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Rufmord

Rufmord

Titel: Rufmord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Minninger
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dem Haftrichter übergeben wurde. Ihr Name ist Clarissa Franklin. Laut meines Computers lautet das Aktenzeichen des Falles: 27 K9/ 7384 X 2000. Ich wüsste gern, in welchem Gefängnis sie sitzt und wie lange sie ihre Strafe noch zu verbüßen hat. Ruf mich doch bitte gleich zurück, sobald du etwas herausgefunden hast.« Er legte den Hörer auf die Gabel und musste auf den vereinbarten Rückruf nicht lange warten. Schon nach einer Minute klingelte das Telefon.
    »Cotta hier ... Ah, George, das ging aber schnell! Und, konntest du etwas finden?«
    Bob horchte interessiert auf.
    »Sie ist ... nicht? Was willst du damit sagen? ... Weißt du auch, wohin? ... Und wie lange? ... Verstehe ... Alles klar, danke für deine Bemühung... Bis nachher in der Kantine.« Verdutzt legte er den Hörer auf.
    »Was ist los, Inspektor?«
    »Tja, wie das Leben manchmal so spielt. Dr. Clarissa Franklin sitzt nicht im Gefängnis.«
    Bob spürte, wie sich seine Haare im Nacken aufrichteten. »Aber ... wie ist das möglich?«
    »Ihr Anwalt plädierte damals bei der Verhandlung auf Unzurechnungsfähigkeit.«
    »Soll das etwa bedeuten, dass sie seitdem ... auf freiem Fuß ist?«
    »Nach einem solchen Verbrechen?« Inspektor Cotta schüttelte den Kopf. »Der Richter stimmte Mrs Franklins Antrag zu, sich freiwillig in ärztliche Behandlung zu begeben. Seitdem verbüßt sie ihre Haftstrafe als Patientin in einer geschlossenen Psychiatrie in Pasadena!«

Rufmord
    »Das ist nicht Ihr Ernst!« Peter blickte Mrs Brighton entgeistert an. »Umbringen! Daran dürfen Sie noch nicht einmal denken.«
    »Natürlich nicht. Aber im Zorn können einem solche Worte schon mal rausrutschen«, rechtfertigte sie sich. »Was würdet ihr denn an meiner Stelle tun?«
    »Das Gleiche, was Sie getan haben, Madam«, erwiderte Justus ruhig. »Nämlich die Hilfe von erfahrenen Detektiven in Anspruch nehmen. Eine viel bessere Idee, als Mr Anderson an die Gurgel zu springen. Körperliche Gewalt lehnen wir in jedem Falle ab. Wir schlagen unsere Gegner in der Regel mit Köpfchen!«
    »Soll mir auch recht sein. Hauptsache, ihr erteilt diesem Kerl eine Lektion, die er nicht so schnell vergessen wird!« Die Dame schlug mit der Faust so heftig auf den Gartentisch, dass die Gläser vibrierten.
    Justus stutzte. »Ich hoffe inbrünstig, dass wir uns nicht missverstanden haben, Mrs Brighton. Ich gehe nach wie vor davon aus, dass Sie uns mit detektivischen Ermittlungen beauftragen und uns nicht als Racheengel einsetzen wollen. Ihrer Formulierung nach ...«
    »Nun leg doch nicht jedes Wort auf die Goldwaage!«, fiel sie ihm erregt ins Wort. »Ich plane nicht, jemanden zu ermorden, und verlange auch nicht von euch, Vergeltung zu üben. Hiermit beauftrage ich euch ganz offiziell, Kevin Andersons undurchsichtige Machenschaften aufzuklären und Licht ins Dunkel dieser unerklärlichen ›Mystery‹-Anrufe zu bringen. Wenn ihr diesen Rätseln auf die Schliche kommt, werden wir auch wissen, weshalb mich dieser Lump vor die Tür setzen ließ.«
    Der Zweite Detektiv griff nach einem weiteren Keks. »Sie meinen, zwischen all diesen Vorkommnissen und Ihrem Rausschmiss besteht ein direkter Zusammenhang?«, fragte er kauend.
    »Dafür lege ich meine Hand ins Feuer!«, versicherte Mrs Brighton überzeugt. »Und außerdem gibt es ganz konkrete Hinweise für einen solchen Zusammenhang. Deshalb habe ich euch auch zu mir bestellt.«
    »Dann lassen Sie mal hören.« Justus streckte die Beine von sich und blinzelte in die Nachmittagssonne, deren Strahlen nun langsam auf die schattige Terrasse wanderten.
    »Ich habe einen schwerwiegenden Fehler gemacht, als ich Mr Anderson gestern Abend die Wahrheit sagte. Ich konnte ja nicht ahnen, dass ich mit meiner Vermutung ins Schwarze getroffen hatte.«
    »Ich verstehe, dass Sie aufgebracht sind, Madam«, versuchte sich der Erste Detektiv ein klares Bild zu verschaffen. »Aber könnten Sie bitte der Reihe nach berichten, so dass wir Ihnen auch folgen können?«
    »Ich werde mich bemühen.« Mit einer fahrigen Bewegung rückte sie ihren Stuhl in eine schattige Ecke. »Als ich gestern Abend im Sender eintraf, fing mich Mr Anderson bereits vor dem Fahrstuhl ab und bat mich um eine Unterredung unter vier Augen. Anfangs dachte ich mir nichts dabei und setzte mich ganz unbedarft mit ihm ins Studio. Dort kam er auch ohne Umschweife gleich zur Sache und sagte mir auf den Kopf zu, dass er von seinem Auto aus gesehen hätte, wie ich in euren MG gestiegen und mit euch weggefahren

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