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Ruegen Ranen Rachedurst

Ruegen Ranen Rachedurst

Titel: Ruegen Ranen Rachedurst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Albert Baeumer
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genauer unter die Lupe nehmen. Ob der Mann noch lebte, als ihm der Kopf abgetrennt wurde, oder die Todesursache eine ganz andere ist, kann ich natürlich so nicht beantworten.“
    „ Ist der Kopf vielleicht genau deswegen abgetrennt worden, um die Todesursache zu verschleiern? Oder ist das Ganze hier eine Art perverse Zeremonie?“ Jensen zuckte mit den Schultern. „Sieht doch ein bisschen nach Letzterem aus, oder? Wie ein Opfer für die Ranengötter oder so …“ Jensen wandte sich an George. „Schreiben Sie das bitte nicht, bevor das nicht feststeht!“
    „ Ich weiß durchaus, was sich für Journalisten gehört“, versicherte ihm der Reporter.
    Benecke ließ unterdessen den Blick schweifen.
    „ Er wurde hier jedenfalls so hingelegt und das vor noch nicht allzu langer Zeit“, meinte er. „Aber für die genaue zeitliche Bestimmung ist die Gerichtsmedizin zuständig“, fuhr er mit einem vielsagenden Blick auf die herumwimmelnden Fliegen und Maden fort.
    Er stockte, holte eine kleine Taschenlampe hervor und leuchtete in eine Höhlung am Halsstumpf des leblosen Körpers. Dann nahm er eine Pinzette aus einer seiner Seitentaschen und zog damit etwas vorsichtig aus dem Halsgewebe hervor.
    Benecke hielt einen winzigen Gegenstand ins Sonnenlicht, das zwischen den Baumwipfeln herabstrahlte.
    „ Wer hätte das gedacht …“, murmelte er dann.
    Er ging auf die beiden wartenden Männer zu und hielt ihnen den Gegenstand entgegen.
    „ Ein Käfer“, stellte Jensen erstaunt fest.
    „ Na ja, ist ja kein Wunder! Hier im Wald kreucht und fleucht doch alles Mögliche an Getier herum“, meinte George.
    „ Ja, aber so einer hier bestimmt nicht!“, stellte Benecke klar.
    Jensen runzelte fragend die Stirn. „Und wieso nicht?“
    Benecke hob den Käfer noch ein bisschen höher und kniff ein Auge zu. Dann holte er mit der anderen Hand ein Vergrößerungsglas hervor und betrachtete das anscheinend leblose Insekt noch einmal genauer.
    George fotografierte den Käfer für den Kriminalbiologen mit dessen Kamera von allen Seiten, ehe dieser ihn in ein kleines Glasgefäß steckte und Jensen für den Gerichtsmediziner übergab.
    „ Der kleine Kerl hier ist ein Prachtkäfer“, sagte Benecke.
    „ Über Schönheit lässt sich bekanntlich streiten“, erwiderte Jensen. „Mich ekeln Insekten im Allgemeinen.“
    „ Nein, er heißt so: Prachtkäfer der Art Merimna astrata aus der Familie Buprestidae. Kommt nur in Australien vor.“
    „ Ach!“, entfuhr es George.
    „ Der Prachtkäfer hat sich an eine Umgebung angepasst, in der es häufig zu Buschfeuern kommt …“
    „ Was in Australien ja der Fall ist“, mischte sich Anja Salomon ein, die es jetzt auch nicht mehr an ihrem Platz auf dem Waldweg hielt und neugierig nähertrat. Als die anderen sie daraufhin erstaunt ansahen, fügte sie noch hinzu: „Ja, ich bin Australien-Fan!“
    „ Der Prachtkäfer hat sich auf verbranntes Holz als Nahrungsquelle spezialisiert, der würde hier gar nicht genug zu fressen finden“, meinte Benecke. „Seit Kurzem weiß man, dass Prachtkäfer ein Feuer mit besonderen Infrarot-Rezeptoren über viele Kilometer weit orten können … Der hier allerdings nicht mehr, denn der sieht mir aus wie ein Präparat.“
    „ Dann hat den Käfer jemand absichtlich für die Kennzeichnung der Tat gewählt!“, stellte Jensen stirnrunzelnd fest.
    Benecke nickte. „Dass der Prachtkäfer von allein dorthin gelangt und dann verendet ist, halte ich für definitiv ausgeschlossen. Also bleibt nur diese Möglichkeit.“
    „ Und … wozu?“, fragte Anja Salomon kopfschüttelnd.
    Benecke zuckte mit den Schultern.
    „ Vielleicht war der Täter ein Australien-Fan, so wie Sie. Aber ich fange schon wieder an zu denken und das führt nur in die Irre!“
    Vom Kopf des Getöteten gab es auch weiterhin keine Spur. Dafür legten Abriebspuren an den Absätzen der Schuhe nahe, dass das Opfer geschleift worden war. „Würde mich nicht überraschen, wenn charakteristische Hämatome unter den Achseln diese Vermutung untermauern“, meinte Benecke dazu.
    „ Das bringt uns nur leider nicht weiter“, seufzte Jensen.
    „ Auf jeden Fall ist der Tote nicht nur hier, sondern auch auf einem härteren Untergrund geschleift worden, sonst gäbe es vielleicht Erde an den Füßen, aber nicht solche Spuren an den Schuhen …“
    „ Wieder ein Indiz, welches darauf hindeutet, dass der Mann nicht hier starb“, merkte Jensen zu den Schlussfolgerungen Beneckes an.
    „ Wer hat ihn eigentlich

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