Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)
bereits erwartet worden.
„Gutes Personal ist eben unbezahlbar“, meinte sein Gastgeber und entkorkte gekonnt die Champagnerflasche, zögerte dann aber. „Wenn du etwas anderes möchtest, sag es ruhig.“
Blue schüttelte den Kopf, entwand ihm die Flasche und küsste ihn gierig. Er wollte etwas anderes, aber das gab es nicht in Flaschen. „Ich glaube, ich hab dich bisher noch nicht mal nach deinem Namen gefragt“, meinte er entschuldigend zwischen zwei Küssen und knöpfte das Hemd gänzlich auf.
„Lucien.“
„Lucien“, hauchte er, schob den Stoff von den Schultern, um den begehrten Körper zu entblößen, damit er ihn besser erkunden konnte. Goldene Haut, seidenweich unter seinen Fingern. Er spürte, wie der Stoff seiner Jeans spannte. Erst recht, als Lucien seine Hand zwischen Blues Beine legte und sanft zudrückte. Auf jeden Fall mal einer, der ihm in Sachen Leidenschaft nicht nachstand und sich nicht lange zierte. Geschickt befreite er Blues Speer aus seinem Gefängnis und ging gleich darauf auf die Knie, um ihn in ein neues, sehr viel Angenehmeres zu saugen.
„Du machst auch keine überflüssigen Worte“, keuchte Blue.
Die blauen Augen blickten spöttisch zu ihm auf. Lucien rieb im Aufstehen seinen Körper Zentimeter für Zentimeter an ihm entlang. „Warum sollte ich? Wo ich die Zeit doch viel angenehmer nutzen kann.“
Lucien strahlte etwas Dunkles und Verbotenes aus. So deutlich, dass er keine übermenschlichen Sinne brauchte, um es zu erfassen. Er hatte keine Ahnung, was es damit auf sich hatte, aber die Aussicht, es bis ins kleinste Detail zu ergründen, ließ Blue zittern. Er musste nur noch … „Wenn du nichts dagegen hast“, hauchte er und fuhr die Linien von Luciens Gesicht mit dem Zeigefinger nach, „hätte ich trotzdem gern noch einen Bourbon. Sozusagen zum Anheizen.“ Er biss spielerisch in Luciens Lippen, liebkoste die Stelle mit seiner Zunge.
Für einen Moment war sein Liebhaber irritiert, dann zuckte er die Schultern und ging zu einer kleinen Bar, um Blue den gewünschten Drink einzuschütten. Er nutzte die Zeit, um seine Jacke und das Shirt abzustreifen, warf einen vorsichtigen Blick zu seinem Gastgeber und griff in die Innentasche. Zufrieden schob sich Blue eines der Plättchen in den Mund, die er darin verborgen hielt. Der Geschmack war berauschend, er schloss kurz die Augen. Aber sicher nichts im Vergleich zu dem, was dieser wunderschöne, sinnliche Mann ihm bieten konnte, wenn er die Tore seiner Seele öffnete.
Dieser reichte ihm über die Schulter ein volles Glas, stieß es wie aus Versehen gegen eine seiner Brustwarzen. Die unverhoffte Kälte ließ sie hart werden. Langsam rieb Lucien das Glas über die empfindsame Stelle, tauchte Zeige- und Mittelfinger der anderen Hand in die bernsteinfarbene Flüssigkeit und zog eine Spur von einer Brust zur anderen. Sein Bein rieb sich geschickt an Blues Hüfte, während er ihn umrundete, um genüsslich seine Zunge über die malzigen Tropfen gleiten zu lassen.
„Auf nackter Haut schmeckt er besonders gut“, raunte er.
Normalerweise wartete er bis zum Akt, aber der Teufel sollte ihn holen, er wollte diesen Mann jetzt sofort. Wollte seine Seele in sich aufsaugen, ganz und gar. Die Tore in ihm einreißen und sich seine Erinnerungen, Träume und Hoffnungen einverleiben. Er ignorierte das Glas, das wenig später auf dem teuren Marmorboden zerschellte, umfasste Luciens Gesicht und küsste ihn gierig. Der Wirkung des Rauschmittels konnte keiner widerstehen. Es hatte ihn Jahre gekostet, sich selbst nahezu immun gegen das Zeug zu machen. Es steigerte nur noch seine Lust, genau wie die Seelentore, die er bei anderen öffnete, wenn sie durch die Droge ihre Kontrolle verloren.
Als sie auf dem Bett landeten, waren Luciens Augen bereits verschleiert. Schweiß überzog seinen Körper. Trotzdem zeigte er mehr Resistenz als jeder seiner Vorgänger. Blue stieß immer wieder gegen eine Mauer, wenn er versuchte, ein Seelentor zu erzeugen. Stattdessen verlor er mehr und mehr seine Beherrschung unter Luciens Zärtlichkeiten. Seinen saugenden Lippen, der neckenden Zunge und den forschenden Händen, die seinen Körper erkundeten. Warum gab dieser Kerl nicht endlich nach? Diese Dosis raubte normalerweise jedem den Willen. Mit dem ersten Kuss verbreitete sich die Droge über die Schleimhäute im gesamten Körper und riss alle Hemmungen nieder. Machte seine Opfer zu Marionetten, deren Fäden er nach Belieben ziehen konnte, bis es nichts mehr in ihnen
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