Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rufmord

Rufmord

Titel: Rufmord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Minninger
Vom Netzwerk:
Detektiven zu. »Ich verspreche dir, beim nächsten Mal die Anrufer noch kritischer unter die Lupe zu nehmen. Mehr kann ich schließlich auch nicht tun.«
    Peter sah seine beiden Freunde entgeistert an. »Ich verstehe nicht, weshalb er sich so aufregt. So schlimm war der Anruf doch gar nicht.«
    Kevin Anderson schien jedes Wort verstanden zu haben. Erregt trat er zu den drei Detektiven ins Aufnahmestudio, während Mrs Brighton an ihm vorbei zur Tür hinaushuschte.
    »Schlimm war der Anruf nicht, Peter, aber durchaus störend«, setzte er zur Erklärung an. »Ich bin ein Profi und meine ›Prime-Time‹ erzielt höchste Einschaltquoten. Ich kann es mir nicht erlauben, dass mir irgendwelche Störenfriede ins Sendekonzept pfuschen. Schließlich senden wir live und daran will ich auch in Zukunft nichts ändern. Außerdem hat Mrs Brighton mir schon des Öfteren irgendwelche Idioten ins Studio geschaltet, deren einziges Ziel es war, mich in meiner Show auf primitivste Weise zu beleidigen. Ich bin zwar äußerst beliebt, doch gerade das scheinen mir einige Zuhörer nicht zu gönnen. Neid ist eben noch immer der größte Feind des Erfolges!«
    »Trotzdem waren die Worte des anonymen Anrufers im Grunde genommen doch vollkommen harmlos«, hob Justus noch einmal hervor.
    »Das hat doch mit der Sache als solches nichts zu tun.« Kevin Anderson trat an den Tisch heran und griff nach seinen Papieren, die er mit einer schnellen Bewegung zusammenrollte und mit einem Gummiband umspannte. »Aber vielleicht hast du Recht«, fügte er etwas leiser hinzu. »Ich bin müde und gereizt. Die vergangenen Tage waren ziemlich stressig. Ständig mussten wir die Programmthemen umstellen, weil die Redaktionschefin kurzfristig krank wurde und ihre Stellvertreterin kein großes Organisationstalent ist. Kann sein, dass ich deshalb so empfindlich reagiere.«
    »Schon in Ordnung«, lenkte Bob ein. »Die ganze Angelegenheit geht uns ja eigentlich auch nichts an. Dennoch hat mir die Sendung einen Riesenspaß gemacht!«
    Peter strahlte. »Dem kann ich mich nur anschließen. Hoffentlich haben meine Eltern es nicht verpasst, die Sendung auf Kassette aufzunehmen. Die möchte ich mir am liebsten gleich anhören. Was ist mit euch, Just und Bob? Habt ihr auch Lust?«
    »Keine Chance, Zweiter!« Gähnend warf der Erste Detektiv einen Blick auf die Armbanduhr. »Es ist nach Mitternacht. Morgen ist auch noch ein Tag!«
    »Ich werde mich auch gleich in die Federn hauen.« Kevin Anderson rieb sich die müden Augen. »Soll ich euch ein Taxi rufen, Jungs?«
    »Danke, das ist nett. Aber Peter ist mit seinem Wagen hier. Er fährt uns sicherlich noch nach Hause.«
    »War das nun eine höfliche Frage oder ein schlecht getarnter Befehl, Just?«, erkundigte sich Peter spitz.
    Der Erste Detektiv grinste breit. »Keins von beiden. Eher ein inniger Wunsch, den ich kaum auszusprechen wagte!«
     
    Als Peter wenige Minuten später seinen MG vom Parkplatz des Senders lenkte, setzte ein leichter Nieselregen ein. Der Zweite Detektiv betätigte den Scheibenwischer und fuhr im Schritttempo auf die Ausfahrt zu. »Die ›Prime-Time‹ war doch ein voller Erfolg, fandet ihr nicht? Am stärksten waren die Anrufe von Agatha Agawam und Tante Mathilda!«
    »Was meint ihr?«, erkundigte sich Bob. »Ob wir uns blamiert haben?«
    »Wie kommst du denn darauf?«, entgegnete Peter entrüstet. Er kniff die Augen zusammen, um besser auf die Fahrbahn blicken zu können. Die Scheibenwischer seines Wagens waren nicht mehr ganz funktionstüchtig und hinterließen auf der Windschutzscheibe einen schmierigen Film.
    »Nun ja, anfangs gerieten wir ja einige Male ins Stammeln. Vor allem, als Mr Anderson uns entgegen unserer Abmachung über unsere Klienten aushorchen wollte. Aber Justus hat darauf ja hervorragend reagiert.«
    Der Zweite Detektiv blickte verstört nach links und dann nach rechts. »Bei dieser Sicht habe ich total die Orientierung verloren. War der Ausgang nicht auf dieser Seite?« Er fuhr den MG an einer endlos wirkenden Hibiskushecke entlang und verringerte das Tempo. »Wer soll sich denn auch in diesem Parkplatz-Labyrinth zurechtfinden? Dieses Einbahnstraßenschild habe ich doch eben schon mal gesehen! Mir scheint, ich bin im Kreis gefahren!«
    »Dann bieg hier links ein und fahr das kurze Stück noch mal zurück. Du hättest die zweite Ausfahrt nehmen müssen.« Bob entnahm dem Handschuhfach einen kleinen Schwamm und wischte damit über die beschlagene Frontscheibe. »Jetzt gießt es wie

Weitere Kostenlose Bücher