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Rückkehr zum Mars

Rückkehr zum Mars

Titel: Rückkehr zum Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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Staub einfach vom Boden und den Wänden absaugen könnten, aber die Handsauger, mit denen sie ihre Anzüge reinigten, konnten die schiere Menge Staub nicht bewältigen, die sich in dem Gebäude angesammelt hatte; in manchen Ecken lag er mehrere Zentimeter hoch. Die Handsauger liefen ohnehin schon unregelmäßig, weil sie weitaus stärker beansprucht wurden als von ihren Konstrukteuren erwartet; sie kamen jeden Abend zum Einsatz, wenn sie zu viert in den Rover stiegen, fast bis zu den Helmen von rostrotem Staub bedeckt. Rodriguez brachte nun einen Satz Reservesauger mit, sodass diejenigen, die sie momentan benutzen, zwecks der dringend notwendigen Wartung zu Stacy und Wiley zurückgeschafft werden konnten.
    Außerdem hatten die Wissenschaftler auf der Erde darauf bestanden, dass sie den Staub von Hand siebten. Es hätte ja sein können, dass die Staubsauger eine unermesslich wichtige Tonscherbe oder einen Splitter eines fossilen Knochens verschluckten oder zerbrachen.
    Jamie musste beinahe lachen. Sie hatten nichts gefunden. Null. Nada. Keine Scherben, keine Knochensplitter, keine Spuren von irgendetwas, nur aufreizend allgegenwärtigen Staub.
    Bis zu diesem Augenblick.
    »Was ist es, Mitsuo?«, fragte Jamie, während er zu der Ecke hinüberging, an welcher der Biologe gearbeitet hatte. Jetzt stand er stocksteif da, das Gesicht der soeben gesäuberten Wand zugekehrt.
    »Ihr … kommt lieber her und schaut es euch selbst an.«
    Dex kam mit großen Schritten durch die geräumige, leere Kammer. Die königsblauen Streifen an seinem Raumanzug verschwanden fast unter einer roten Staubschicht. Trudy folgte ihm dichtauf.
    »Na, was hast du da, Kumpel?«, fragte Dex. »Irgendwelche Marsianer gefunden?«
    »Ja, das könnte sein.« Fuchidas Stimme zitterte ein wenig.
    Jamie sah, dass er auf die Wand zeigte, die er gereinigt hatte. Es war keine glatte, leere Fläche, wie bei den anderen Wänden.
    An der Wand waren Kratzer. Etwa von halber Höhe aus bis dort hinunter, wo noch immer Staub klebte, war die Wand mit einem feinen Filigranmuster gekrümmter Linien überzogen.
    »Risse«, sagte Dex. Aber sein forsch-fröhliches Gehabe war verschwunden.
    »Oder eine Inschrift«, sagte Jamie.
    »Eine Inschrift«, stimmte Fuchida zu.
    In seinen Helmlautsprechern hörte Jamie sie alle vier schwer atmen. Sie keuchten beinahe.
    Trudy meinte: »Risse wären nicht so regelmäßig. Seht mal …« Ihr behandschuhter Finger fuhr waagrecht über die Wand. »Hier ist eine Linie nach der anderen.«
    »Nicht die Wand anfassen«, warnte Jamie.
    »Ich fasse sie nicht an«, sagte sie ein wenig verärgert.
    »Machen wir den Rest sauber«, sagte Dex.
    Sie gingen alle vier an die Arbeit, wischten sanft, aber ungeduldig die Wand ab. Rostroter Staub wehte in alle Richtungen.
    »Wir müssen Plastikzelte oder so aufbauen«, dachte Dex laut, »um die Öffnungen abzudecken und dafür zu sorgen, dass nicht noch mehr Staub reinweht.«
    Jamie nickte in seinem Helm. »Ich wünschte, wir könnten diese Mauern datieren.«
    All ihre Bemühungen, das Alter der Mauern zu bestimmen, waren gescheitert. Es gab keine organischen Stoffe in den Steinbrocken, aus denen die Mauern bestanden. Sie waren aus dem Felsen geschlagen und so behauen worden, dass sie aneinander gefügt werden konnten wie die Steine in den Mauern von Machu Picchu. Ihre Innenflächen hatte man sorgfältig poliert.
    »Hier werden eine Menge Leute mit dem Versuch, ein zuverlässiges Datierungssystem zu finden, ihren Doktor machen«, sagte Dex.
    »Der Stein muss tiefer aus dem Innern der Spalte stammen«, meinte Fuchida, während sie arbeiteten.
    »Glaubt ihr, dass hier drin mal Wasser geflossen ist?«, fragte Hall.
    »Bestimmt«, sagte Dex.
    »Es gibt keine Hinweise darauf«, sagte Jamie.
    »Wir haben noch gar nicht danach gesucht«, konterte Dex.
    »Es wäre sehr schwierig für sie gewesen, Wasser vom Grund des Canyons heraufzuschaffen«, meinte Fuchida.
    »Falls da unten jemals welches geflossen ist«, sagte Jamie, während er vorsichtig wischte und seine wachsende Erregung im Zaum zu halten versuchte. Immer mehr Linien zierten die Felswand.
    »Ich wette, wir finden Beweise dafür, dass es da unten einen Fluss gegeben hat«, sagte Dex.
    »Aber wann hat es ihn gegeben?«, fragte Jamie. »Wie lange ist das her?«
    »Schaut!«, rief Trudy. »Es ist ein Bild, glaube ich.«
    Sie bürstete weiter an ihrem Wandabschnitt herum und legte dabei einen Kreis frei, von dem Pfeile ausgingen, wie es schien.
    »Ein

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