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Ruf des Blutes 6 - Wolfspakt (German Edition)

Ruf des Blutes 6 - Wolfspakt (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 6 - Wolfspakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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doch gar nicht so schlecht, findest du nicht?“
    Er legte Raphael seine Schwingen auf die Schultern. „Mein Freund, der Kampf Gut gegen Böse dauert nun schon so lange. Sieh in den Geschehnissen doch die Chance, ihn ein für alle Mal zu beenden.“
    Aus dem Schwan wurde ein Fuchs, der sich einmal um die eigene Achse drehte, als wollte er seinen eigenen Schwanz fangen. Er grinste Rafe an. „Dein Freund wacht auf. Hinter dem See, in dem ihr gebadet habt, gibt es ein uraltes Tor im Fels.“ Er sprang in die Höhe, wurde zur Eule und landete auf einem Ast, von wo er auf Raphael herabsah. „Der Weg führt steil hinauf, doch binnen eines Tages seid ihr wieder an der Oberfläche. Ich wünsche euch viel Glück. Ihr werdet es brauchen.“
    Damit verschwand Loki und ließ Raphael allein. Gleich darauf erklang das Flötenspiel erneut, doch so weit entfernt, dass er nicht sagen konnte, woher es kam.
    Niedergeschlagen kehrte er zu Tizian zurück und half seinem Gefährten auf die Beine. Er war noch schwach, aber wieder genesen und hatte von allem, was seit der Überfahrt geschehen war, nichts mitbekommen.
    „Wird er uns helfen?“, fragte er hoffnungsvoll.
    Raphael presste die Lippen aufeinander und schüttelte den Kopf.
    „Loki ist nicht einmal mehr selbst zu helfen. Wie sollen andere dann Hilfe von ihm erwarten?“

     
    Pharac glaubte, in der Dunkelheit zu ersticken, die sich wie ein lederner Riemen um seine Kehle legte und immer enger zog. Dies war ein Himmelfahrtskommando. Die Unterwelt schreckte ihn nicht, doch das, was sie hier befreien sollten sehr wohl. Wölfe fernab jeder Vorstellungskraft. Er hatte die Männer über den Amarok und die Waheelas reden hören. Gegen das, was ihn erwartete, waren diese Wesen Schoßhündchen. Es lag auf der Hand, dass Domeniko nicht grundlos darauf verzichtete, auch diese beiden selbst loszulassen. Die Erfahrung mit Garm und Managarm hatte ihm gereicht. Nur knapp mit dem Leben davongekommen, zog er sich in sein Gemach zurück und schickte lieber Pharac los. Der stolze Krieger. Pharac schnaufte hämisch. Am Ende war er genauso feige wie sie alle, wenn er dem Tod ins Auge blickte.
    Die Dolmenwächterin hatte sich weigern wollen, ihn und seinen Trupp hinunterzubegleiten, nachdem sie das Tor öffnete, doch Domeniko konnte sie überzeugen.
    Was sollte er davon halten, dass sein Anführer kniff und ihn mit dieser Aufgabe betraute? War er entbehrlich? Oder traute er es außer ihm niemandem zu?
    Genügte es nicht, dass er das Horn aus einem Hel geweihten Tempel geholt hatte, mit dem man Garm und Managarm herbeirief und ihnen befehlen konnte zu wachen? Ohne dieses Artefakt wären die Totenwölfe wertlos für Domeniko gewesen. Man sollte doch meinen, dass dies seine Treue mehr als bewies. Er verdiente dieses Himmelfahrtskommando nicht.
    Heulen schallte durch die Gänge, wurde lauter, je näher sie den Wölfen kamen. Hati und Skalli, die Verschlinger von Sonne und Mond. Es hieß, sie heulten in der Unterwelt so lange vor Verzweiflung, bis jemand die Ketten löste und sie in die Welt entließ. Dort sollten sie sich in den Himmel erheben und mit dem Wind jeder einem Himmelskörper nachjagen in der Absicht, diesen zu verschlingen. Pharac hoffte, dass sie nicht wirklich so groß waren, dass das im Bereich des Möglichen lag. Domeniko hatte ihn damit beruhigt, dass es nur Metaphern waren. Sinnbilder für den Tag, an dem für die Menschheit Sonne und Mond für immer untergingen, weil sie dem Untergang geweiht waren.
    Er wollte das gern glauben, doch groß waren sie sicher dennoch. Ihn fröstelte, obwohl die Temperatur hier im Erdinneren ständig zunahm. Angst saß ihm im Nacken und machte ihn mürrisch gegenüber seinen Begleitern. Vor allem dieser Wächterin. Pharac traute ihr nicht. Wenn sie schon ein Tor erzeugte, hätte sie es nicht näher an ihrem Ziel öffnen können? Dann müssten sie jetzt nicht Ewigkeiten durch halb verfallene Gänge wandern, wo man sich alle paar Meter an Felsvorsprüngen stieß.
    Es mutete geradezu lächerlich an, dass die Menschen mit all ihrem Fortschritt nicht den blassesten Schimmer besaßen, was in den Tiefen ihres Planeten lauerte. Ob von den Göttern gesandt oder von Dämonen gezeugt oder nur ein Überbleibsel prähistorischer Geschichte ließ er dahingestellt sein.
    Je näher sie dem Heulen kamen, desto mehr fuhr es ihm in Mark und Bein, ließ seine Knochen erzittern und verlangte danach, dass er antwortete. Nur mit Mühe konnte er es unterdrücken und schnauzte die

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