Tanner hat selbst die Polizei gerufen. Darüber habe ich Aufzeichnungen.«
    Noah suchte nach dem richtigen Ordner. »Er rief um zwölf vor eins an. >Sie ist tot. Mein Gott, Julie! Sie ist tot! Überall ist Blut. Ich kann das Blut nicht aufhalten. Helft mir.<« Noah legte das Blatt zur Seite. »Da steht noch mehr, aber das ist das wichtigste. Der Beamte am Telefon stellte Fragen und bekam immer dieselben Antworten, bis es ihm schließlich gelang, Tanner die Adresse zu entlocken.«
    »Zunächst fuhren die Uniformierten hin«, sagte Frank. »Ganz die übliche Vorgehensweise . Bei einem Notruf werden sie als erstes rausgeschickt. Das Tor war offen, genau wie die Haustür. Sie betraten das Anwesen und fanden Tanner mit der Leiche im vorderen Salon. Sie sicherten den Tatort, meldeten ei nen Mord und forderten die Detek tives an. Tracy Harmon und ich nahmen den Anruf entgegen.«

Vierundzwanzigstes Kapitel
    Noah kam es so vor, als ob er seinen Vater an jenem Abend in das Haus begleitet hätte. Er spürte die warme Luft, die durch die Palmenwedel rauschte, durch die vom Mondlicht versilberten Gärten. Das Haus mit den golden erleuchteten Fenstern zeichnete sich weiß vor der Dunkelheit ab.
    Einsatzfahrzeuge bewachten die Vorderseite, die roten und blauen Signalleuchten warfen unruhige Farbmuster auf die Marmorstufen, die Gesichter der Cops und den Kleinbus der Spurensicherung.
    Aus der geöffneten Haustür drang helles Licht.
    Ein junger Polizist in nagelneuer Uniform, der gerade frisch von der Akademie gekommen war, übergab sich in die Oleanderbüsche.
    Innen strahlte der große Kronleuchter auf die weißen Böden und die dunklen Blutspuren, die sich überall abzeichneten, im Foyer, den Hur entlang und auf der glänzend polierten Eichentreppe, die sich majestätisch zur Linken erhob.
    Der Geruch des Blutes lag schwer in der Luft, und es glänzte noch feucht.
    Auf den ersten Blick sah alles nach einem erbitterten Kampf aus: das zerbrochene Glas, die umgestürzten Möbel, die allgegenwärtigen Blutspuren.
    Aber Julies Nägel waren unversehrt und sauber, die Wunden an ihren Händen und Armen oberflächlich.
    Er hatte sie von hinten angegriffen. Später würde der Leichenbeschauer Franks Theorie bestätigen, doch als er sich neben die Tote hockte, spielte sich die Szene bereits in seinem Kopf ab.
    Der erste Stich war direkt unter den Schulterblättern tief in ihren Rücken eingedrungen. Wahrscheinlich hatte sie geschrien, war gestolpert, wollte sich umdrehen. Außer dem Schmerz musste sie schreckliche Angst empfunden haben. Hatte sie sein Gesicht und das, was sich darin spiegelte, gesehen?
    Dann hatte er noch einmal ausgeholt. Hatte sie einen Arm gehoben, um den Angriff abzuwehren? Bitte nicht! Gott, bitte nicht!
    Sie hatte versucht zu entkommen, dabei eine Lampe umgestoßen, Glas war zerbrochen, und die Scherben hatten ihre nackten Füße verletzt. Er hatte weiter auf sie eingestochen. Sie war gefallen, hatte versucht wegzukriechen, hatte geweint. Wieder und wieder hatte er die Klingen in sie hineingetrieben, hatte sie immer wieder in ihren Körper gerammt, selbst als sie sich nicht mehr bewegte. Selbst als sie schon tot war.
    Zwei Uniformierte bewachten Sam im Raum nebenan. Wie sein erster Blick auf Julie sollte sich auch dieses Bild in Franks Erinnerung eingraben. Er war b l ass und attraktiv, rauchte in schnellen Zügen. Sein Arm bewegte sich hastig auf und ab, auf und ab, während er die Zigarette an die Lippen führte, den Rauch

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