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Ruinen der Macht

Ruinen der Macht

Titel: Ruinen der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Vardeman
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arrangierst.«
    »Für dich und Parsons?«
    »Für dich. Erzähl ihr, was immer dazu nötig ist. Du wirst in meinem Stab als Kommunikationsoffizier arbeiten.«
    »In Ausbildung, Sir.«
    »Du brauchst nicht zu sehr ins Detail zu gehen. Sorg einfach dafür, dass du den Rundgang bekommst, und halt die Augen offen. Gesandter Parsons weiß Ms. Kinsolvings Gesellschaft offenbar zu schätzen.«
    »Ist das ein Wortspiel, Sir?«
    »Finde es heraus.« Sergio nickte Manfred Leclerc zu, als Parsons sich vom Letzten der versammelten lokalen Würdenträger löste.
    »Wir können uns von hier direkt zum Palast begeben, Euer Exzellenz«, schlug er dem Gesandten vor. »Vielleicht unterhalten wir uns unterwegs schon.«
    »Eine ausgezeichnete Idee, Baron. Eine fabelhafte Idee.« Parsons stoppte, als er Manfred in Krötenrüstungen gekleidete Posten der 1KL um die Limousine zusammenziehen sah. Er nickte einmal kurz, wie in anerkennender Bestätigung, dann ächzte und keuchte er die Stufen hinab.
    Sergio war klar, dass sie einen kritischen Punkt in Parsons' Besuch erreicht hatten. Das Protokoll verlangte, dass der Höherrangige die Limousine als Zweiter bestieg. Am Schlag des Wagens zögerte er und war sich nicht sicher, was er nun tun sollte. Rangierte ein Plane-tarer Gouverneur über einem Reisenden Gesandten? Die Situation löste sich von selbst, als Parsons sich vor ihm in den Fonds drängte und die Frage damit entschied. Noch verwirrter über Verhalten und Pläne des Gesandten als zuvor, ließ Sergio sich auf dem Platz gegenüber Parsons nieder, der begeistert schien, in so kurzer Zeit so viele Menschen getroffen zu haben.
    »Vielen Dank, dass Sie zu meiner Begrüßung so viele prominente Bürger auf das Landefeld eingeladen haben, Baron. Ich weiß die Ehre zu schätzen, die Sie mir erweisen.«
    »Euer Besuch ist eine Ehre für uns, Exzellenz.« Sergio zögerte, dann fügte er hinzu: »Welchen Zweck dieser Besuch auch verfolgen
    mag.«
    »Es tut mir Leid, Sie deswegen so lange im Dunkeln tappen lassen zu müssen, Baron, aber wir leben in gefährlichen Zeiten. Ich bin sicher, da werden Sie mir zustimmen.«
    Parsons griff in eine Innentasche seiner Jacke und holte ein kleines Bündel Papiere hervor. Er hielt sie wie eine Opfergabe auf den ausgestreckten Händen, beugte sich etwas vor und wartete, dass Sergio sie nahm.
    »Vom Lordgouverneur persönlich«, stellte der Gouverneur mit einem Blick auf das Siegel fest. »Seit das HPG ausgefallen ist, erhalten wir kaum noch offizielle Kommuniques.«
    »Lordgouverneur Sandoval möchte Mirach enger in das Gewebe der Präfektur einbinden«, erklärte Parsons. Er faltete die Hände über dem Bauch und lehnte sich zurück, während die Limousine geschmeidig anfuhr. »Sagen Sie, Baron, empfinden Sie den Dienst an der Republik als lohnend?«
    »Selbstverständlich, Euer Exzellenz«, bestätigte Sergio und bemühte sich die Regeln des Spiels zu ergründen, zu dessen Teilnehmer er geworden war. Die Frage klang, als verberge sie die ein oder andere Landmine. »Ich stehe loyal zur Republik.«
    »Und zum Lordgouverneur?«
    »Natürlich«, bekräftigte Sergio und wälzte in Gedanken die spärlichen Hinweise, die ihm sein Gegenüber gab. »Aber ist das nicht ein und dieselbe Frage? Ist eine Loyalität zur Republik nicht gleichzeitig Loyalität zu Lordgouverneur Sandoval?« Noch während er die Frage stellte, bemerkte er ein Flickern in Parsons' grünen Augen, aus dem er schloss, dass dies möglicherweise nicht zutraf. Falls Sandoval sich von der Republik losgesagt hatte und auf eigene Rechnung aktiv wurde, erklärte das einiges an diesem Besuch.
    In Verbindung mit dem, was Hanna Leong ihm gestern erzählt hatte, schien es, als könnten alle Führungspersönlichkeiten der Republik mehr am Erfolg ihrer persönlichen Ambitionen interessiert sein als daran, deren Einheit zu sichern.
    »Ich bin verpflichtet, ihm darüber Bericht zu erstatten, ob Mirach und seine Bevölkerung eventuelle Bedenken über die Zugehörigkeit zur Republik hegen«, stellte der Gesandte geschmeidig fest.
    »Ich bin sicher, Sie werden feststellen, dass unsere Loyalität keinen Schaden genommen hat, auch wenn der Kollaps des HPG-Netzes viele hier auf Mirach verunsichert hat.«
    »Das ist gut zu wissen, Baron. Schließlich könnte eine andere Allianz für eine Welt mit beachtlichem Mineralreichtum größere Vorteile bringen.« Parsons zuckte mit den Fingern einer Hand, als wolle er jede derartige Möglichkeit als absurd abtun.
    Sergio

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