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Rückkehr nach St. Elwine

Rückkehr nach St. Elwine

Titel: Rückkehr nach St. Elwine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Orlowski
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Umgestaltung der tristen Anlagen um Tanner House behilflich sein. Ihre helle Begeisterung und das ehrfürchtige Staunen in ihren dunklen Augen, hatten ihn schließlich für sie eingenommen. Irgendwann hatte Johann Olivias Bitten und Betteln nicht mehr standhalten können. Also hatte er schließlich, nach gründlicher Inspektion des Geländes, mit der Planung des Gartens begonnen. Er hatte Bodenproben veranlasst, neue Erde anfahren lassen, geeignete Arbeitskräfte ausgesucht und die gründliche Vorbehandlung des Bodens überwacht. Johann hatte zahlreiche Skizzen entworfen, ihr die Bedürfnisse der verschiedensten Pflanzen und Sträucher fachkundig erläutert. Olivia hätte bis dahin nie vermutet, welchen Aufwand das alles mit sich brachte. Letztendlich hatte er ihr eine geeignete Firma besorgt, die genau seinen Anleitungen und Plänen entsprechend, die notwendigen Arbeiten vorgenommen hatte.
    Oft hatten sie sich während dieser Zeit gegenseitig besucht, zumeist mit der ganzen Familie. Die kleinen Tanner Mädchen hatten dann gemeinsam mit ihrer Cousine Charlotte, im Garten der Svensons gespielt.
    Als Celina schließlich über Nacht verschwand, hatte das unter anderem auch das Ende einer Kleinmädchenfreundschaft bedeutet.
    Olivia entdeckte Johann Svenson inmitten von leuchtenden Tulpen. Er entfernte die bereits verblühten Teile und zupfte hier und da ein wenig Unkraut. Johann kniete auf der Erde, neben sich eine Stiege mit Gladiolenzwiebeln. Wie auf ein Signal hin, hob er plötzlich den Kopf und wandte sich um.
    „ Olivia?“ Er musterte sie erstaunt.
    „ Was führt dich zu mir?“
    „ Ich bin gekommen, um Ihnen etwas mitzuteilen. Es geht um meine Schwester.“
    Johann erhob sich ein wenig mühsam, die Arthritis in seinen Knien machte ihm manchmal ganz schön zu schaffen.
    „ Setzen wir uns!“
    Er wies nach links, auf eine nur wenige Meter entfernte Gartenbank.
    „ Nun, was gibt es so Wichtiges, dass du deswegen extra zu mir kommst?“
    Sie wusste, dass er sie von der Seite aufmerksam musterte. „Celina hatte einen Autounfall. Sie und ihr Mann waren sofort tot.“
    Ihre Stimme zitterte, als sie die grausame Wahrheit aussprechen musste.
    Johann saß schweigend neben ihr, legte nur ganz sachte seine alte, schwielige Hand auf die ihre. Eine einzelne Träne rann über Olivias Gesicht.
    „ Das tut mir leid“, beendete er schließlich die Stille. „Ich habe sie sehr gemocht. Sie hat uns allen das Herz gebrochen, damals. Aber ich werde nicht davon anfangen, wieder alles Vergangene herauf zu beschwören. Sie ist letztlich den Weg gegangen, den sie gehen musste, nicht wahr? In vielem hatte sie Recht.“
    Johann räusperte sich leise. Nach einer langen Pause, fuhr er schließlich fort: „Charlotte, wie geht es ihr? Kannst du mir etwas darüber sagen?“
    Olivia berichtete ihm das Wenige, was sie wusste.
    „ Dann bist du also eigentlich hergekommen, damit ich mich auf die Suche nach meiner Enkelin machen kann. So ist es doch, oder?“, hakte er nach und etwas wie Hoffnung klang in seiner ruhigen Stimme mit.
    „ Ich weiß nicht, vielleicht.“
    Johann drückte sanft ihre Hand.
    „ Danke. Ich werde sie finden. Ganz bestimmt sogar und wenn es das Letzte ist, was ich auf dieser Welt tun werde. Egal, wie lange es dauern wird. Aber ich werde sie finden und dann wird sie hier her zurückkehren.“
    Er hielt noch immer ihre Hand fest.
    „ Sie können Sie nicht zwingen. Vielleicht mag sie gar nicht hier her kommen. Finden Sie sie und dann schreiben Sie ihr einen lieben Brief!“
    Olivia versuchte, ihm ihre Hand zu entziehen. Es gelang ihr nicht.
    „ Keine Angst, Olivia. Wofür hältst du mich? Weißt du denn nicht, dass ich unendlich viel dazu gelernt habe in den letzten Jahren? Erging es dir nicht ebenso?“
    „ Oh doch“, bestätigte sie mit einem dünnen Lächeln.
    „ Lass uns ins Haus gehen und einen Tee trinken!“, forderte er sie freundlich auf.
    „ Ich wollte eigentlich gleich wieder gehen“, gab sie verunsichert zu.
    „ Komm ins Haus!“
     
     
    35. Kapitel
     
    Josh schloss die Tür zum Haus auf, vor sich hin pfeifend trat er ein. Seine Aktentasche und die Schlüssel knallte er auf den Stuhl, der gleich neben der Eingangstür stand. Aus der Küche duftete es verführerisch. Elizabeth wandte sich um, da sie seine Gegenwart bereits spürte.
    „ Hallo, du bist zu früh gekommen.“ Sie lächelte.
    „ Ach ehrlich, das wüsste ich aber. Ist mir, glaub ich, höchstens ein Mal passiert. Wenn überhaupt.“ Er

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