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Rufmord

Rufmord

Titel: Rufmord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Minninger
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gefallen hat. Nein, Mr Anderson scheint niemanden mehr in seiner Nähe dulden zu können, seit er ein Star ist. In meinen Augen ist er ein Ekel!«
    »Deutlicher hätten Sie Ihre Meinung nicht äußern können, Madam. Damit haben wir vorerst die wichtigsten Informationen.« Justus warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »Wir müssen uns jetzt von Ihnen verabschieden, Madam. Ich hoffe, dass Sie trotz der heutigen Strapazen ruhig schlafen werden. Und was Kevin Anderson betrifft, brauchen Sie sich nicht die geringsten Sorgen machen. Die drei ??? haben bisher noch jedes Rätsel gelöst!«

Reue
    Pasadena lag nordöstlich von Rocky Beach. Auf dem Freeway lenkte Bob seinen VW-Käfer in beachtlichem Tempo durch den dichten Nachmittagsverkehr. Er verspürte ein flaues Gefühl in der Magengegend. Dennoch konnte er es kaum erwarten, seinen Verdacht bestätigt zu wissen.
    Nun gelangte er auf den Orange Grove, eine der Hauptstraßen Pasadenas. Von hier zweigte eine Ausfahrt zum Rose-Bowl-Stadion ab, in dem alljährlich die traditionelle ›Rose Parade‹ aufgeführt wurde; ein Happening, das in einem Wagenrennen aus blumengeschmückten Gespannen und Kutschen gipfelte.
    Bob hatte mit Hilfe eines Stadtplans in Erfahrung gebracht, dass die psychiatrische Klinik, in der Mrs Franklin untergebracht war, nur einige Straßenblöcke neben dem Stadion lag.
    Er hatte keine Sekunde gezögert, die Psychologin persönlich aufzusuchen, und sich bereits vor dem Fahrtantritt telefonisch in der Klinik nach den Besuchszeiten erkundigt. Anfangs war er skeptisch gewesen, ob Fremden überhaupt der Zutritt gewährt wurde, aber das auskunftsfreudige Mädchen in der Zentrale hatte alle seine Zweifel beseitigt.
    Als er das Stadion hinter sich gelassen hatte, konnte er die Klinik, die den viel versprechenden Namen ›Best Hope‹ trug, schon von weitem erkennen. Es war ein dreigeschossiges, verglastes Gebäude, das durch seinen riesigen, üppig bepflanzten Garten beinahe an ein großzügiges Feriendomizil erinnerte. Nur der meterhohe Maschendrahtzaun, der das Gelände umsäumte, ließ erkennen, dass es hier keine Fluchtmöglichkeiten für die Insassen gab.
    Bob entdeckte das Schild ›Besucherparkplatz‹ und brachte dort seinen Käfer an einer schattigen Stelle zum Stehen. Mit weichen Knien entstieg er dem Wagen und ging mit langsamen Schritten auf den ebenfalls verglasten Eingang zu. Bevor er die Klinke der schweren Tür in die Hand nahm, zögerte er noch einen Moment, aber dann nahm er all seinen Mut zusammen, passierte den Eingang und näherte sich dem Empfang. Dort stand bereits ein älterer Mann. Eine junge Frau war damit beschäftigt, Karteikarten durchzusehen.
    »Wie lange soll ich denn noch warten?«, erkundigte sich der Mann ungeduldig.
    »Sind Sie sich auch wirklich sicher, dass der Nachname der Patientin mit Doppel-s und y geschrieben wird?«, fragte die Empfangsdame mit piepsiger Stimme.
    »Wenn ich es Ihnen doch sage!«, beharrte der Besucher. »›Messway‹! Ich muss es doch wissen. Schließlich bin ich ihr Vater. ›Patricia Messway‹. Soll ich es Ihnen noch einmal buchstabieren?«
    »Nicht nötig, hier ist die Karte schon. Dreizehn, vierzehn, fünfundzwanzig. Meine Kollegin hatte sie unter einer falschen Patientennummer einsortiert. Zimmer 218. Sie können den Paternoster benutzen, Mr Messway. Zweiter Stock und dann am Ende des Flures links.«
    »Danke, sehr freundlich!«, brummte der Mann abfällig.
    Bevor er den Aufzug betreten konnte, musste er sich von zwei Aufsehern einer Leibesvisitation unterziehen lassen. Sicherheit schien in ›Best Hope‹ sehr wichtig zu sein.
    »Kann ich dir helfen?«, erkundigte sich die blonde Frau hinter dem Anmeldetresen bei Bob. Er hatte ihre Stimme sofort wiedererkannt. Mit ihr hatte er bereits vor einer halben Stunde telefoniert und sie um Auskunft gebeten.
    »Ich möchte gerne eine Patientin besuchen. Ihr Name ist Clarissa Franklin.«
    Flink wirbelten die Finger der Frau durch den Karteikasten. In diesem Moment kam draußen ein Lieferwagen zum Stehen. Zwei Männer stiegen aus und entnahmen der hinteren Ladeklappe jeweils ein in Papier gepacktes Bündel. Kurz darauf betraten sie damit die Vorhalle der Psychiatrie.
    »Hi, Mrs Wheel! Wir bringen die gereinigten Kittel aus der Wäscherei!«
    Die junge Frau deutete lächelnd zu einer Tür neben dem Tresen. »Sie können den Personaleingang benutzen. Dann immer geradeaus in Zimmer siebzehn.«
    »Verstanden.«
    Die Bündel auf beiden Händen tragend

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