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Rufmord

Rufmord

Titel: Rufmord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Minninger
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anzurufen und scheinbar dummes Zeug von sich zu geben ist doch noch keine kriminelle Handlung. Okay, die mysteriösen Anrufer haben stets ihren Namen nicht genannt, aber deswegen gleich nach ihnen zu fahnden, halte ich für ein bisschen übertrieben. Wie sollte Mr Anderson das der Polizei gegenüber begründen?«
    »Solange wir nicht wirklich wissen, welche Absicht hinter ›Mysterys‹ Versen steckt, können wir nur spekulieren«, gab Justus zu bedenken. Er stellte die leere Colaflasche auf den Tisch und wandte sich an Bob. »Bist du schon eingeschlafen oder weshalb beteiligst du dich überhaupt nicht an unseren Überlegungen?«
    »Verzeihung, Freunde.« Schwerfällig erhob sich Bob aus dem Sessel. »Aber ich glaube, es ist besser, wenn ich mich mal auf den Heimweg mache. Ich habe heute wenig gegessen und bekomme langsam Kopfschmerzen. Das Beste wird sein, ich hau mich zu Hause ins Bett und schlafe mal gründlich aus.« Er griff nach seiner Jacke und hob zum Abschied die Hand.
    »Was denn? So plötzlich? Willst du denn nicht wenigstens die Show zu Ende hören?«, versuchte Peter ihn zu überreden. »Die ist doch sowieso gleich vorbei!«
    Bob verneinte. »Ich bin müde, Kollegen. Wir können ja morgen telefonieren.« Er drehte sich um und verließ mit blassem Gesicht die Zentrale.
    »Was ist denn in den gefahren?«, wunderte sich Peter.
    Justus zuckte mit den Schultern. Er warf einen Blick aus dem Wohnwagenfenster und beobachtete, wie Bob in seinem gelben VW-Käfer davonfuhr. Dann legte er die Füße auf den Tisch und lauschte mit Peter dem Rest der Late-Night-Show.
     
    Das Blinken des Lämpchens vom Anrufbeantworter sprang Justus sofort ins Auge, als er am nächsten Vormittag die Zentrale betrat. Neugierig ließ er das Band zurückfahren und drückte die Starttaste.
    »Hi Just, hier ist Bob. Ich fühle mich heute noch immer neben der Spur. Ich habe die letzte Nacht auch kaum geschlafen. Ich glaube nicht, dass ich heute noch in der Zentrale vorbeischaue. Ich melde mich aber, sobald es mir wieder besser geht. Bis dann.«
    Es knackte. Dann kündigte ein Piepton eine weitere Mitteilung an.
    »Hier spricht Gloria Brighton!« Die Stimme der Dame klang verstört und aufgeregt. »Wenn es sich irgendwie einrichten lässt, dann kommt doch heute Nachmittag bei mir vorbei. Die Adresse habt ihr ja. Ich weiß mir nicht mehr zu helfen und habe einen Fall für euch. Ich warte auf euer Eintreffen. Es ist dringend!« Justus Gesicht erhellte sich. Impulsiv griff er nach dem Telefonhörer und verständigte Peter.
     
    Die zwei Detektive fanden in der Arlington Road einen Parkplatz, direkt vor dem Apartmenthaus, in dem Mrs Brighton wohnte. Als Justus und Peter aus dem MG stiegen, drang ihnen der Duft von frisch gemähtem Gras in die Nase.
    »Ich wusste, dass ich auf euch zählen kann!«, rief Mrs Brighton ihnen schon von weitem entgegen. Sie stand im Garten und war gerade damit beschäftigt, den Rasenmäher zu säubern.
    Justus besah sich ihr Haus, das er vorletzte Nacht nur als dunklen Fleck wahrgenommen hatte. Von der Nachmittagssonne beschienen machte das Domizil einen bescheidenen, aber soliden Eindruck. Ein rotes Ziegeldach zierte das zweigeschossige Backsteinhaus. Der gepflegte Garten war von einem schmiedeeisernen Zaun umgeben. Mrs Brighton kam ihnen entgegen und öffnete die Pforte.
    »Ich bin beinahe wahnsinnig geworden und den ganzen Vormittag nur sinn- und ziellos herumgelaufen! Dann habe ich versucht, mich mit Gartenarbeit abzulenken. Aber nun seid ihr ja da!« Sie wischte ihre erdigen Hände an der Schürze ab und reichte den beiden Jungen die Hand. »Setzen wir uns doch an den Tisch dort. Im Schatten ist es angenehm kühl.«
    Justus und Peter folgten Mrs Brighton zur Terrasse, auf der der Gartentisch bereits mit einer Karaffe Eistee, einem Teller mit Keksen und vier Gläsern gedeckt war. Erschöpft ließ sich die rundliche Dame auf einen Stuhl sinken. »Setzt euch und greift zu! Den Eistee und die Kekse habe ich selbst gemacht. Ich bin auf euer Urteil gespannt.«
    Justus griff sogleich zu und ließ einen Erdnuss-Keks genüsslich auf der Zunge zergehen. »Köstlich, Madam! Mein Kompliment!«
    »Das freut mich.« Mrs Brighton lächelte. Aber im nächsten Moment legte sich ein sorgenvoller Schatten über ihr Gesicht.
    »Ich dachte, ihr kämt zu dritt. Ist Bob etwa krank?«
    »Wissen wir auch nicht so genau«, erklärte Peter. »Gestern Abend klagte er über Kopfschmerzen und heute Mittag hat er unsere Verabredung

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