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Ruinen der Macht

Ruinen der Macht

Titel: Ruinen der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Vardeman
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doppelte Übermacht an Kröten.«
    »Ich werde auch nach ihren Panzern Ausschau halten.« Ein dünnes Lächeln spielte um Dales Lippen. »Ich verstehe meinen Job. Genau genommen kann mir keiner das Wasser reichen.«
    »Raus mit Ihnen«, knurrte Leclerc. »Und was Sie betrifft«, drehte er sich zu Austin um. »Machen Sie, dass Sie in Ihre Rüstung kommen!«
    »Auf der Stelle, Captain!«, bestätigte Austin und nahm zackig Haltung an. Ihm blieb kaum noch Zeit, seine Läuterer-Rüstung anzulegen. Er steckte schon in dem hautengen Overall, dessen Außenhaut seidig glatt glänzte und dessen Inneres mit Kühlmittelschläuchen bedeckt war. In diesem Kühlanzug fühlte er sich für ein BattleMech-cockpit bereit. Aber er musste sich mit einem Krötenpanzer zufrieden geben.
    Nur eine Kröte.
    Austin wusste sehr gut, wie kampfstark ein ausgebildeter Soldat in dieser Rüstung sein konnte. Er fühlte sich in der Rüstung wohl, aber trotzdem hätte er lieber im Cockpit eines Mechs gesessen.
    »Sind Sie bereit, Lieutenant?«, fragte Jürgen, sein Tech. Der Mann hatte die mobile Ladeeinheit mitgebracht, die den offenen Gefechtspanzer trug.
    »Bereit«, bestätigte Austin. Er kletterte an der Einheit hoch, drehte sich um und steckte die Beine in die Rüstung. Sie passte wie eine bequeme Hose, bis Jürgen den Passmechanismus betätigte und sie ihn von der Hüfte abwärts nach unten zog. Anschließend arbeitete er sich in den Torso. Jürgen steuerte die Brustplatte in Position.
    »Ich erhalte Rückmeldung von Ihren Overallsensoren, Sir«, melde-te Jürgen mit Blick auf die Anzeigen. »Alle Schaltkreise melden grünes Licht.«
    Austin fügte einen Teil der Rüstung nach dem anderen hinzu und jedes Mal bestätigte Jürgen die Funktionstüchtigkeit. Sie überhasteten nichts, sondern hielten eine gleichmäßige Geschwindigkeit bei. Es dauerte nicht lange, bis Austin so weit war, die Waffen zu testen.
    Die Kalibrierung verlief problemlos, doch es wurmte ihn, dass er keine echten Waffen zur Verfügung hatte. Die Regeln der heutigen Übung schrieben Platzpatronen und Raketen mit Farbgefechtsköp-fen vor. Keine Energiewaffen. Autokanonen mit Farbgranaten. Nichts als Spielerei.
    »Wollen Sie eine Salve abfeuern, um sich zu vergewissern, dass die KSR funktionieren, Lieutenant? Sie sind improvisiert, weil ich Ihre Laser für die Übung deaktivieren musste.«
    Austin reckte sich, überprüfte anhand der Sichtprojektion, dass die Zielerfassung mit der Ausrichtung der Raketen übereinstimmte, dann hob er den Daumen.
    »Der Sprungtornister ist auch einsatzbereit, Sir«, hörte er Jürgen sagen.
    Mit ächzenden Myomermuskeln bewegte sich Austin auf der Stelle, drehte die eine Tonne schwere Krötenrüstung hin und her und registrierte, dass der Gefechtspanzer seine Bewegungsfreiheit kaum merklich beeinträchtigte. »Passt perfekt«, lobte er Jürgen.
    »Danke, Sir. Machen Sie die Bastarde schön bunt, zum Ruhm der Ersten Kosaken-Lanciers!«
    Austin grinste, dann marschierte er mit schnellem Schritt an seine Gefechtsposition. Die 1KL hatte nur wenig Personal, aber er stellte mit Genugtuung fest, dass Master Sergeant Borodin die Kompanie bereits versammelt und für das bevorstehende Scheingefecht angeheizt hatte.
    »Schön, dass ich Sie gezogen habe, Lieutenant«, begrüßte ihn Borodin. »Ich hasse diese so genannten Manöver. Keine echten Rake-ten, nur Farbprojektile. Keine Lichtwerfer oder PPKs, keine Gaus-sgeschütze. Wir bewerfen uns nur gegenseitig mit Farbbeuteln und tun so, als würde das etwas bedeuten.«
    »So sind nun einmal die Regeln, Master Sergeant«, bestätigte Austin. In ihrer Verachtung für die Manöverregeln, die Legat Tortorelli aufgestellt hatte, waren sie sich alle einig. Und alle bei den 1KL wussten, dass sie vermutlich zum letzten Mal als Einheit antraten. Niemand erwartete, dass Tortorelli sie nach dem Transfer unter seinem Befehl zusammen lassen würde.
    »Captain Leclerc«, meldete Austin über Befehlsfrequenz, »Kompanie Alpha ist bereit.«
    »Haltet euch an den Schlachtplan, und wir werden gewinnen!«, antwortete der Captain aufmunternd. Dann schaltete Leclerc auf Austins Privatkanal. »Machen Sie sich keine Sorgen um Dale. Er kann im THQ die Situation steuern. Ich nehme einen Shandra raus und melde, was ich sehen kann.«
    Austin hörte es auf dem Privatkanal knacken, als Leclerc zurück auf die Offiziersfrequenz schaltete. Alles, was er jetzt sagte, konnten die vier Kompanieführer hören. »Nach dem, was ich bis jetzt von

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