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Rueckkehr nach River's End

Rueckkehr nach River's End

Titel: Rueckkehr nach River's End Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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College?«
    »Oh, sehr.« Sie unternahm einen be wusste n Versuch, sich zu entspannen, und führte ihn ins Wohnzimmer zurück. »Hin und wieder sehne ich mich nach zu Hause, aber das Studium lenkt mich ab.«
    Sie setzte sich auf die Couch und nahm an, daß er sich auf dem Sessel niederlassen würde. Statt dessen machte er es sich neben ihr bequem und streckte gemütlich die Beine aus.
    »Woran arbeitest du gerade?« Er nickte zum Computer hinüber.
    »Pilze.« Sie lachte und nippte nervös an ihrem Getränk. Er sah wirklich gut aus - das zerzauste, sonnengebleichte braune Haar, die dunkelgrünen Augen, die sie an zu Hause erinnerten, sein sanftes, sinnliches Lächeln.
    »Mein Hauptfach ist Ökologie.«
    Gerade wollte er bemerken, daß er das bereits wusste , doch dann hielt er sich zurück. Zu viele Erklärungen, dachte er und ignorierte das schuldbe wusste Flüstern in seinem Ohr. »Das paßt.«
    »Wie ein Handschuh«, stimmte sie zu. »Wie geht es deinen Eltern?«
    »Bestens. Wir verstehen uns immer noch prima.« Er bewegte sich, sein Blick begegnete ihrem, hielt ihn fest, bis ihr Blut, das sonst in Gegenwart von Männern stets kühl und ruhig blieb, sich erhitzte. »Um so mehr, vermute ich, seitdem ich ausgezogen bin und eine eigene Wohnung habe. Die Distanz des erwachsenen Kindes, weißt du.«
    »Ja, das verstehe ich.«
    »Arbeitest du immer noch im Gästehaus?«
    »Im Sommer, während der Ferien.« Sehen mich andere Männer eigentlich genauso an? fragte sie sich. Wäre es mir nicht aufgefallen, wenn mich jemand so angestarrt hätte, als ob einzig und allein mein Gesicht zählte? »Ich - hast du je angeln gelernt?«
    »Nein.« Er grinste wieder, und seine Finger strichen leicht über ihren Handrücken.
    »Also immer noch Fishmacs bei McDonald's?«
    »Damit kann man nichts verkehrt machen. Aber gelegentlich zeige ich auch mehr Klasse. Wie wäre es jetzt mit Essen?«
    »Essen?«
    »Ich spreche von Nahrung, Abendbrot. Selbst eine Ökologiestudentin muss schon einmal vom Ritual der Abendmahlzeit gehört haben. Magst du heute abend mit mir essen gehen?«
    Ihre Abendmahlzeit bestand normalerweise aus dem, was sie schnell in ihrer Miniküche zusammenbrutzeln oder unterwegs auf dem Heimweg fertig kaufen konnte.
    Außerdem musste sie ihr Referat zu Ende schreiben, für eine Prüfung lernen, sich auf ein Laborprojekt vorbereiten. Und er hatte wirklich umwerfend grüne Augen. »Das wäre schön.«
    »Gut. Dann hole ich dich um sieben ab. Hast du ein Lieblingsrestaurant?«
    »Restaurant? Oh, nein. Nein, eigentlich nicht.«
    »Dann Lass dich überraschen.« Noah stand auf, drückte beiläufig ihre Hand. »Stopf dir vorher nicht den Bauch mit Pilzen voll«, warnte er sie und grinste noch einmal, bevor er verschwand.
    Olivia schloss leise die Tür hinter ihm und lehnte sich dagegen. Dann stieß sie einen langen Atemzug aus, sagte sich, daß sie sich kindisch verhielt, daß sie zu alt war, um sich mit albernen Schwärmereien abzugeben. Dennoch kam ihr ein absolut unvertrauter Gedanke:
    Was um Himmels willen soll ich nur anziehen?
    Beim Essen wollte er das Thema unauffällig auf ihren Vater lenken, dann auf sein Buch. Ganz vorsichtig. Er wollte ihr Zeit geben, darüber nachzudenken, zu verstehen, was er vorhatte, was für eine wichtige Rolle sie dabei spielen würde.
    Ohne ihre Hilfe, ohne die ihrer gesamte Familie war sein Projekt zum Scheitern verurteilt. Ohne Sam Tanner auch, dachte er, während er seine Hände in die Taschen steckte und abermals die Stufen zu ihrem Apartment hinaufstieg.
    Sie war kein Kind mehr. Sie würde vernünftig reagieren. Und wenn sie erst einmal seine Motive verstanden hatte, die Ergebnisse, die er erzielen wollte, wie konnte sie ihn dann noch zurückweisen? Das Buch, das ihm vorschwebte, würde nicht nur von Mord handeln, von Blut und Tod, sondern von Menschen. Dem menschlichen Faktor. Den Motiven, den Fehlern, der Vorgeschichte. Dem Herzen, dachte er.
    Diese Art Geschichten begannen und endeten mit dem Herzen. Das war es, was er ihr verständlich machen musste .
    Und er würde ihr gegenüber aufrichtig sein.
    Bevor er die Klingel zu 2B drücken könnte, öffnete sich die Tür gegenüber.
    »Oh, hallo.«
    Das, dachte er, ist vermutlich Linda. Sein Lächeln war eine mechanische Reaktion auf die verführerische Brünette mit den strahlend blauen Augen. Sein Blut pulsierte ein paar Takte schneller, was wohl auch der Sinn und Zweck des kurzen roten Kleides war, das sich wie aufgemalt an ihre weiblichen

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