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Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)

Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)

Titel: Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
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Alarmanlage. Pilgrim fand den Besucher auf Anhieb sympathisch. Der Mann konnte ihm mit Sicherheit einiges erzählen.
    Leise, schleichende Schritte, zwei flüsternde Stimmen, beide männlich. Die Unterhaltung – er konnte nicht verstehen, was gesagt wurde – ging dreißig Sekunden weiter.
    Was bedeutete, dass die Männer nicht wussten, dass Pilgrim hier war.
    Er wartete. Es dauerte nicht lange. Allerdings kam nur einer der beiden ins Schlafzimmer. Sobald er über die Türschwelle getreten war, hielt ihm Pilgrim seine Waffe an den Kopf. Der Mann war klein und drahtig, in den Vierzigern, mit kahl geschorenem Kopf. Er versuchte erst gar nicht, sich zu wehren, was auf einen Profi hindeutete. Pilgrim stellte sich vor ihn, legte einen Finger auf die Lippen und behielt die Waffe auf den Kopf des Mannes gerichtet.
    »Rufen Sie Ihren Partner her«, flüsterte er. »Aber so, dass er nichts merkt.«
    »Ich hab was gefunden«, sagte der Glatzkopf mit ganz normaler Stimme. Pilgrim zog ihn von der Tür weg, damit man ihn vom Flur aus nicht sehen konnte, und benutzte den Glatzkopf als Schutzschild zwischen sich und der Tür. Er hörte, wie Schritte näher kamen, dann betrat ein zweiter Mann das Schlafzimmer, ein junger, massig gebauter Latino. Sein Tag dürfte nicht sehr angenehm gewesen sein, denn er hatte zwei Veilchen und Blutergüsse am Mund. Der Mann trug einen Anzug, der ihm eine Nummer zu klein war: schwarzes Jackett, schwarze Hose, weißes Hemd, das aussah, als käme es direkt aus der Verpackung, keine Krawatte. Als er Pilgrim bemerkte, blieb er stehen und wollte nach seiner Waffe greifen.
    »Nicht«, sagte Pilgrim.
    »Sie müssen Pilgrim sein. Wir sind vom Keller«, sagte der Mann mit den Blutergüssen im Gesicht. »Teach hat uns hergeschickt. Ich bin De La Pena. Das ist mein richtiger Name. Und das da ist Green.«
    »Ach nein. Wo ist Teach?«
    »Sie ist in Sicherheit.«
    »Wo?«
    »Ich weiß nicht, wo sie ist«, sagte der Latino. »Ich weiß nur, dass sie in Sicherheit ist.«
    Pilgrim warf jedem der beiden Männer ein Paar Handschellen zu. »Stellen Sie sich einander gegenüber. Hände vor den Körper. Handschellen anlegen, den zweiten Ring an die gegenüberliegende Hand des anderen.« Er erwähnte mit keinem Wort, wie ungewöhnlich er es fand, dass De La Pena ihm seinen echten Namen genannt hatte. Im Keller gab man nie seine wahre Identität preis.
    Deshalb war es gut möglich, dass der Kerl gar nicht vom Keller war. Entweder das, oder er versuchte verzweifelt, Vertrauen zu schaffen.
    Die beiden Männer stellten sich einander gegenüber, als würden sie miteinander tanzen wollen, und legten die Handschellen an. Greens rechte Hand war an De La Penas linke Hand gefesselt, Greens linke Hand an De La Penas rechte Hand.
    »Einschnappen lassen«, befahl Pilgrim. Die beiden Männer ließen die Handschellen einschnappen. Green sah ziemlich sauer aus; sein kleiner Mund verzog sich, sodass er wie eine Rosenknospe aussah. De La Pena blieb ganz ruhig. Pilgrim hielt ihn für den gefährlicheren der beiden.
    »Die sind für Mädchen«, beschwerte sich Green. »Sie sind etwas eng.«
    »Hinsetzen«, sagte Pilgrim. Er nahm den beiden die Pistolen ab und steckte sie ein. Dann suchte er ihren Rücken und ihre Beine nach weiteren Waffen ab, fand aber nichts. Die Pistolen der Männer legte er auf den Schreibtisch, außer Reichweite der beiden.
    Die beiden Männer setzten sich ungeschickt auf den Boden.
    »Sie sollten gar nicht hier sein«, sagte De La Pena ohne Häme in der Stimme.
    »Sie auch nicht«, erwiderte Pilgrim.
    »Wir sind die Putztruppe. Wir räumen auf, wenn ein Auftrag schiefgegangen ist.«
    »Aufräumen. Das soll wohl heißen, Daten zerstören, Barkers Spuren verwischen, jeden töten, der getötet werden muss.«
    »So ungefähr. Ich habe noch nie jemanden getötet«, sagte De La Pena. »Für ihn kann ich allerdings nicht sprechen.« Er wies mit dem Kopf auf Green, der seinen Mund zu einem rätselhaften Grinsen verzog.
    »Sie sagten, dass Teach Sie geschickt hat.«
    »Ja.«
    »Haben Sie sie gesehen, oder hat sie Sie angerufen?«
    »Sie hat Green angerufen. Ich war bereits hier, für eine Übung.«
    Pilgrim deutete auf De La Penas Veilchen. »Bei der Übung haben Sie wohl einen Sandsack gespielt.«
    »Sie hat mir befohlen, nach Dallas zu kommen und ihm dabei zu helfen, alle Hinweise auf den Keller aus diesem Haus verschwinden zu lassen«, warf Green ein.
    »Sie ist entführt worden«, erwiderte Pilgrim.
    »Uns hat sie gesagt,

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