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Rueckkehr nach River's End

Rueckkehr nach River's End

Titel: Rueckkehr nach River's End Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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»Ich wünschte, Celia wäre hier. Sie hat aber am späten Nachmittag ein Meeting. Setz dich.« Aufgeregt lief er durch das Wohnzimmer, nahm die Zeitung hoch, räumte eine Zeitschrift vom Stuhl. »Kann ich dir etwas zu trinken anbieten?«
    »Ich möchte nichts, danke.« Auf ihrer Brust lastete ein schweres, beklemmendes Gefühl. »Ich wollte eigentlich zuerst anrufen, doch dann bin ich einfach hergekommen.«
    Er sah, daß sie um Fassung rang. »Ich bin froh, daß du gekommen bist. Natürlich ist mir klar, daß du inzwischen erwachsen bist, aber jedes Mal, wenn ich an dich gedacht habe, sogar wenn ich deine Briefe las, sah ich ein kleines Mädchen vor mir.«
    »Und ich sehe in Ihnen immer einen Helden.« Sie ließ sich in den Arm nehmen und festhalten. Das Zucken in ihrem Magen beruhigte sich. »Ich wusste , daß alles gut wird, sobald ich Sie sehe.«
    »Stimmt etwas nicht, Li vv y?«
    »Das kann man wohl sagen. Ich bekomme es langsam in den Griff, aber...«
    »Geht es um Noahs Buch?«
    »Zum Teil. Um das Buch, um ihn. Er ist Ihr Sohn.« Olivia seufzte und trat einen Schritt zurück. »Und so sehr ich mich dagegen gesträubt habe - ich vertraue ihm. Es wird schmerzhaft für mich, darüber zu sprechen, aber ich werde es schaffen.«
    »Du kannst ihm vertrauen. Ich verstehe zwar seine Arbeit nicht, aber ich kenne Noah.«
    Überrascht schüttelte sie den Kopf. »Sie verstehen seine Arbeit nicht? Wie das? Er ist brillant.«
    Nun war Frank verwirrt. Er setzte sich auf die Sofalehne und starrte sie an. »Ich muss sagen, es überrascht mich, das aus deinem Mund zu hören. Wie kannst du als Tochter eines Mordopfers so empfinden?«
    »Und als Tochter eines Mörders«, ergänzte sie. »Und genau das ist der Punkt. Ich habe sein erstes Buch gelesen. Wie hätte ich widerstehen können, wo doch sein Name auf dem Umschlag stand?« Schuldbewusst hatte sie es in ihrem Zimmer versteckt. »Ich kann nicht sagen, ob es mir gefallen hat, aber ich habe verstanden, was er damit erreichen wollte. Er nimmt sich die schrecklichsten Verbrechen vor, die teuflischsten, die unverzeihlichsten. Und genau so stellt er sie dar.«
    Frustriert über ihre ungeschickten Erklärungsversuche wedelte Olivia mit einer Hand. »Wenn man in den Nachrichten von einem Mord hört oder in der Zeitung darüber liest, sagt man sich >oh, wie schrecklich* und liest weiter. Noah läßt die Tat lebendig werden, macht sie real. Jeden, der darin verwickelt ist, legt er bis auf die verborgensten Emotionen bloß.«
    Das, so erkannte sie, war es, was sie am meisten an Noah fürchtete. Daß er sie bis auf die Seele entblättern würde.
    »Livvy.« Die Gefühle schnürten Frank die Kehle zu. »Du beschämst mich, weil ich noch nie genau genug hingeschaut habe.«
    »Sie sehen nur Noah. Ich habe Angst davor, mit ihm zu sprechen.«
    Sie drückte ihre Hand gegen ihren Magen. »Ich will nicht, daß er das weiß. Ich will versuchen, ihm auf gleicher Ebene zu begegnen. Nun, vielleicht nicht ganz«, korrigierte sie sich und lächelte wieder. »Ich fahre morgen nach Hause, also muss er sich mit mir auf meinem Terrain auseinandersetzen. Ich wollte Sie und Mrs. Brady fragen, ob Sie in diesem Sommer vielleicht Lust hätten, uns zu besuchen und ein paar Wochen im Gästehaus zu verbringen. Wir haben eine Reihe von Veränderungen vorgenommen, und ich möchte Ihnen mein Zentrum zeigen und... oh Gott. Es tut mir leid. Himmel!«
    Sie presste beide Hände vor den Mund, erstaunt, daß diese Worte aus ihr herausgesprudelt waren und sich in ihrem Versuch, die Wahrheit zu verbergen, überstürzten. »Livvy...«
    »Nein, es ist in Ordnung. Ich brauche nur eine Minute.« Sie trat ans Fenster und starrte durch die Gardinen. »Ich weiß, daß er in ein paar Wochen entlassen wird. Ich dachte - irgendwie dachte ich, wenn Sie da wären, nur in den ersten paar Tagen... daß alles gut werden würde. Ich habe bisher vermieden, darüber nachzudenken, aber die Zeit rückt immer näher. Nur ein paar Wochen noch.«
    Sie drehte sich wieder um, begann zu sprechen, entschuldigte sich abermals. Doch etwas an seiner Miene ließ sie innehalten. »Was ist?«
    »Es hat mit seiner Entlassung zu tun, Liv. Heute morgen bekam ich einen Anruf. Ich habe immer noch Beziehungen, und sobald es etwas Neues über Tanner gibt, werde ich informiert. Angesichts seines Gesundheitszustands, der besonderen Umstände, der Überlastung im Strafvollzug, der bereits abgesessenen Strafe, seines Verhaltens im Gefängnis...« Frank hob eine Hand,

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