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Rückkehr nach St. Elwine

Rückkehr nach St. Elwine

Titel: Rückkehr nach St. Elwine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Orlowski
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Dauer nicht akzeptieren. Sie war von Natur aus ein höchst eigenwilliger Mensch, der nur äußerst schwer damit zurechtkam, wenn jemand anderes ihr etwas befahl. Ganz zu schweigen davon, wenn man versuchte, ihr seinen Willen aufzudrängen. So etwas konnte nicht gut gehen und natürlich funktionierte es auch bei Celina nicht.
    Die erste Zeit hatte ihre Schwester noch darauf gehofft, dass Nathan, ihr Mann, eingriff und seine Frau unterstützte, um ihr den Rücken zu stärken. Sie hatte ihn sogar angefleht, Olivia wusste das. Doch Nathan hatte nicht aus seiner Haut gekonnt. Es war für ihn undenkbar, gegen seine eigenen Eltern und besonders gegen seine Mutter zu argumentieren. So waren die beiden zu Fremden geworden.
    Kein Wunder, dass Celina, als sie auf einer Party auf Tanner House auf Maxwell Sinclair traf, sofort von ihm fasziniert war. Er verkörperte all das, wovon sie bereits als Kind geträumt hatte. Max war Diplomat. Sein Auftreten war tadellos, gepflegt, stets mit einem charmanten Lächeln gespickt. Sie war beeindruckt von seiner Weltoffenheit, seiner Aufmerksamkeit ihr gegenüber. Zuerst schrieben sie sich nur Briefe. Dann tauchte Max unter irgendeinem fadenscheinigen Vorwand immer öfter auf Tanner House auf. Eines Tages trafen sie sich sehr spät am Abend. Celina hatte ihre Tochter mitgebracht und gemeinsam kehrten sie St. Elwine den Rücken. Sie war nie mehr zurückgekommen.
    Olivia hatte sich schwere Vorwürfe von den Svensons anhören müssen. Doch sie hatte nun mal auf der Seite ihrer Schwester gestanden und ihrerseits scharf ihren Standpunkt verteidigt. Auch sie konnte hart bleiben, wenn es darauf ankam. Bis zum heutigen Tag hatte sich nichts daran geändert, dass sie zu mehr als einem freundlichen Gruß, wenn man sich auf der Straße begegnete, gegenüber einem Mitglied der Familie Svenson, nicht bereit war. Dennoch empfand Olivia es als eine Verpflichtung, Johann Svenson über den Tod ihrer Schwester zu informieren. Denn irgendwie erinnerte sie sich dunkel daran, dass Celina dem alten Svenson das Versprechen abgenommen hatte, sich von Charlotte, seiner Enkelin, fernzuhalten. Johann hatte das kleine Mädchen über alles geliebt. Es hatte ihn damals schwer getroffen. So viel sie wusste, hatte sich daran nichts geändert. Vielleicht würde er jetzt gern Kontakt zu seiner Enkelin aufnehmen.
     
    Obwohl Olivia ein bisschen das Gefühl hatte, ihrer Schwester damit in den Rücken zu fallen, machte sie sich am nächsten Tag auf den Weg. Sie stellte ihren Wagen auf dem Parkdeck des Einkaufszentrums ab und begab sich zu Fuß in die Lincoln-Street. Direkt an der Pforte prangte noch immer das Hinweisschild mit den Sprechzeiten von Dr. Johann Svenson, obwohl der schon seit Jahren nicht mehr als Zahnarzt praktizierte. An der Haustür drückte sie entschlossen auf den Klingelknopf. Drinnen erklang ein Gong wie in einem alten Tante Emma Laden aus längst vergangenen Zeiten.
    „ Guten Tag, Bertha.“
    Die rundliche Haushälterin des alten Doktors öffnete und musterte Olivia erstaunt.
    „ Mrs. Tanner! Na, das nenne ich mal eine Überraschung. Was führt Sie denn hier her?“
    „ Ich muss dringend mit Dr. Svenson sprechen. Würden Sie ihm bitte Bescheid sagen?“, bat Olivia die Frau.
    „ Er ist hinten im Garten, geht seiner Lieblingsbeschäftigung nach.“ Bertha deutete mit einer Kopfbewegung in die Richtung.
    „ Schafft er das denn körperlich noch?“, erkundigte sich Olivia freundlich nach dem alten Mann.
    „ Ich wüsste nicht, was ihn davon abbringen sollte, sich um seinen Garten zu kümmern“, rief Bertha lachend aus.
    „ Gehen Sie nur zu ihm! Sie kennen ja den Weg sicher noch“, forderte sie Olivia jetzt auf.
    „ Aber, ich kann doch nicht einfach...“
    „ Na gehen Sie schon!“
    Bertha wedelte mit ihrer rechten Hand und Olivia wandte sich dem Garten zu. Einem ganz und gar zauberhaften Ort. Bereits damals, vor vielen Jahren, hatte sie dieser Garten völlig in Bann geschlagen. Obwohl Olivia mittlerweile seit langem ein ebenso prächtiges Anwesen besaß und noch dazu ein sehr viel größeres, verfehlte der Blick darauf seine Wirkung nicht. Dieses Idyll hier, blieb einfach unübertrefflich. Sie erinnerte sich noch ganz genau an den Tag, als sie diesen Garten zum allerersten Mal betreten hatte. Überwältigt von so viel Schönheit, hatte Olivia minutenlang einfach nur regungslos da gestanden. Bald darauf, versuchte sie mit ihren Überredungskünsten Johann zu beeinflussen, er möge ihr doch bei der

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