Rummelplatz
Politik (»Titoismus«), seit den 50er Jahren einer der führenden Staatsmänner der Bewegung der blockfreien Staaten. – Aleksandar Rankovi¨ (1909 –1983), ab 1945 jugoslawischer Innenminister, baute den Geheimdienst auf, bis 1966 Titos Sicherheitschef.
seit den Tagen Trotzkis und Bucharins
– Lew Trotzki (1879 –1940, ermordet), russischer Revolutionär; entwickelte die Theorie von der »permanenten Revolution« (Trotzkismus), schärfster innerparteilicher Kritiker Lenins und Stalins, seit 1929 im Exil. – Nikolai Bucharin (1888 –1938, hingerichtet), russischer Politiker, marxistischer Theoretiker. 1917–1929 Herausgeber der Parteizeitung Prawda; zunächst Parteigänger Stalins, später Kritiker, suchte Alternative zum Stalinismus wie zur trotzkistischen Idee des revolutionären Sozialismus. 1929 aller Ämter enthoben, 1938 in einem Schauprozeß zum Tode verurteilt.
Moskauer Ärzte-Prozeß
– 1952 wurden Dutzende jüdischer Ärzte unter der Beschuldigung verhaftet, ein Komplott zur Vergiftung ihrer Patienten (u. a. Stalin und Mitglieder des ZK) geschmiedet zu haben. – W. B. verlegt hier einige Ereignisse vor.
Generals Popivoda
– Pero Popivoda, jugoslawischer Militärattaché in Moskau, Gegner Titos.
S. 185
Dolores Ibárruri
– genannt La Pasionaria (1895–1989), spanische Revolutionärin und Arbeiterführerin, wichtige Protagonistin im Spanischen Bürgerkrieg.
|724| S. 185
Prestes
– Luis Carlos Prestes (1898 –1990), brasilianischer Arbeiterführer, seit 1943 Generalsekretär der KP Brasiliens.
Thorez
– Maurice Thorez (1900 –1964), französischer Politiker, 1930 –1964 Generalsekretär der KP Frankreichs.
Gottwald
– Klement Gottwald (1896 –1953), tschechoslowakischer Politiker, 1945 –1953 Vorsitzender der KP der Tschechoslowakei, seit 1948 Staatspräsident. Parteigänger Stalins.
Auftreten des CDU-Hickmann
– Hugo Hickmann (1877–1955), stellvertretender CDU-Vorsitzender und Landesvorsitzender in Sachsen, Oktober 1949 bis Januar 1950 Vizepräsident der Provisorischen Volkskammer. In einer Rede vor dem sächsischen Landesvorstand am 6. 1. 1950 stellte er die Führungsrolle der SED in Frage, verteidigte die private Wirtschaft und warnte vor einer Trennung der DDR von Westdeutschland. Am 29.1. zur Niederlegung der Ämter gezwungen.
die Rohner, die Fascher und Moog
– Gerhard Rohner (1895–1971), 1945 Mitbegründer der CDU in Dresden und Sachsen, ab Dezember 1946 Finanzminister in Sachsen, 1949 Vorsitzender der CDU-Fraktion in der Provisorischen Volkskammer, Januar 1950 Amtsniederlegung auf Druck der SED, Flucht in die Bundesrepublik. – Erich Fascher (1897–1978), 1948 –1950 Landesvorsitzender der CDU in Sachsen-Anhalt. Protestierte gegen Führungsanspruch der SED, mußte im Februar 1950 seinen Rücktritt erklären, legte sämtliche Parteiämter nieder. – Leonhard Moog (1882–1962), 1945–1949 Landesvorsitzender der Liberal-Demokratischen Partei Deutschlands (LDPD) in Thüringen, thüringischer Finanzminister. Aufgrund einer gegen ihn geführten Kampagne in der SED-Presse kehrte er im Januar 1950 von einer Reise nach West-Berlin nicht mehr nach Thüringen zurück und wurde im Dezember in Abwesenheit in einem Schauprozeß »wegen finanzieller Schädigung des Landes Thüringen und Sabotage« zu einer Zuchthausstrafe verurteilt.
für den Block
– Die Parteien der DDR (SED, CDU, LDPD, NDPD, DBD) waren im »Demokratischen Block« unter Führung der SED zusammengeschlossen.
S. 186
nieder … mit Pferdmenges, mit Lemmer und Kaiser
– Robert Pferdmenges (1880 –1962), Bankier, Mitbegründer der CDU im Westen, von 1949 an Mitglied des Bundestages, Alterspräsident; einflußreichster Finanzberater von Bundeskanzler Konrad Adenauer. – Ernst Lemmer (1898 –1970), 1945 Mitbegründer der CDU in der SBZ und des FDGB. Am 20. Dezember 1947 wurden er und der 1. Vorsitzende Jakob Kaiser von der Sowjetischen Militäradministration |725| wegen Widerstands gegen die »Volkskongreßbewegung« abgesetzt, Übersiedlung nach West-Berlin, dort gründeten beide mit anderen geflohenen Christdemokraten die Exil-CDU der SBZ. Verschiedene Staatsämter, u. a. unter Adenauer Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen sowie Bundesminister für Gesamtdeutsche Fragen. – Jakob Kaiser (1888 –1961), Mitbegründer der CDU in der SBZ, favorisierte ein blockfreies Deutschland mit Brückenfunktion zwischen West und Ost. 1949 –1957 Mitglied des Bundestags, Minister für Gesamtdeutsche
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