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Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)

Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)

Titel: Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
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parkte das Auto zwei Einfahrten weiter, vor einem der beiden Häuser, die zu verkaufen waren, und ging zu Barkers Haustür. Dann setzte er einen Pick, der wie eine kleine Pistole aussah, auf das Schloss und drückte den Abzug. Das Schloss war offen. Er war drin.
    Sofort hörte er den Piepton eines Alarms, was ihn nicht weiter überraschte, denn das Haus gehörte dem Keller, und er hatte mit Sicherheitsmaßnahmen gerechnet. Er zog einen PDA aus der Tasche, entfernte am Bedienteil der Alarmanlage das Kunststoffgehäuse, verkabelte den PDA mit dem Bedienteil und startete ein Programm. Es fragte den Deaktivierungscode für das Bedienteil ab und gab nach achtzehn Sekunden die richtige Zahlenkombination ein. Pilgrim machte den PDA von der Alarmanlage los, merkte sich den angezeigten Code und drückte die Abdeckung wieder auf das Bedienteil. Dann verriegelte er die Tür und stellte den Alarm wieder scharf, allerdings in einem Modus, in dem er sich frei im Haus bewegen konnte. Wenn jemand von draußen hereinkam, wollte er den Eindruck erwecken, dass das Haus leer war.
    Das Haus war dunkel und still. Es war nur spärlich möbliert, mit Sachen von Ikea, und vermittelte den Eindruck einer minimalistischen Junggesellenbude. Pilgrim ging durch die einzelnen Räume, ohne das Licht einzuschalten. Er suchte nach den Stellen, an denen man eine Waffe verstecken konnte: Kühlschrank, eine schmale Küchenschublade neben der Hintertür, eine Stelle in der Vorratskammer. Nichts. In der Küche standen Lebensmittel, als hätte Barker vorgehabt, bald nach Hause zu kommen. Was auch logisch war. Teach war entführt, und Pilgrim hätte längst tot sein sollen. Im Kühlschrank lag eine Flasche französischer Champagner, bereit zum Feiern.
    Er durchsuchte das Haus. Im Wohnzimmer stand ein tragbarer Fernseher. Auf dem Couchtisch fand Pilgrim mehrere Reisemagazine, in denen Artikel über die Bahamas und Aruba aufgeschlagen waren. Am Rand war handschriftlich notiert worden, welche Hotels nächste Woche noch freie Zimmer hatten. Barker plante also einen Urlaub mit dem Geld, das er für seinen Verrat bekommen hatte. Die eingebauten Regale waren leer. Für Pilgrim fühlte es sich wie zu Hause an; seine eigene Unterkunft, die er in der Regel alle paar Monate wechselte, sah immer genauso karg aus.
    Im hinteren Teil des Hauses fand er das Hauptschlafzimmer. Am Fuß des ungemachten Betts stapelte sich Kleidung, die gewaschen werden musste. In einer Ecke stand ein großer Arbeitstisch. Kein Computer, keine Unterlagen. Keine Spuren. Ein schnurloses Telefon mit einem Anrufbeantworter. Die Aufzeichnungen waren gelöscht worden.
    Pilgrim machte sich daran, das Zimmer zu durchsuchen. Ganz hinten in einer Kommodenschublade fand er drei Paar Handschellen, Seidentücher und Gleitgels. Und einige Magazine, in denen Paare abgebildet waren, die mehr verband als Liebe und gegenseitiger Respekt. Egal, dachte Pilgrim. Die Mitarbeiter des Kellers führten ein äußerst aufreibendes Leben mit einer Menge Stress.
    In der Schublade des Schreibtisches waren zwei falsche Reisepässe für Barker versteckt, mit anderen Namen. Sie sahen aus, als würden sie vom Keller stammen. Teach arbeitete nur mit den besten Fälschern. Doch Barker brauchte für seine Arbeit gar nicht ins Ausland zu reisen. Teach arbeitete bei den Einsätzen mit einheimischem Personal – sie hatte europäische Agenten, die die europäischen Operationen ausführten, und amerikanische Agenten, die die amerikanischen Operationen ausführten. Barker und einige andere waren in der Nähe von großen Flughäfen stationiert, um schnell dort zu sein, wo sie gebraucht wurden.
    Warum war er dann im Ausland gewesen?
    Einer der Reisepässe hatte Einreisestempel für Großbritannien und die Schweiz, die lediglich zwei Wochen alt waren. Mit dem anderen war Barker nach Griechenland und dann in den Libanon gereist.
    Großbritannien. Vielleicht nach Belfast, um Nicky und Jackie Lynch anzuheuern. Libanon. Vor drei Wochen, für drei Tage. Vielleicht, um die Gruppe anzuheuern, die Teach entführt hatte.
    Aber wer hatte Barker angeheuert?
    Pilgrim steckte Barkers Pässe ein.
    Plötzlich hörte er, wie das Schloss der Haustür entriegelt wurde, vermutlich mit dem gleichen Pick, den er auch benutzt hatte. Die Alarmanlage begann zu piepsen. Pilgrim ging in eine Ecke des Schlafzimmers. Er hörte, wie die Haustür geschlossen wurde. Fingerspitzen, die einen Code eingaben. Dann Stille.
    Wer auch immer es war, er kannte den Code für die

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