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Ruinen der Macht

Ruinen der Macht

Titel: Ruinen der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Vardeman
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an sie, den Fabrikleiter anzurufen. Marta zeigte ihm, wie man das Gerät benutzte, indem sie die Verbindung herstellte. Austin sprach ein paar Minuten mit dem Manager, dann steckte er das Telefon ein.
    »Alles geregelt. Der Leiter sagt, ich kann einen ausprobieren, solange ich die Ausrüstung nicht überlaste.«
    »Die Maschinen hier haben nur Verbrennungsmotoren«, warnte Marta. »Keinen Fusionsreaktor wie in Ihrem Simulator.«
    Als Austin das hörte, musste er lachen. Der größte Teil der Simulatorausrüstung und die gesamte Software stammten von AllWorld-Comm. Damit kannte sich Marta aus.
    »Haben Sie jemals einen Mech gesteuert? Einen echten Mech?«, fragte sie.
    »Ich ... Ich kenne mich im Cockpit aus«, antwortete Austin und erlaubte sich noch einmal eine gewisse Freiheit im Umgang mit der Wahrheit. Er hatte mit Krötenpanzern trainiert, in sämtlichen mobilen Einheiten der 1KL und in einigen der schwereren Panzertypen des Legaten. Außer im Simulator hatte er aber noch nie irgendeinen Mech kontrolliert.
    »Das ist gut. Es erfordert beträchtliche Erfahrung. In einem Arbeitsmodell besteht keine Notwendigkeit für laterale Beweglichkeit, deshalb ist die Steuerung fast ausschließlich auf Vor- und Rückwärtsbewegung ausgerichtet, mit sehr begrenzter Seitwärtskorrektur. Die Handkontrollen nehmen den meisten Platz ein, aber sie sind einfacher zu durchschauen als der Lademechanismus einer Autokanone. Die Steuerung rechts ist für den Bohrer, die andere auf der linken Seite für die Schaufel.«
    »Möglicherweise werde ich ein wenig graben oder bohren, um mich damit vertraut zu machen«, erwiderte Austin, dessen Puls jetzt ein wenig schneller ging. Er hätte sich schon viel früher einen Indus-trieMech suchen sollen, an dem er üben konnte, dachte er. Er und Dale hätten eine Menge Spaß mit Scheingefechten haben können.
    Der Gedanke an den toten Bruder dämpfte seine Begeisterung etwas. Trotzdem begleitete er Marta mit entschlossenem Schritt hinüber zu der Maschine. Die braunhaarige Industrielle kannte sich offenbar ebenso gut mit den metallenen Riesen aus wie er. Als hätte sie seine Gedanken gelesen, lächelte sie.
    »Ich war ein halber Junge, als ich noch kleiner war. Ich weiß alles, was es über Mechs zu wissen gibt. Aber selbst wenn ich als junges Mädchen nicht von ihnen fasziniert gewesen wäre, würde ich mich mit ihnen auskennen. Bevor ich ins Management kam, habe ich die Entwicklungsarbeit der Simulatorensoftware bei AWC geleitet.«
    Er vergaß dauernd, was in dieser Frau steckte. Ihre technischen Kenntnisse waren nur einer der Faktoren, denen sie ihren rasanten Aufstieg in eine so einflussreiche Position verdankte. Die anderen Direktoren in der Mirach Business Association waren alle erheblich älter als Marta.
    »Hier«, erklärte sie und holte etwas aus einem Briefumschlag, der an der Wand hinter dem Mech klebte, den er mit bewunderndem Blick beäugte. »Die Aktivierungscodes.«
    »Danke.« Er schaute sie sich an. Die Sequenzen waren recht einfach, aber schließlich befanden sich diese Mechs auch noch in der Werkhalle, und die Neurohelme waren noch nicht programmiert. Wenn sie erst in den Minen zum Einsatz kamen, würden Nagurskys Fahrer ihre persönlichen Neurohelme eichen und erheblich schwieriger zu knackende Zugangscodes eingeben. Nagursky hatte bestimmt kein Interesse daran, dass jeder x-beliebige Angestellte sich einen BergbauMech schnappen und damit eine Spritztour unternehmen konnte.
    So wie Austin es jetzt vorhatte.
    Mit einem breiten Grinsen wie ein Clown zog er die Jacke aus und ließ sich von Marta in einen Overall helfen. Er schaute sich nach einer Kühlweste um, fand aber keine. Also fragte er danach.
    »Die werden Sie nicht brauchen. Das ist ein Verbrennungsmotor-Mech. Schon vergessen? Wenn die Luft über dem Boden ausreichend stark in Bewegung ist, tragen Kühlflossen den größten Teil der Abwärme davon. Momentan haben wir eine Windgeschwindigkeit von zehn Stundenkilometern. Erinnern Sie sich?« Sie klopfte auf die Tasche, in der er das Telefon hatte.
    »Unter Tage«, erklärte sie weiter, »sorgen riesige Ventilatorschächte dafür, dass die Luft um den Mech in Bewegung bleibt. Der Fahrer kommt nicht dermaßen ins Schwitzen.«
    »Trotzdem«, wandte Austin ein. »Nach ein, zwei Stunden muss es in der Kanzel gehörig stickig werden.«
    »Aber so lange werden Sie nicht draußen sein«, stellte sie entschieden fest. Dann schaute sie übertrieben deutlich auf die Uhr, um ihn daran zu

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