Rueckkehr nach River's End
musste dafür sorgen, daß der Fernseher ausgeschaltet blieb, solange Olivia im Haus war.
Jamie stellte die zwei Kaffeetassen auf die Bar und setzte sich. »Fang an.«
»Ich weiß auch nicht viel mehr als das, was uns Detektive Brady schon gesagt hat«, setzte David an. »Die Tür wurde nicht aufgebrochen. Sie ließ ihn herein. Sie hatte sich, äh, schon zum Schlafen umgezogen, war aber noch nicht im Bett gewesen. Anscheinend war sie im Wohnzimmer mit ihren Zeitungsausschnitten beschäftigt. Du weißt, daß sie euren Eltern immer Ausschnitte schickte.«
Er rieb sich das Gesicht und hob seine Tasse. »Sie müssen sich gestritten haben. Es gibt Anzeichen für einen Kampf. Er hat die Schere gegen sie gerichtet.« Entsetzen spiegelte sich in seinen Augen. »Jamie, er muss den Verstand verloren haben.«
David sah sie an und hielt ihren Blick fest. Als er die Hand ausstreckte, griff sie nach seinen Fingern. »Hat er - war es schnell vorbei?«
»Ich weiß nicht - ich habe noch nie - er ist einfach durchgedreht.« Einen Moment lang senkte er die Lider. Sie würde es doch erfahren. Es würde durchsickern, die Medien würden alle möglichen Lügen und Wahrheiten verbreiten. »Jamie war... er hat immer wieder auf sie eingestochen und ihr die Kehle aufgeschlitzt.«
Die Farbe wich aus ihrem Gesicht, aber ihre Hand blieb fest in seiner. »Sie hat sich gewehrt. Sie muss sich gewehrt haben. Sie muss ihn verletzt haben!«
»Ich weiß es nicht. Es wurde eine Autopsie angeordnet. Danach wissen wir mehr. Sie gehen davon aus, daß Olivia zugesehen, etwas mitbekommen und sich dann versteckt hat.« Er nahm einen Schluck Kaffee in der schwachen Hoffnung, daß er seinen nervösen Magen damit beruhigen würde. »Sie wollen mit ihr sprechen.«
»Das können sie ihr nicht antun.« Diesmal zuckte sie zurück, ließ seine Hand los. »Sie ist noch so klein, David. Ich lasse nicht zu, daß sie das durchmachen muss . Sie wissen, wie er es getan hat«, sagte sie zornig. »Ich erlaube nicht, daß die Tochter meiner Schwester von der Polizei verhört wird.«
David stieß einen langen Atemzug aus. »Er behauptet, daß er Julie so gefunden hat. Daß sie schon tot war, als er sie fand.«
»Er lügt.« Ihre Augen loderten, und ihr hartes, leidenschaftliches Gesicht bekam wieder Farbe. »Das Schwein! Er soll sterben. Ich würde ihn am liebsten selbst töten! Im letzten Jahr hat er ihr Leben zerstört, und jetzt hat er sie ermordet. In der Hölle zu schmoren ist noch zu gut für ihn.«
Sie wirbelte herum, wollte auf etwas einschlagen, etwas in Fetzen reißen. Doch sie hielt abrupt inne, als sie Olivia mit großen Augen in der Tür stehen sah.
»Livvy!«
»Wo ist meine Mama?« Ihre Unterlippe zitterte. »Ich will zu meiner Mama.«
»Livvy...« Während sich ihre Wut zunächst in Schmerz und dann in Hilflosigkeit verwandelte, beugte Jamie sich hinunter und nahm das Mädchen auf den Arm.
»Das Monster ist gekommen und hat Mama wehgetan. Geht es ihr jetzt besser?«
Uber Olivias Kopf sah Jamie verzweifelt zu ihrem Mann. Er streckte eine Hand aus, sie trat zu ihm, und alle drei hielten einander umschlungen.
»Deine Mutter musste fortgehen, Livvy.« Jamie schloss die Augen und drückte einen Kuss auf Olivias Kopf. »Sie wollte es nicht, aber sie musste .« »Kommt sie bald zurück?«
Jamies Brust hob sich wie eine Welle, die gegen einen Felsen bricht. »Nein, Liebling. Sie kommt nicht zurück.«
»Sie kommt doch immer zurück!«
»Diesmal kann sie nicht zurückkommen. Sie musste in den Himmel fliegen und ist jetzt ein Engel.«
Olivia kniff die Augen zusammen. »Wie im Film?«
Als ihre Beine zu zittern begannen, setzte Jamie sich und zog ihre Nichte an sich. »Nein, Liebling, diesmal ist es nicht wie im Film.«
»Das Monster hat ihr wehgetan, da bin ich weggelaufen. Deshalb kommt sie nicht zurück. Sie ist böse auf mich.«
»Nein, Liwy, das ist sie nicht.« Sie betete um eine Eingebung, lehnte sich zurück und nahm Olivias Gesicht in beide Hände. »Sie wollte, daß du fortläufst. Sie wollte, daß du ein kluges Mädchen bist und wegläufst und dich versteckst. Damit du in Sicherheit bist. Das wollte sie mehr als alles andere. Wenn du das nicht getan hättest, wäre sie jetzt sehr traurig.«
»Dann kommt sie morgen zurück.« Morgen war für Olivia ein Begriff, unter dem sie später, ein andermal, bald verstand.
»Livvy.« David nickte seiner Frau zu und nahm das kleine Mädchen auf den Schoß. Erleichtert bemerkte er, daß es seinen Kopf
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