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Ruinen der Macht

Ruinen der Macht

Titel: Ruinen der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Vardeman
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wie Sie auch, Lady Elora.«
    »Was meint Ihr damit, Exzellenz?«
    »Das Ministerium für Information kontrolliert über achtzig Prozent der Nachrichten. Ich bin sicher, das ist eine große Verantwortung.« Er bemerkte, wie Elora Rimonowa misstrauisch wurde.
    »Das Ministerium unterstützt die Ziele unserer Welt, wo es nur kann. Es sind die Kosten der Ausrüstung und der Mangel an ausgebildeten Mitarbeitern, die andere daran hindern, ebenfalls Nachrichtensendungen zu produzieren.«
    »Und es hilft auch, dass sie als Regierungsbehörde einen direkten Draht zum Büro des Barons haben.«
    »Entschuldigt mich einen Augenblick, Exzellenz«, unterbrach die Ministerin, als ein junger Mann am anderen Ende des Raumes ungeduldig winkte. Parsons schaute ihr nach, als sie hinüberschwebte und leise mit ihm sprach. Keine Minute später kehrte Elora zurück.
    »Die Arbeit hört nie auf«, entschuldigte sie sich.
    »Er sah nach einem Bediensteten aus. In welcher Eigenschaft ist er im Informationsministerium beschäftigt?«, fragte Parsons.
    »Er arbeitet nicht hier«, antwortete sie schnell. »Er ist ein Kellner in einem hiesigen Café. Er ist nur gekommen, um ... eine Reservierung zu bestätigen.« Ihre Miene verhärtete sich für einen Moment.
    »Einen so persönlichen Service findet man selten«, kommentierte Parsons und fragte sich, was es mit ihrem Gesichtsausdruck auf sich hatte. Er drehte den Regler für das Monitorbild, bis er die Überspielung eines Berichts über einen Unfall empfing. »Wie tragisch«, bemerkte er. »Im Stadtzentrum ist eine Frau bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen.«
    »Cingulum ist eine gefährliche Stadt geworden, Exzellenz«, nickte Elora, griff über das Pult und schaltete die Einspielung ab. »Das ist nicht das richtige Signal für Euch.«
    »Welches Signal wäre Ihnen lieber, Ministerin?«, fragte der Gesandte. »Vielleicht etwas mit einer Beschreibung, wie man Mirach aus einem schwächer werdenden Bündnis befreit?«
    »Lässt der Griff der Republik auf die Präfektur nach?«
    »Wirklich, das habe ich nie gesagt«, stieß Parsons aus und riss in gekünstelter Überraschung die Augen auf. Elora verstand seine Absicht. Sie kam offenbar zu dem Schluss, dass Sandoval nach dem HPG-Kollaps Ausschau nach neuen Allianzen hielt. Er fragte sich, was sie noch wusste . oder vermutete.
    »Ihr repräsentiert Lordgouverneur Sandoval«, stellte sie vorsichtig fest. »Über meine Kontakte habe ich mit jemandem ein Interview geführt, der behauptet, Sandoval würde sich von der Republik absetzen.«
    Parsons lachte. Es gelang ihm, ehrlich zu klingen. »Das stimmt nur insoweit, als sich, sagen wir, Präfekt Radick von der Republik absetzt. Es ist eine Schande, dass sich solche Gerüchte verbreiten, aber das macht es für Leute wie Sie und mich umso wichtiger, solchen . Verrat zu unterdrücken.«
    »Ganz Eurer Meinung, Gesandter«, bestätigte Elora mit leichter Verbeugung.
    »Wenn Sie mich entschuldigen, Ministerin«, bedankte er sich für das Gespräch. »Es ist schon spät, und die Anstrengungen des heutigen Tages haben mich doch erheblich mitgenommen. Und was für meinen Schönheitsschlaf noch schlimmer ist, ich werde bereits vor Morgengrauen wieder aufstehen müssen.«
    »Sie verlassen Mirach schon so bald?«
    »O nein, ich bleibe noch ein paar Tage. Morgen früh, viel zu früh für meinen Geschmack, hat Legat Tortorelli eine Inspektion des Militärs angesetzt. Es gibt nichts Ermüdenderes als an Ausrüstungskisten oder langen Reihen von Soldaten vorbeiwandern zu müssen, die sich ohne vernünftigen Grund herausgeputzt haben und Haltung annehmen mussten. Ernsthaft, als ich das letzte Mal eine derartige Inspektion über mich ergehen ließ, hatte ich anschließend Blasen an den Füßen - von den Formationen, die ich abgehen musste. Und niemand wusste dieses Opfer zu schätzen. Niemand.« Ein tiefer Seufzer der Resignation entrang sich Parsons' Brust. »Aber das ist nun einmal das Schicksal eines Gesandten.«
    »Falls es Euch zu sehr ermüdet, kann ich möglicherweise etwas Interessanteres für Euch arrangieren«, bot Elora an.
    »Sie sind eine bemerkenswert freundliche Gastgeberin, dass Sie sich auf diese Weise meiner annehmen«, bedankte sich Jerome Parsons. »Aber ich muss leider daran teilnehmen, so sehr es mich auch langweilt. Der Legat hat nachdrücklich darauf bestanden, seine Verbundstreitkräfte paradieren zu lassen.«
    »Hat er das? Tatsächlich?« Elora runzelte die Stirn.
    »Guten Abend, Lady

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