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Ruinen der Macht

Ruinen der Macht

Titel: Ruinen der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Vardeman
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Das klang endgültig, nach einem Abschied, den keiner von ihnen wirklich wollte.
    »Noch ist nichts endgültig beschlossen«, sagte er. »Es könnte sich noch alles so ergeben, dass die 1KL weiter als Leibgarde des Gouverneurs fungiert und ich hier Offizier bleibe und .«
    »Nein«, widersprach sein Kommandeur entschieden. »Dazu wird es nicht kommen.«

15. April 3133
    »Warum setzt er nicht auf? Hat ihm die Anflugkontrolle keine Vorrangautorisation erteilt?« Sergio Ortega tigerte auf der voll verglasten Aussichtsplattform, die ihm freie Sicht auf das Landungsschiffsfeld westlich von Cingulum bot, auf und ab. In der Nachmittagshitze flimmerte die Luft über dem weiten Stahlbetonfeld, das selbst das Gewicht des größten kommerziellen Landungsschiffes tragen konnte. In der Ferne ragten die Türme mit den Flugsicherheitsbeamten auf, deren Kommunikationsanlagen die Sprungpunkte an den Polen der Sonne Mirachs ebenso überwachten wie die IR-Notfrequenz.
    »Das Landungsschiff ist im Anflug, Herr Baron«, erklärte Manfred Leclerc, der über einen Ohrhörer Informationen erhielt. »Die Ehrengarde steht bereit.«
    »Danke, Captain.« Sergio atmete tief durch, um sich zu beruhigen. Er hasste Pomp und Protokoll, und der Gesandte Lordgouverneur Sandovals hatte sich einen denkbar ungünstigen Zeitpunkt für diesen Besuch ausgesucht. Sergio musste mit den Gewerkschaftsführern reden und ihnen neue Arbeitsplätze zusichern, um die Arbeitslosen zu beruhigen und die Demonstranten von der Straße zu bekommen. Und die Wirtschaft? Er blickte sich auf der Empfangsplattform um und hakte die Namen der Konzernbosse ab, die zum Empfang des Gesandten Parsons eingeladen waren.
    Marta Kinsolving stand bei den anderen Direktoren, die in der Mi-rach Business Association Einfluss hatten. Sergio musste mit ihnen allen reden, allerdings hatte er wegen der Probleme mit Gewerkschaftsorganisatoren, die es darauf anlegten, zu ihrem persönlichen Vorteil den sozialen Frieden zu stören, die dazu notwendigen Besprechungen verschieben müssen. Sobald er diese Schwierigkeiten beigelegt hatte, würde er sich um die andere Seite der ökonomischen Gleichung kümmern.
    »Er wird in wenigen Minuten aufsetzen«, bemerkte Lady Elora. Sergio blickte über die Schulter. Sie trug ein atemberaubendes violettes Seidenkleid mit hohem Kragen, eine der Bedeutung des Besuchers angemessene Garderobe. »Ich habe mich in die Verbindung mit der Anflugkontrolle eingeklinkt. Die zentrale Landebucht ist für eine sofortige Ankunft geräumt worden.«
    »Danke«, bestätigte Sergio steif. Er hätte damit rechnen müssen, dass seine Ministerin persönlich erschien, obwohl er den Protokollbeamten angewiesen hatte, dem Ministerium für Information nur ein allgemein gehaltenes Memorandum über Jerome Parsons' Ankunft zu schicken. »Sie ehren uns mit Ihrer Anwesenheit, Lady Elo-ra.«
    Elora verbeugte sich in seine Richtung. »Die Ankunft eines so bedeutenden außerplanetaren Würdenträgers, eines Repräsentanten des Lordgouverneurs persönlich, ist die Hauptschlagzeile des Tages. Meine Reporter und Kamerateams sind in Position, um jeden Moment, jedes Wort, jede winzige Information einzufangen, die Gesandter Parsons uns über seine Reisen auf andere Welten der Republik mitteilt. Ich hoffe, Sie werden ein Interview arrangieren. Ihn zu hören, würde viel dazu beitragen, die öffentliche Zuversicht zu stärken.«
    »Halten Sie eine Rede, Elora?«, fragte Sergio. Es konnte nur schaden, sie gegen sich aufzubringen, solange er nicht mehr über ihre Verbindungen ins All in Erfahrung gebracht hatte. Unter Umständen hatte sie bereits Kontakt zu Parsons aufgenommen, auch wenn der Gesandte sich geweigert hatte, beim Anflug auf Mirach etwas anderes als reinen Navigationsverkehr zuzulassen. Diese Kommunikationssperre beunruhigte Sergio. Er wusste nichts über Sinn und Zweck von Parsons Besuch. Natürlich würde er den Grund für die Visite früher oder später erfahren, aber er wollte ihn jetzt wissen. Falls Parsons kam, um neue Bündnisse auf Mirach zu schmieden, konnte das eine Veränderung in seinen Plänen nötig machen.
    Wieder schaute Sergio hinüber zu Marta Kinsolving und den anderen Wirtschaftsmagnaten. Er bemerkte, dass Benton Nagursky, der Bergwerksdirektor, es nicht für notwendig erachtet hatte zu erscheinen, der ältliche Agrobiologe Dr. Boris Chin aber schon. Zwei der drei Präsidiumsmitglieder der MBA würden ihre Chance bekommen, zu sehen und gesehen zu werden.
    Sergio löste

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