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Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)

Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)

Titel: Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
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Funken, als ein Flügel auf Metall traf – ein Briefkasten, ein Straßenschild, ein Maschendrahtzaun -, und der Jet rumpelte weiter. Noch einmal kreischte Metall, dann kam das Flugzeug zum Stehen.
    Pilgrim drehte sich um und riss Ben und Vochek die Waffe aus den Händen. Er richtete sie auf Vocheks Kopf.
    »Unser Deal gilt nicht mehr«, sagte Pilgrim. »Danke fürs Mitnehmen.«
    »Pilgrim …«, fing Ben an.
    »In etwa neunzig Sekunden wird die Polizei hier sein, und dem Heimatschutz können wir nicht trauen. Kommen Sie.« Er öffnete die Tür, packte Ben und stieß ihn aus dem Flugzeug.
    »Tun Sie das nicht«, keuchte Vochek.
    »Miss Vochek, wenn ich Sie wäre, würde ich niemandem trauen. Ich möchte Ihr hübsches Gesicht nie wiedersehen.«
    Pilgrim sprang auf den Asphalt. Hinter dem Flugzeug kamen ein Pick-up und ein Minivan zum Stehen. Pilgrim rannte mit der Waffe im Anschlag auf den Pick-up zu und bedeutete den beiden Frauen darin, auszusteigen. Die Frauen starrten das Flugzeug auf der Straße und den Verrückten an, der mit einer Waffe vor ihnen herumfuchtelte. Dann gehorchten sie und verließen mit erhobenen Händen den Wagen. Eine von ihnen weinte.
    »Tut mir leid, ich brauche Ihren Wagen. Sie bekommen ihn zurück.« Pilgrim schob Ben auf den Beifahrersitz und setzte sich ans Steuer. Er riss das Steuer herum, lenkte den Wagen auf den mit Gras bewachsenen Randstreifen der Straße und fuhr in einem großen Kreis um das Flugzeug herum. Dann trat er das Gaspedal durch. Durch das offene Fenster kam ein feuchter, modriger Geruch herein. Sirenen ertönten: Feuerwehr, Polizei und Rettungswagen waren im Anmarsch.
    Über ihnen kreiste das Flugzeug des Heimatschutzes.
    »Ich hätte Sie fragen sollen, ob Sie bei ihr bleiben wollen«, sagte Pilgrim.
    »Wir haben doch gesagt, dass wir zusammenbleiben.« Für einen Moment glaubte Ben, einen Anflug von Erleichterung auf Pilgrims Gesicht zu sehen, doch es war gleich wieder vorbei. Er musste es sich eingebildet haben.
    »Sie werden uns jagen. Sind Sie darauf gefasst?«
    »Ja.«
    Pilgrim fuhr an Häusern vorbei, die aus einem Flickwerk von Ziegeln und Holz bestanden, Häuser, die sich aus dem überfluteten Boden erhoben, die abgerissen und wieder aufgebaut worden waren.
    »Ich kann das Flugzeug hören.« Ben lehnte sich aus dem Fenster. »Der Pilot geht in Schräglage. Er versucht, uns im Auge zu behalten.«
    Als Pilgrim die Blinklichter eines Streifenwagens im Rückspiegel sah, riss er das Steuer herum und lenkte den Pick-up so plötzlich auf die St. Claude Avenue, dass zwei Reifen in der Luft hingen. Dann fuhr er nach Westen.
    Ein Streifenwagen bemerkte sie und folgte ihnen mit heulenden Sirenen.
    Es war nicht viel Verkehr auf der Durchgangsstraße, und Pilgrim schoss zwischen den Autos hin und her. Hin und wieder wich er auf Nebenstraßen aus und fuhr dann wieder auf die St. Claude. Ben machte sich auf den Aufprall gefasst, der mit Sicherheit kommen musste, wenn Pilgrim sich einmal verschätzte und auf eine Stoßstange oder gegen eine Betonabsperrung knallte. Um ein Haar hätte Pilgrim ein Warnschild umgefahren, das Bauarbeiten auf der Straße ankündigte. Er wendete mit quietschenden Reifen, fuhr quer über zwei Grundstücke und jagte den Wagen eine Nebenstraße hinunter. Den Streifenwagen, von dem sie verfolgt wurden, hatte er abgehängt. Pilgrim trat auf die Bremse und lenkte den Pick-up auf einen grasbewachsenen Parkplatz voller Limousinen und Pick-ups. Ein großes Transparent verkündete, dass am Samstagabend eine Wiedererweckungsveranstaltung stattfinden würde, die vermutlich etwas mit der Kirche aus roten Ziegelsteinen zu tun hatte, die etwas zurückgesetzt an der Straße stand. Pilgrim zwängte sich zwischen zwei große Pick-ups, die im Ladebereich für die Veranstaltung parkten.
    Sie duckten sich, und Ben dachte: So geht es also zu Ende. Ich werde mit einem Exspion zusammen auf dem Parkplatz einer Kirche verhaftet. Das Jaulen des Jets zog über sie hinweg, die Sirenen des Streifenwagens wurden leiser. Sie stiegen aus. Pilgrim fing an, unter Stoßstangen nach Schlüsselkästchen zu suchen, Ben probierte aus, ob jemand vergessen hatte, die Türen abzuschließen.
    Sie hörten noch mehr Sirenen, Streifenwagen, die per Funk zu dem gelandeten Flugzeug gerufen wurden. Aus dem Zelt, das neben der Kirche errichtet worden war, drangen moderne Kirchenlieder zu ihnen herüber. Die Sirenen wurden wieder leiser. Das dumpfe Dröhnen eines Hubschraubers löste das Jaulen des

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