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Rueckkehr nach River's End

Rueckkehr nach River's End

Titel: Rueckkehr nach River's End Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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würde. Wo er hingehörte. Statt dessen ging er auf mich los, stieß mich aus dem Weg. Es endete damit, daß wir einander anschrien. Bevor er die Tür hinter sich ins Schloss warf, musterte er mich verächtlich. Er warf mir vor, ich hätte keinen Stil, würde nie etwas Besseres als eine zweitklassige Hure sein, die sich als Star ausgibt. Fauchte, daß ich nie wie Julie sein könnte. Zwei Tage später war sie tot. Er hatte es ihr heimgezahlt«, sagte Lydia seufzend. »Wenn sie direkt an dem Abend nach der Party ermordet worden wäre, hätte ich das wohl nicht verkraftet. Aus rein egoistischen Motiven bin ich ihm dankbar, daß er so lange gewartet hat, bis ich sicher sein konnte, daß er mich wieder vergessen hatte. Wissen Sie, es hat Jahre gedauert, bis ich einsehen konnte, was für ein Glück es für mich war, daß er mich nie geliebt hat.«
    »Hat er Sie je geschlagen?«
    »Klar.« Wieder funkelte Humor in ihren Augen. »Wir haben uns gegenseitig geschlagen. Das gehörte zu unserem Paarungsritual. Wir waren gewalttätige, arrogante Menschen.«
    »Dennoch gibt es aus der Zeit vor dem Sommer, in dem Julie starb, keine Berichte über Misshandlungen oder Gewalttätigkeiten in ihrer Ehe. Was halten Sie davon?«
    »Ich glaube, daß es ihr gelungen ist, einen anderen Menschen aus ihm zu machen. Für eine Weile. Oder daß es ihm selbst gelungen ist, für eine Weile ein anderer Mensch zu werden. Liebe kann so etwas bewirken, oder ein starkes Bedürfnis. Noah...« Sie setzte sich wieder hin. »Ich glaube, daß er sich immer sehnsüchtig gewünscht hatte, der Mensch zu sein, der er durch sie wurde. Ich weiß nicht, warum es irgendwann schiefging. Aber er war ein schwacher Mann, der gern stark sein wollte, ein guter Schauspieler, der ein großartiger Schauspieler sein wollte. Vielleicht war er deshalb von Anfang an zum Scheitern verurteilt.«
    Ein kurzes Klopfen an der Tür. »Miss Loring? Sie werden auf dem Set erwartet.«
    »Zwei Minuten noch, Darling.« Sie stellte ihr Glas hin, grinste Noah an. »Arbeit, nichts als Arbeit.«
    »Ich bin Ihnen dankbar, daß Sie mich in Ihren Stundenplan hineinquetschen konnten.«
    Als er aufstand, musterte sie ihn anzüglich von oben bis unten. »Ich könnte noch mehr... quetschen, wenn Sie interessiert sind...«
    »Mit Sicherheit werde ich Ihnen später noch weitere Fragen stellen müssen.«
    Lydia trat näher, tippte mit einem Finger an seine Wange. »Sie sehen so clever aus, Noah. Ich denke, Ihnen ist klar, daß mir intimere Umstände vorschweben.«
    »Ja. Aber die Sache ist die, Lydia, Sie machen mir angst.«
    Sie warf den Kopf zurück und lachte erfreut auf. »Oh, was für ein nettes Kompliment. Was ist, wenn ich Ihnen verspreche, ganz sanft zu sein?«
    »Ich würde behaupten, daß Sie lügen.« Erleichtert über ihre Reaktion grinste er sie an.
    »Na also, ich wusste doch, daß Sie schlau sind. Nun...« Auf dem Weg zur Tür hakte sie sich bei ihm unter. »Sie wissen, wo Sie mich erreichen können, falls Sie Ihre Meinung ändern. Ältere Frauen können sehr einfallsreich sein, Noah.«
    Sie zog ihn an sich und biß ihn leicht in die Unterlippe, was sowohl Hitzewallungen als auch Nervosität in ihm auslöste. »Jetzt jagen Sie mir wirklich Angst ein. Noch eine letzte Frage.«
    »Mmm.« Sie lehnte sich gegen die Tür. »Ja?«
    »Hatte Julie eine Affäre mit Lucas Manning?«
    »Sie denken nur an Ihre Arbeit. Das finde ich sehr sexy. Aber da ich im Augenblick keine Zeit habe, um Sie erfolgreich zu verführen, kann ich nur sagen, daß ich die Antwort auf Ihre Frage nicht weiß. Damals war die öffentliche Meinung in zwei Lager gespalten. Die einen waren davon überzeugt, und die anderen hätten es nicht geglaubt, selbst wenn man Julie und Lucas nackt zusammen im Bett im Beverly Hills Hotel erwischt hätte.«
    »Zu welchem Lager gehörten Sie?«
    »Oh, zum ersten natürlich. Damals habe ich mich über jede Negativmeldung gefreut, die mir über Julie zu Ohren kam.
    Aber das war damals. Später, Jahre später, als Lucas und ich unsere obligatorische Affäre hatten...« Sie zog die Brauen hoch, weil Noah die Augen zusammenkniff. »Oh, ich verstehe, das wusste n Sie noch nicht. Ja, Lucas und ich verbrachten ein paar denkwürdige Monate zusammen. Aber er hat mir nie erzählt, ob er mit ihr im Bett war. Also kann ich dazu nur sagen, daß ich es nicht weiß. Aber Sam hat es geglaubt, also spielt es keine Rolle.«
    Es spielt eine Rolle, dachte Noah. Jedes Teil des Puzzles spielte eine Rolle.
    Wie jeder

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