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Rückkehr nach St. Elwine

Rückkehr nach St. Elwine

Titel: Rückkehr nach St. Elwine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Orlowski
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uralten Instinkt heraus, ihr vollstes Vertrauen entgegen? Jeder einzelne dieser Aspekte ängstigte sie fast zu Tode. Doch sein Mund, der sie jetzt erneut bis zur Besinnungslosigkeit küsste, zerstreute jeden Zweifel. Ihr Herz wummerte bereits gegen ihre Rippen wie ein Presslufthammer. Blieb nur zu hoffen, dass sie sich keine ernsthaften Frakturen zuzog. Sie musste grinsen bei der Vorstellung, dass jemand lediglich vom Herzklopfen Knochenbrüche erlitt. Das brachte sie auf einen anderen Gedanken. Es wäre bei manchen Männern, ähnlich wie bei Arzneimitteln, ausgesprochen ratsam, würde man durch einen Beipackzettel über Risiken und Nebenwirkungen informiert. So könnte man als Frau, die Vor- und Nachteile gegeneinander abwägen. Joshua Tanner war so ein Mann. Zugegeben, diesen Beipackzettel hätte er bereits als Siebzehnjähriger haben müssen, dann wäre sie vielleicht besser vorbereitet gewesen und hätte sich gar nicht erst in diese Angst versteigen müssen.
    „ Wie war das? Hast du mir nicht eine Wiederholung versprochen?" Bei ihren Worten brachte Elizabeth tatsächlich ein halbwegs unschuldiges Lächeln zustande.
    „ Jederzeit, Baby. Jederzeit."
    Und er zog sie auf sich mit einer Begierde in den Augen, die ihrer eigenen in nichts nachstand, so dass es ihr schier den Atem verschlug.
     
    Marc und Amy saßen sich beim Frühstück auf Tanner House gegenüber. Er war ruhelos, wie immer, wenn er mehrere Tage hintereinander mit gutem Essen überhäuft worden war und die sportliche Betätigung fehlte.
    „ Lass uns gleich abfahren, sobald wir hier fertig sind, Darling! Wir könnten Windsurfen und joggen oder die Rollerblades unterschnallen.“
    Sie strich genussvoll etwas Butter auf ihr Hörnchen und lächelte ihn an.
    „ Du sagst es. Ich halte diese Bewegungslosigkeit auch kaum aus.“
    „ Na völlig bewegungslos warst du ja letzte Nacht nicht gerade.“
    Er schmunzelte und hob eine Hand um ihr eine Strähne ihres dunklen Haares hinter das Ohr zu schieben. Dabei fiel ihm auf, dass sie die kleinen Diamanten trug, die er ihr im Januar zum Geburtstag geschenkt hatte.
    „ Wo ist eigentlich dein Freund Josh heute Morgen?“, wollte sie wissen und genoss seine zärtliche Geste.
    „ Keine Ahnung. Ich habe ihn noch nicht gesehen. Egal, dann fahren wir eben ab, ohne uns von ihm zu verabschieden.“
    „ Ist dir aufgefallen, dass diese Ärztin ebenfalls wie vom Erdboden verschluckt ist?“ Amy sah ihn erwartungsvoll an.
    „ Tatsächlich?“
    „ Hm - hm. Zwischen den Beiden knistert es mächtig, wenn du mich fragst.“
    Marc winkte lässig ab. „Das ist schon immer so gewesen. Langsam sollte Josh sie sich schnappen, bevor es noch ein anderer tut.“
    „ Wieso hat er so lange dafür gebraucht?“ Amy sah ihn erwartungsvoll an.
    „ Tja, wer weiß das schon. Komm trink deinen Kaffee aus und lass uns abhauen!“, forderte Marc sie auf.
     
    Nach einer Stunde intensiven Joggens verbrachten sie den gesamten Nachmittag auf dem Wasser beim Windsurfen. Angenehm gefordert kehrten sie in ihr Apartment zurück, das sie seit zwei Jahren gemeinsam bewohnten. Sie stellten sich unter die Dusche. Nichts lockerte die, nach diesem Wochenende etwas vernachlässigten Muskeln mehr, als ein warmer Wasserstrahl. Gerade als Marc sich abtrocknete, läutete es an der Tür.
    „ Wird Josh sein“, murmelte er, schlüpfte in saubere Boxershorts und ging um zu öffnen. Vor Überraschung schossen seine Augenbrauen in die Höhe.
    „ Da staunst du, was, mein Junge? Jenny wollte gern diese nette kleine Stadt kennen lernen und so haben wir uns heute aufgemacht, sie zu erobern.“

George Cumberland und seine Frau grinsten sich an wie zwei frisch verliebte Teenager, die sich mit jemandem einen Streich erlaubt hatten.
    „ Die Strandpromenade hat ihr am besten gefallen. Na ja und schließlich äußerte sie die Idee, mal bei dir vorbei zu schauen. Willst du uns nicht herein bitten?“, fragte sein Vater gerade freundlich.
    Um Himmelswillen nein!
    „ Doch natürlich“, sagte Marc stattdessen und trat einen Schritt beiseite.
    Sein Vater und Jenny sahen sich im Apartment um.
    „ Ich sage Amy Bescheid und zieh mir nur rasch was über“, murmelte Marc und ließ Jennys Gesicht dabei nicht aus den Augen, als könnte er der Frau damit suggerieren, dass sie hier nichts verloren hatte. Sie hatte an der Tür kurz ihren Blick gesenkt, als er in Unterhosen vor ihnen erschienen war, doch nun schien sie die kleine Verlegenheit überwunden zu haben und lächelte

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