Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)
Mutter gut gebrauchen konnte, um ihre hohen Pflegekosten zu bezahlen.
Adam hatte Delia das Haus gekauft, und er hatte ihr geholfen, ihr chaotisches Leben wieder in Ordnung zu bringen. Sie war wild entschlossen, seine Interessen zu schützen.
Erzählen Sie mir mehr über dieses Projekt, hatte diese Zicke vom Heimatschutz gesagt. Das war nicht sehr wahrscheinlich, dachte Delia. Adams Geschäftsgeheimnisse würde sie auf keinen Fall verraten. Adam war getötet worden, weil er jemanden gefunden hatte, den er nicht hätte finden sollen. Und das bedeutete, dass die Software funktionierte.
Sie würde vielleicht einen Anwalt brauchen, um seinen Laptop, seine Unterlagen und seine elektronischen Dateien vom Heimatschutz zurückzubekommen.
Sie wusste, wen sie anrufen konnte. Denn Adam hatte Sam Hector ihr gegenüber erwähnt. Er hatte gesagt, Hector sei jemand, der ihm Geld für die Entwicklung des Softwareprodukts geben würde. Sie fand den Namen in Adams Adressbuch auf dem Computer, den sie sich teilten, wenn er in der Stadt war. Der Eintrag enthielt auch eine Telefonnummer für Hector, neben der »Direktleitung privat« stand.
Delia Moon griff zum Telefon.
20
Ben und Pilgrim nahmen sich ein Zimmer in einem neu erbauten Kettenmotel, dessen Außenanlage noch nicht fertig war. Es lag neben dem Lyndon B. Johnson Freeway, der sich durch die nördlichen Ausläufer der Stadt schnitt. Pilgrim zahlte in bar für das Zimmer. Das Geld und den Rest seiner Ausrüstung ließ er mit Ausnahme eines Stoffbeutels auf dem Rücksitz des Volvos zurück.
Pilgrim sah blass aus, als sie die Treppe hinaufgingen.
»Alles in Ordnung mit Ihnen?«
»Der Verband. Ich glaube, Sie müssen ihn wechseln.«
»Kein Problem«, sagte Ben. Sie betraten das Zimmer; es war sauber und gut eingerichtet. Ben schaltete den Fernseher ein und begann, nach einem Nachrichtensender zu suchen; Pilgrim warf den Beutel auf eines der beiden Betten. Dann ging er ins Bad und machte die Tür hinter sich zu.
Ben fand CNN. Die Todesfälle in Austin waren nach wie vor der Aufmacher; sein Gesicht war immer noch in den Nachrichten, und er wurde immer noch als »Zeuge« gesucht. Doch dann erschien ein Foto von Emily auf dem Fernsehschirm, und Ben schnürte es die Kehle zu.
Der Reporter sagte mit deutlich hochgezogener Augenbraue: »In Forsbergs Vergangenheit gibt es bereits einen ungelösten Mord – den an seiner Frau Emily vor zwei Jahren.« Ben griff nach der Fernbedienung und schaltete den Fernseher aus. Nein. Das brauchte er sich nicht anzutun.
Er vermisste Emily so sehr, dass es körperlich wehtat. Fetzen aus seiner Erinnerung schossen ihm durch den Kopf: Wie er auf den dicht bewachsenen Hügel gestarrt hatte, der hinter dem Ferienhaus lag, kurz nachdem Emily gestorben war, und niemanden gesehen hatte, wie die Polizei von Hawaii ihm gesagt hatte, dass jemand an diesem Morgen bei vier weiteren Häusern in der Nähe Fenster zerschossen hätte, und dass Emily vermutlich durch Zufall erschossen worden sei, wie Sam Hector auf Emilys Beerdigung eine Rede gehalten hatte, in der er ihre Persönlichkeit und ihr bemerkenswertes Arbeitsethos gewürdigt hatte; wie Ben schließlich aus ihrem Haus in Dallas ausgezogen war, weil er gewusst hatte, dass er wegen der vielen Erinnerungen dort nicht bleiben konnte, und trotzdem geglaubt hatte, dass es ein letzter Verrat war, wenn er das Haus aufgab, in dem sie zusammen gewohnt hatten.
Pilgrim kam aus dem Bad und blieb in der Tür stehen. »Ich glaube, Sie sollten sich den Verband ansehen.«
»Klar, kein Problem«, sagte Ben. Als er das Bad betrat, wurde ein Plastikband um sein Handgelenk geschlungen.
»Was zum Teufel …« Er wehrte sich, doch Pilgrim stieß ihn auf den Fliesenboden und befestigte die zweite Schlinge der Plastikfessel an der Wasserleitung neben der Toilette.
»Tut mir leid, Ben, aber es ist besser so.« Pilgrim, der vor Anstrengung keuchte, trat einen Schritt zurück.
»Scheißkerl.« Ben riss an der Leitung, doch sie bewegte sich keinen Millimeter. Panik stieg in ihm auf. »Wenn ich Ihnen nicht geholfen hätte, wären Sie jetzt tot.«
»Das ist nur zu Ihrem Schutz. Ich weiß nicht, was ich in Barkers Haus finden werde. Es ist am besten, wenn Sie mir nicht im Weg sind.«
»Gut, dann bleibe ich eben hier. Aber Sie machen mich los.«
»Ben … ich kann mich von Ihnen nicht aufhalten lassen. Und es geht auch nicht, dass ich mich nicht auf Sie verlassen kann. Es tut mir leid. Ich bin sicher, dass Sie
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