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Rueckkehr nach River's End

Rueckkehr nach River's End

Titel: Rueckkehr nach River's End Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Gästehauses. »Livvy, ich glaube, daß er schwach war, und die Drogen spielten in diese Schwäche hinein. Sie ließen ihn Dinge glauben, die einfach nicht stimmten, und Dinge tun, die falsch waren. Deine Mutter hielt ihn von dir fern, wahrscheinlich mehr um dich als um sich selbst zu schützen. Und, wie ich vermute, um ihn dazu zu zwingen, sich helfen zu lassen.«
    Aber das hat er nicht getan, dachte Olivia. Er hatte sich nicht helfen lassen, und sie hat sich nicht schützen können.
    »Wenn er dort nicht mehr wohnte, warum war er in jener Nacht im Haus?«
    »Alle Indizien sprechen dafür, daß sie ihn hereinließ.«
    »Weil sie ihn immer noch liebte.« Sie schüttelte den Kopf, bevor Frank antworten konnte. »Es ist schon in Ordnung. Ich verstehe. Bleibt er für immer eingesperrt?«
    Es gibt kein >Für immer<, dachte Frank. »Er wurde zu zwanzig Jahren bis lebenslänglich verurteilt, die ersten fünfzehn Jahre ohne Recht auf Bewährung.«
    Olivias Augen verengten sich zu einem konzentrierten Stirnrunzeln. Fünfzehn Jahre war zwar länger als ihr gesamtes bisheriges Leben, aber es war längst nicht ausreichend. »Bedeutet das, daß er in knapp sieben Jahren entlassen werden kann? Einfach so, nach allem, was er getan hat?«
    »Nein, nicht unbedingt. Das System...« Wie konnte er die Umwege und Windungen eines Rechtssystems einem Kind begreiflich machen? »Er kommt vor einen Ausschuss , so wie alle anderen auch.«
    »Aber die Leute in diesem Ausschuss wissen gar nichts. Sie waren nicht dabei. Es wird ihnen egal sein.«
    »Es wird ihnen nicht egal sein, und außerdem kann ich an der Sitzung des Ausschusses teilnehmen.« Und das werde ich auch, be schloss Frank spontan, um für das Mädchen zu sprechen. »Ich darf vor dem Ausschuss sprechen, weil ich damals im Haus war.«
    »Danke.« Die Tränen wollten wieder aufsteigen, deshalb streckte Olivia schnell die Hand aus, um die seine zu schütteln. »Danke, daß Sie mit mir geredet haben.«
    »Livvy.« Er hielt ihre Hand, berührte ihre Wange mit der anderen. »Du kannst mir jederzeit schreiben oder mich anrufen.«
    »Wirklich?«
    »Ich würde mich sehr darüber freuen.«
    Die Tränen brannten nicht mehr, ihre Nerven hatten sich beruhigt. »Dann werde ich genau das tun. Ich bin wirklich froh, daß Sie gekommen sind. Ich hoffe, daß Sie und Ihre Familie hier eine schöne Zeit verleben. Wenn Sie wollen, kann ich Sie für eine der Führungen eintragen, oder ich kann Ihnen zeigen, auf welchen Pfaden Sie allein wandern können.«
    Frank verließ sich auf seinen Instinkt und erklärte: »Das würden wir sehr gern, aber nur, wenn wir dich als Führerin engagieren können. Wir wollen nur das Beste.«
    Sie betrachtete ihn mit ruhigen, nüchternen Augen. »Der Skyline-Pfad ist nur einunddreißig Meilen lang.« Als seine Kinnlade herunterklappte, lächelte sie. »Nur ein Scherz. Ich kenne einen schönen Tagesmarsch. Und Sie können unterwegs fotografieren.«
    »Und wie lautet deine Definition von einen schönen Tagesmarsch?«
    Ihr Grinsen blitzte kurz und überraschend auf. »Nur ein paar Meilen. Dort gibt es Biber und Fischadler. Im Gästehaus können Sie ein Lunchpaket bestellen, wenn Sie unterwegs picknicken möchten.«
    »Abgemacht. Wie wäre es mit morgen?«
    »Ich werde meinen Großvater fragen, aber es müsste eigentlich klappen. Ich hole Sie gegen halb zwölf ab.« Sie inspizierte seine abgewetzten, knöchelhohen Turnschuhe. »Mit Stiefeln wären sie zwar besser bedient, aber die sind auch in Ordnung, wenn Sie nichts anderes dabeihaben. Wir sehen uns morgen.«
    »Livvy?« rief er ihr nach. »Soll ich mir einen Kompass kaufen?«
    Sie warf ihm über die Schulter ein Lächeln zu. »Ich passe schon auf, daß Sie sich nicht verirren.«
    Olivia verschwand zwischen den Bäumen und rannte weiter, bis sie sich ganz sicher war, daß niemand sie sehen konnte. Dann blieb sie stehen, legte die Arme um ihren Körper, wiegte sich und ließ ihren Tränen freien Lauf.
    Sie brannten heiß, und ihre Brust hob und senkte sich schmerzhaft. Doch nachdem sie sich ausgeweint hatte, wieder frei atmen konnte und ihr Gesicht mit den Händen abgewischt hatte, fühlte sie sich besser.
    Und in diesem Moment, an diesem Ort be schloss Olivia, was sie mit ihrem weiteren Leben anfangen wollte, wie sie es leben würde. Sie wollte so viel wie möglich über den Wald lernen, über die Seen und Berge, die ihre Heimat waren. Sie wollte an diesem Ort leben und arbeiten, dem Ort, den sie liebte, und an dem ihre

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