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Ruf des Blutes 6 - Wolfspakt (German Edition)

Ruf des Blutes 6 - Wolfspakt (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 6 - Wolfspakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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nichts übersehen? Keine Spuren hinterlassen, die Fragen aufwerfen würden?
    Sie drei hatten ihre Sicherheitsfirma aus dem Nichts aufgebaut. Ihre Fähigkeiten waren Fakt, aber alle Belege darüber, die Ausbildungszertifikate, Uni-Zeugnisse und so weiter waren von Pettra gefaked. Ebenso ihre Identitäten. Wesen wie Slade und Pettra gab es offiziell schließlich nicht mal. Und ihn hatte das Magister getilgt, als man ihn aus dem Verkehr zog. Alle drei waren sie Phantome mit künstlich erschaffenen Leben. Und irgendwo war immer ein Loch, das man übersehen hatte. Wer, wenn nicht die Bundesbehörden, würde solch eine Lücke finden und darin herumbohren, bis sie so groß geworden war, dass man sich nicht mehr hinter der aufgebauten Fassade verstecken konnte?
    Ben spürte, wie ihm der Schweiß ausbrach, während sie auf das Gebäude zugingen, das ihn allein mit seiner Präsenz einschüchterte. Am Eingang stand eine junge Frau mit dunkelbraunen Haaren, die sie im Nacken zu einem Knoten geschlungen hatte. Sie trug eine weiße Bluse und ein marineblaues Kostüm, das ihre Figur vorteilhaft betonte. Am linken Revers hing ein Ausweis, der sie autorisierte, sich hier frei zu bewegen. Mit einem freundlichen Lächeln hielt sie ihm die Hand entgegen.
    „Guten Tag, Mr. Willow. Ich bin Sally Field. Während Ihres Aufenthaltes bei uns bin ich Ihre Ansprechpartnerin.“
    Die junge Frau war Ben auf Anhieb sympathisch. Sie begegnete ihm offen, kein bisschen reserviert. Sally Field nickte den Sicherheitsleuten zu, woraufhin sich diese zurückzogen. Offenbar hatte sie durchaus etwas zu sagen. Das ungute Gefühl in seiner Magengegend schwand und machte Vorfreude Platz, dass er die nächsten Wochen in solch charmanter Begleitung verbringen durfte.
    „Freut mich, Mrs. Field. Ich hoffe, wir können alle Sicherheitslücken schließen.“
    „Das hoffen wir auch. Und es heißt Ms. Field“, korrigierte sie mit einem Augenzwinkern.
    Na, das wurde ja immer besser. Sie wies einladend hinein und Ben betrat das Refugium des mächtigsten Mannes der Welt.
    „Ich bin schon sehr gespannt auf den Präsidenten“, versuchte er, ein Gespräch in Gang zu bringen.
    „Daraus wird wohl nichts werden“, machte Ms. Field seine Hoffnungen zunichte. „Sie werden mit mir vorliebnehmen müssen.“
    Er gab einen gespielten Seufzer von sich, den sie mit einem Grinsen kommentierte. „Na ja“, gab er zu. „So schlecht ist die Alternative nicht.“
    Sie lachte. „Da bin ich ja beruhigt. Und glauben Sie mir, Sie werden genug zu tun haben und gar keine Zeit, ein verpasstes Treffen mit dem Präsidenten zu bedauern. Er wünscht eine komplette Überholung sämtlicher Sicherheitssysteme und Überwachungsanlagen. Nach Ihrem Eindringen hier ist er äußerst besorgt, dass dies auch anderen Individuen gelingt, die unangenehmere Pläne verfolgen könnten als uns nur unsere Verwundbarkeit vor Augen zu führen und einen gewinnbringenden Job zu ergattern. Die neuen Systeme müssen einhundert Prozent sicher sein. Denken Sie, dass Sie das allein hinkriegen?“
    Die zynische Note in ihrer Stimme weckte seinen Ehrgeiz. „Wir haben immerhin auch rausgefunden, dass Ihr jetziges Sicherheitsnetz Lücken aufweist, oder? Meine Partner und ich wissen, was wir tun.“
    „Umso verwunderlicher, dass Sie allein kommen.“
    „Wir stehen in ständigem Kontakt. Und im Onlinezeitalter kann man seinem Auftraggeber ja unnötige Flugkosten sparen, nicht wahr?“
    Sie blieb stehen und hob überrascht die Augenbrauen ob seiner frechen Antwort. Ben grinste breit und verschränkte die Arme vor der Brust.
    Wortlos drehte sich Sally Field um und ging weiter, aber er sah, wie ein Lächeln um ihre Mundwinkel zuckte. Ob er sie wohl überreden konnte, sich auch nach Feierabend um ihn zu kümmern? Immerhin war er hier fremd. Und vielleicht ein Sicherheitsrisiko, wenn sie ihn nicht rund um die Uhr im Auge behielt. Ben nahm sich fest vor, im Laufe des Tages herauszufinden, ob Ms. Field zum Flirten aufgelegt war. Wenn sie schon so betonte, dass es Ms. und nicht Mrs. hieß.
    Seine Anstandsdame blieb vor einem Fahrstuhl stehen und zog den Sicherheitsausweis durch einen Scanner.
    „Ihr neuer Arbeitsplatz ist sozusagen down-under“, erklärte sie und schürzte die Lippen.
    Mit Bedauern sah sich Ben noch einmal in der Eingangshalle um. „Das heißt wohl, ich bekomme von den Annehmlichkeiten hier oben wenig mit.“
    Sie zuckte entschuldigend die Schultern. „Ich fürchte, von modernster Technik und

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