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Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)

Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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Spätestens bei der Jacht hätte er misstrauisch werden müssen. Wer ging schon in diesen Club, wenn er sich das Leben der oberen Zehntausend leisten konnte?
    Blue reagierte auf das nagende Gefühl von Zweifeln auf die übliche Weise. Mit einer Drohung an das Objekt, dem er die Schuld gab.
    „Ich warne dich. Wenn du auch nur ein Wort von dem, was …“
    Zu seiner Überraschung lachte der Vampir. „Nicht so aggressiv. Es liegt mir fern, dir zu schaden – Blue.“
    Die Pause, die er zu seinem Namen ließ, verriet, dass er auch seinen echten Namen kannte. Und zum dritten Mal: Shit!
    „Dolmenwächter“, hauchte Lucien. „Ich habe schon viel von dir und deinesgleichen gehört, aber noch nie bin ich einem begegnet. Ich hätte nicht einmal beschwören wollen, dass es euch gibt. Überaus faszinierend.“
    Blue kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. Die Tatsache, dass er noch immer nackt war, während Lucien einen seidenen Kimono trug, verschaffte ihm einen psychologischen Nachteil, mit dem er nicht einverstanden war. Nur fiel ihm nichts Brauchbares ein, um an diesem Verhältnis auf die Schnelle etwas zu ändern.
    „Kann ich es dir erklären?“, fragte er hoffnungsvoll.
    Lucien gab sich gönnerhaft. „Sicher. Versuch es.“
    „Also das sieht alles auf den ersten Blick schlimmer aus, als es ist. Ich hab nichts gegen euch Vampire.“
    „Natürlich nicht, sonst würdest du nicht mit Kaliste gemeinsame Sache machen.“
    Er biss die Zähne zusammen und verfluchte sich im Stillen. „Also genau genommen …“, wusste er nicht, wie er sich rausreden sollte. Das hämische Grinsen auf Luciens Gesicht machte es nicht besser. Dieser Vampir amüsierte sich auf seine Kosten, was Blue langsam aber sicher wütend machte. Und dann fielen ihm noch nicht einmal passende Erklärungen ein. Hatte er sich am frühen Abend noch für gerissen gehalten? Jetzt hielt er sich für einenIdioten. Einen in der Falle sitzenden Idioten.
    Lucien legte die Fingerspitzen aneinander und stützte sein Kinn darauf ab. „Da es dir die Sprache verschlagen hat, fasse ich das Ganze mal grob zusammen. Du fährst zwei-, nein, eigentlich sogar dreigleisig. Du spielst einen Dämonenjäger, obwohl du selbst ein Dämon bist. Schmeichelst dich bei unserer Königin ein, obwohl sie und ihre Pläne dir völlig gleichgültig sind. Doch du erhoffst dir von ihr … ja, was eigentlich? Da muss ich passen, das gebe ich zu. Aber du hintergehst sie genauso wie die Dämonenjäger. Und dann haben wir da noch deine Kontaktperson im Untergrund, die auch gut daran täte, dir nicht ihr Vertrauen zu schenken, denn der Gestaltwandler wird wohl bald entbehrlich werden für alle Beteiligten.“
    Blue hörte sich alles kommentarlos an und sah Lucien nicht in die Augen. Er hatte in jedem Punkt recht, was ihn in eine schlechte Verhandlungsposition brachte, und nichts hasste Blue mehr. „Du kannst mir gar nichts“, zischte er. „Also spiel dich nicht so auf, bloß weil wir in der Kiste waren.“
    Lucien hob überrascht die Brauen. „So, findest du? Hm, lass mich überlegen.“ Er tippte sich mit dem Zeigefinger an die Lippen und dachte angestrengt nach. Dann sah er Blue verwundert an und meinte: „Du hast recht. Abgesehen davon, dass ich den Lux Sangui sagen kann, dass sie einen Dolmenwächter in ihren Reihen haben, Kaliste flüstere, dass dein Deal ein großer Fake ist und nebenbei den Gestaltwandler schon mal beseitige, obwohl du ihn derzeit noch brauchst. Das würde den Einsatz für dich ein wenig erhöhen. Aber sonst kann ich dir in der Tat gar nichts.“ Er lächelte Blue an. „Sieht also so aus, als hättest du nichts zu befürchten.“
    Zähneknirschend gestand Blue sich ein, dass Lucien nicht so einfach einzuschüchtern war und sich noch weniger hinters Licht führen ließ. Er brauchte dringend einen Trumpf, den er ausspielen konnte. Etwas, womit sich der Kerl in die Schranken weisen ließ. Blue dachte angestrengt nach, ging all die Bilder, die so schnell an ihm vorbeigerast waren, einzeln durch, konzentrierte sich, bis ihm der Schädel pochte. Er presste die Fingerknöchel gegen die Schläfen, senkte den Kopf und schloss die Augen.
    „Wenn du ein Aspirin brauchst, lass es mich wissen“, bemerkte Lucien kühl.
    Steck dir dein Aspirin sonst wo hin, dachte er. Es musste doch auch bei Lucien etwas geben, das man als Schwachpunkt bezeichnen konnte. Da kam ihm die rothaarige Furie in den Sinn, wegen der ihn Rybing zusammengefaltet hatte, und was er während dieses

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