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Ruinen der Macht

Ruinen der Macht

Titel: Ruinen der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Vardeman
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gebracht zu werden. Aber verglichen mit dem BergbauMech waren sie flach und kraftlos. Die enorme Kraft seiner Metallbeine jagte Austin einen Schauder das Rückgrat hinauf. Einem plötzlichen Impuls folgend, aktivierte er den Bohrer am rechten Mecharm. Der Mechanismus drehte sich sinnlos. Es war noch kein Bohrkopf montiert.
    Er nahm sich den linken Arm vor und absolvierte ein paar spastisch wirkende Schaufelbewegungen, bis er den richtigen Rhythmus fand. Kurz hinter der Fahrzeugreihe hob er einen fünf Meter langen Graben aus, um sich selbst zu beweisen, dass er den Mechanismus unter Kontrolle hatte. Anschließend stieß Austin einen Freudenjuchzer aus und richtete die Maschine auf. Er saß zwei Stockwerke über dem Boden, blickte von diesem luftigen Aussichtspunkt aus über das Testgelände und setzte den Mech in Bewegung. Der Koloss wuchtete mit etwa derselben Geschwindigkeit dahin, die ein joggender Mensch erreichte. Er verfügte zwar über keines der hochmodernen Ortungsgeräte, die ein echter BattleMech besaß, nicht einmal über die Infrarotsichtgeräte und Radarentfernungsmesser konventioneller Militärfahrzeuge, aber bei dieser Testfahrt waren sie auch entbehrlich. Austin genügten die jämmerlich primitiven Sensoren und sein angeborener Adlerblick, um alles aus dem Mech herauszuholen, was in ihm steckte.
    Der Motor heulte unter der Beanspruchung immer heller auf, doch Austin kümmerte sich nicht darum. An den einfachen Instrumenten konnte er ablesen, dass keine Überlastungsgefahr bestand.
    Als die Nadeln der Instrumente sich schließlich doch der roten Warnlinie näherten, nahm er widerwillig Leistung zurück. Er stampfte mit beinahe zehn Stundenkilometern über das Gelände und ging völlig in dem Erlebnis auf, als er plötzlich das leise Zirpen des Telefons wahrnahm. Er drückte mit dem Daumen auf den Annahmeknopf, dann zuckte er zurück, als Martas Stimme förmlich aus dem winzigen Lautsprecher explodierte.
    »Austin!«, schrie sie. »Antworten Sie! Antworten Sie, verdammt noch mal!«
    »Ich höre«, meldete er sich und hielt das Telefon ein Stück vom Ohr weg, um nicht taub zu werden. Er wusste nicht, wie er die Lautstärke drosseln konnte. »Was ist los?«
    »Die Überwachung des Testgeländes meldet einen wild gewordenen Mech bei Ihnen auf dem Feld. Er hält schnell auf Sie zu und scheint es auf Sie abgesehen zu haben.«
    »Wie, ein wild gewordener Mech? Wovon reden Sie?« Austin schüttelte das Telefon, als erwarte er, eine verständlichere Aussage zu erhalten, wenn er das Gerät kräftig genug misshandelte.
    »Niemand weiß, wer sich in der Maschine befindet. Wir erhalten auf unsere Funksprüche keine Antwort. Aber wir wissen, dass der Mech für den Kampfeinsatz umgebaut ist, Austin. Halten Sie Abstand. Drehen Sie um und kehren Sie so schnell wie möglich hierher zurück.«
    »Dafür ist es zu spät«, stellte er fest. Jetzt sah Austin den anderen Mech. Ein brauner Punkt bewegte sich über das rötliche Grau des Testgeländes. Er wurde schnell größer - und reagierte noch schneller. Die Geschwindigkeit, mit der sein anonymes Gegenüber beidrehte und auf ihn zuhielt, verriet Austin, dass der andere Mech über Ortungs- und Zielsuchsysteme verfügte.
    Sein Mech wankte, als ihn eine Serie von Schlägen in die Seite traf. Austin hatte Mühe, die Bergbaumaschine aufrecht zu halten. Er brauchte ein paar Sekunden, bis ihm klar wurde, dass jemand eine Autokanone auf ihn abgefeuert hatte und das Hämmern die Einschläge von Granaten waren. Ein großer Bereich der linken Torsoseite war beschädigt, aber der Mech funktionierte noch. Er duckte die humanoide Maschine, um ein kleineres Ziel für den Angriff zu bieten, dann fand er sich als Ziel einer Raketensalve wieder. Die Geschosse heulten über und um ihn - zwei trafen den rechten Me-charm und sprengten ihn vom Rumpf.
    Austin knurrte und kämpfte darum, den Mech senkrecht zu halten. Ihm war klar, falls er umkippte, war er geliefert. Autokanonenfeuer und eine weitere Raketensalve würden sein Leben in Sekunden ausradieren. Er konnte sich nicht einmal mit dem Schleudersitz retten. Ein simpler BergbauMech verfügte über keinen derartigen Rettungsmechanismus.
    Aus irgendeinem Grund amüsierte ihn die Vorstellung einer tief unter der Oberfläche in einem Grubenstollen aus dem Mechkopf katapultierten Rettungskapsel. Dann verblasste der Humor des mentalen Bildes abrupt. Ein erneuter Angriff mit der Autokanone des Umbaus beschädigte sein rechtes Mechbein und ließ

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