Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rückkehr zum Mars

Rückkehr zum Mars

Titel: Rückkehr zum Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
Vom Netzwerk:
beeindruckt waren, und es war der dunkelste Ort in der Stadt. Wirklich höchst romantisch, mit der Pracht des gestirnten Himmels über einem in der hintersten Reihe zu sitzen.
    In einer dieser Vorstellungen ging es um den Planeten Mars. Nach etlichen Fehlschlägen war ein unbemanntes Raumschiff mit echten Proben marsianischen Gesteins und Erdreichs zu einem Labor in der Erdumlaufbahn zurückgekehrt. Jetzt sprach man davon, Forscher zum Mars zu schicken. Auf einmal hörte Dex auf, an der jungen Frau herumzufummeln, und setzte sich kerzengerade hin.
    »Es gibt mehr als nur einen Planeten zu erforschen!«, sagte er laut, was ihm einen zischelnden »Pst!«-Chor und dem Mädchen, mit dem er zusammen war, die totale Demütigung bescherte.
    Dex verbrachte jenen Sommer an der Universität von Nevada, wo er einen Spezialkurs in Geologie belegte. Im folgenden Sommer nahm er an einem Seminar über planetare Geologie in Berkeley teil. Als die erste Marsexpedition triumphierend mit Proben lebender marsianischer Organismen zurückkehrte, hatte Dex Abschlüsse in Yale und Berkeley in der Tasche. Er ging für ein halbes Jahr in die ewig vor sich hinsiechende Mondbasis-Siedlung, um dort vor Ort über die massiven Meteoriten zu forschen, die tief unter dem Mare Nubium und dem Mare Imbrium begraben lagen.
    Zum großen Verdruss seines Vaters.
    »Ich zahle dem Staat ein Vermögen an Steuern für diesen Raumfahrt-Kram«, beklagte sich der alte Mann bitter. »Wozu soll das denn gut sein, verdammt noch mal?«
    Dex' Vater war jetzt ein Immobilien-Tycoon, der die Finger in mehreren in New England beheimateten Banken hatte und geschäftliche Interessen in Europa, Asien und Lateinamerika verfolgte. Mit seinen weit verstreuten Partnern unterhielt er satellitengestützte elektronische Verbindungen, und er pachtete sogar Raum in einer Orbitalfabrik, die ultrareine Arzneimittel herstellte.
    Dex schenkte seinem Vater ein strahlendes Lächeln. »Sei nicht so phantasielos, Dad. Bei der nächsten Expedition zum Mars will ich dabei sein.«
    Sein Vater starrte ihn kalt an. »Wann fängst du endlich an, Geld in die Familie zu bringen, statt es wie Wasser zu verschwenden?«
    Dex fühlte sich herausgefordert; und da er seinem Vater gefallen und wenigstens einmal dessen Anerkennung gewinnen wollte, platzte er heraus: »Wir könnten mit dem Mars Geld verdienen.«
    Sein Vater fixierte ihn mit einem eisigen, ungläubigen Ausdruck in den steinharten Augen.
    »Wirklich, ganz im Ernst«, sagte Dex und suchte nach etwas, was den alten Mann überzeugen würde. »Außerdem würdest du damit deinen Namen in die Geschichte einschreiben, Dad. Der Mann, der uns zum Mars zurückgeführt hat. Es wäre ein Denkmal für dich.«
    Der Gedanke an ein Denkmal schien Darryl C. Trumball kalt zu lassen. Dennoch fragte er: »Du glaubst, wir könnten mit einer Expedition zum Mars Geld verdienen?«
    Dex nickte eifrig. »Ganz recht.«
    »Wie?«
    In diesem Moment begann Dex, eine von privaten Geldgebern finanzierte Expedition zum Mars zu planen. Natürlich wanderten auch eine Menge Steuergelder in den Topf, aber nachdem er das Interesse seines profitorientierten Vaters gewonnen und erreicht hatte, dass dieser sich mit seinem ganzen Elan für die Sache einsetzte, kamen die Mittel für die zweite Marsexpedition hauptsächlich aus privaten Quellen. Dex war entschlossen, dafür zu sorgen, dass die Expedition Gewinn abwarf. Er wollte das Lob seines Vaters, nur dieses eine Mal. Dann konnte er dem alten Mann sagen, es würde ihn nicht im mindesten kratzen, wenn ihm ein Blutgefäß im Hirn platzte und er tot umfiel.

VORMITTAG: SOL 8
     
    »Die Felsenbehausung?«, fragte Jamie.
    Mit einem wissenden Grinsen sagte Trumball gelassen: »Klar. Du willst die Felsenbehausung aufspüren, die du gesehen zu haben glaubst, und ich will mir die Pathfinder-Sonde holen. Eine Hand wäscht die andere.«
    Jamie warf Stacy Deschurowa, die neben ihm auf dem Fahrersitz saß, einen raschen Blick zu. Der Rover war fast am Fuß des Erdrutsches angelangt. Das morgendliche Sonnenlicht hatte den Boden des Canyons erreicht und den Nebel vertrieben.
    »Ich habe von deinen Felsenbehausungen gehört«, sagte Trudy Hall hinter Jamie ganz leise, als wäre das ein brisantes Thema.
    »Es ist nur eine«, verbesserte Jamie, »und es ist nicht meine Felsenbehausung.«
    »Aber du bist der Einzige, der glaubt, dass es sich um ein Artefakt handelt«, betonte Trumball.
    »Sie steht nicht auf dem Missionsplan.« Halls Stimme war immer

Weitere Kostenlose Bücher