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Ruinen der Macht

Ruinen der Macht

Titel: Ruinen der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Vardeman
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zurück, und erst, als die Worte schon ausgesprochen waren, machte er sich klar, welchen Eindruck diese Frage hinterlassen musste. Er würde sich eindeutig zusammenreißen und verhindern, dass seine Gedanken abdrifteten.
    »GlobalNetz natürlich«, antwortete Marta. »In zwei Wochen sind die Relais auf allen vier Monden betriebsbereit, und jeder, dem Ihr Vater eine Konzession zugesteht, kann die billige Breitband-Sende-kapazität nutzen.«
    GlobalNetz würde helfen, die Aufmerksamkeit der Bevölkerung planetenwärts zu lenken, darauf, was andere auf Mirach leisteten, statt sich über Vergleiche mit anderen Planeten aufzuregen, die vermutlich nichts als heiße Luft waren.
    »Werden nur MBA-Firmen in der Lage sein, sich um Sendezeit zu bewerben?«, fragte er.
    »Ich bin sicher, das werden eine Menge von ihnen tun, da wir eine weit verzweigte Organisation sind. Aber wir werden die Lizenzen nicht strikt auf Mitglieder beschränken.«
    Hauptsache, »eine Menge« bedeutet nicht nur das Informationsministerium, dachte Austin. An Martas Miene erkannte er, dass sie hinter dem, was sie sagte, stand.
    Sie erreichten den Eingang der riesigen Werkhalle. Im Innern erstreckten sich die Reihen BergbauMechs in verschiedenen Fertigungsstufen hundert Meter weit. Die Maschinen, die sich ihnen am nächsten befanden, waren die vollständigsten, sechs Meter hoch mit einem Bohrkopf an einem Arm und einer riesigen Schaufel am anderen, deren Gewicht den Arm nach unten zog. Das waren Maschinen, die sich mit gnadenloser Effizienz ins Innere eines Berges vorarbeiten und dort Erzadern abbauen konnten.
    »Sind diese Einheiten für Nagursky bestimmt?«, fragte er. Austin betrachtete den ersten Mech in der Reihe. Der gedrungene, bedrohlich wirkende Koloss hätte keine großen Umbauten gebraucht, um sich in eine tödliche Kampfmaschine zu verwandeln. Natürlich hätte er keinem Vergleich mit einem echten BattleMech standgehalten, aber die gab es in den Streitkräften Mirachs nicht. Auch wenn Dale und er das Steuern eines BattleMechs im Simulator endlos trainiert hatten, war das doch nichts weiter als ein Freizeitspaß gewesen.
    »Ich werde mal nachsehen.« Marta zog ein Telefon aus der Tasche und sprach mit schneller Stimme. Als sie das Gerät zurücksteckte, nickte sie. »Ben Nagursky hat acht bestellt.«
    »Acht!« Das überraschte Austin. »Expandiert sein Bergbauimperium derart rasant?« Austin war vertraut genug mit BergbauMechs, um zu wissen, dass man mit so vielen Maschinen innerhalb weniger Wochen einen kompletten Berg aushöhlen konnte.
    Marta zuckte die Achseln. »Weiß ich nicht. Wir arbeiten zum Wohl der gesamten Industrie Mirachs zusammen, aber mehr als die ungefähre Richtung unserer jeweiligen Geschäftspläne teilen wir nicht miteinander. Möglicherweise wartet ein neues Vorkommen darauf, ausgebeutet zu werden. Nagursky würde ein neu entdecktes Erzlager derart ansehnlicher Größe erst publik machen, wenn das erste Erz aus dem Boden kommt und er etwas zu verkaufen hat.«
    Austin hatte den Eindruck, dass sie ihm nicht die ganze Wahrheit sagte. Er zögerte, ihre Antwort als Lüge zu bezeichnen, aber sie klang irgendwie . unwahr.
    »Dieses Telefon, das tragbare, das Sie gerade benutzt haben. Gehört das auch zu Ihrem GlobalNetz-Programm?«
    »Hier.« Sie zog das Gerät aus der Tasche und reichte es ihm. »Sie können es wie ein herkömmliches Telefon benutzen. Oder Sie drücken einen der kleinen blauen Knöpfe, um Nachrichten, Wettervorhersagen oder sonstige Informationen abzurufen.«
    »Klar, zwanzig Grad, Wind von Norden 10 km/h«, meldete der kleine Bildschirm, als Austin den Wetterberichtsknopf drückte.
    »Noch sind die auf GlobalNetz verfügbaren Nachrichten ziemlich lückenhaft, aber wenn die Mondstationen erst fertig sind und die ganze Welt abgedeckt ist, wird sich das rasch ändern«, versprach Marta. Dieser kleine Kommunikator beeindruckte sie sichtlich mehr als die riesigen Mechs dort in der Halle.
    Die Wahrheit ist stärker als der Mech?, fragte er sich. Es fiel Austin schwer, das zu glauben. Es klang zu sehr nach einem Satz, wie ihn sein Vater sagen könnte.
    »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich einen ausprobiere?«, fragte er.
    »Behalten Sie es.«
    »Nicht das Telefon. Einen von denen?« Er deutete zu einem Berg-bauMech am Ende der Fertigungsstraße.
    »Ich weiß nicht, ob er schon abgenommen ist«, stellte sie fest.
    »An wen muss ich mich wenden, um es herauszufinden?« Austin hob das Telefon in stummer Herausforderung

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