Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)
voller Wucht in den Kiefer und dann in den Magen.
De La Pena krümmte sich und versuchte, Greens Leiche als Schutzschild auf sich zu ziehen. Pilgrim ließ ihn gewähren. Dann packte er von hinten den Kopf des Toten und rammte ihn De La Pena immer wieder ins Gesicht.
»Ich sage Ihnen, was Sie wissen wollen!«, brüllte De La Pena schließlich.
Pilgrim stieß ihm noch zweimal den Kopf der Leiche ins Gesicht, dann schob er sie zur Seite.
De La Pena blieb regungslos liegen.
»Wenn Sie sich bewegen oder mich auch nur schief ansehen, bringe ich Sie um.«
»Verstanden«, sagte De La Pena mit blutigen Lippen. Das Blut stammte nicht nur von ihm.
»Wer hat Sie geschickt?«
»Teach. Aber … da war noch ein Mann. Der Kerl ist ein Exmilitär und hat mich letzte Woche entführt. Er hat mich hierhergebracht, in einen Konferenzraum gesperrt und geschlagen, völlig ohne Grund.« Er blinzelte, weil ihm das Blut in die Augen lief. »Er wusste, dass ich früher für die CI A gearbeitet habe. Und er kannte meinen richtigen Namen. Er hat gesagt, dass Teach bald hier sein würde, um mit mir zu reden.«
»Und? Hat sie mit Ihnen geredet?«
»Gestern Abend. Sie sah aus, als wäre sie ebenfalls verprügelt worden. Sie sagte, der Mann sei jetzt ihr Partner, und dass wir für ihn arbeiten würden. Ich konnte mir schon denken, worauf es hinausläuft. Er hat sich in den Keller gedrängt, und sie lässt es auch noch zu.«
»Wissen Sie, wie der Mann heißt?«
»Nein. Das hat sie mir nicht gesagt. Er ist etwas älter, kommt aber aus unserer Branche. Kalte Augen. Sein Lächeln hat etwas Geisterhaftes.« Er machte eine Pause. »Sein Haus ist riesig.«
»Beschreiben Sie ihn.«
»Groß, Ende vierzig oder Anfang fünfzig, graue Haare, aber sehr durchtrainiert.«
»Noch was?«
»Da war noch ein Mann. Jung, irischer Akzent.« Er zuckte mit den Schultern.
»Von Kopf bis Fuß in Schwarz? Wie Johnny Cash?«
»Ja. Der Neue hat Teach irgendwie in der Hand. Auch wenn Sie jetzt behaupten, dass sie entführt wurde, sie arbeitet eindeutig mit ihm zusammen.«
»Nur, weil er sie oder uns bedroht hat. Sie wird dazu gezwungen. Teach würde uns niemals verraten.«
»Es spielt keine Rolle, ob sie gezwungen wird oder nicht«, erwiderte De La Pena. »Wenn Teach die Kontrolle über den Keller verliert, schwimme ich mit dem Strom. Der Chef des Kellers ist auch mein Chef.«
»Sagen Sie mir, wo das Haus ist.«
»Ich glaube, Sie haben mich nicht verstanden. Teach sitzt nicht irgendwo rum und wird mit einer Waffe bedroht. Sie tut, was man ihr sagt, weil sie uns gefunden haben. Der Kerl hat uns in der Hand, weil er uns jederzeit auffliegen lassen kann.« De La Pena starrte zu ihm hoch. »Ihnen ist doch klar, was die CIA tun wird, wenn es rauskommt. Sie wird ihre Hände in Unschuld waschen. Sie kann nicht zugeben, dass es uns gibt, und das haben wir gewusst, als wir unsere Papiere unterschrieben haben. Man wird uns vor Gericht stellen.« Er spuckte Blut. »Sie sollten einfach verschwinden. Geben Sie es auf, Teach befreien zu wollen. Eine neue Zeit ist angebrochen.«
»Ihre Loyalität ist rührend. Teach holt sie aus der Gosse, gibt Ihnen eine zweite Chance, und Sie wollen nicht kämpfen, um sie da rauszuholen.«
»Sie kämpft doch nicht gegen diesen Mann.« De La Pena zuckte mit den Schultern. »Warum sollte ich es dann tun?«
Pilgrim stand auf, ging zur anderen Seite des Raums und hob seine Waffe auf.
»Machen Sie mich los. Er ist tot. Machen Sie mich los«, sagte De La Pena. Er hob den Arm, und Greens Arm bewegte sich mit ihm. »Ich habe Ihnen gesagt, was Sie wissen wollten. Lassen Sie mich gehen. Ich habe Sie nie gesehen. Wir sind quitt.«
Pilgrim stand unsicher auf und tastete in seiner Tasche nach Barkers Reisepässen. »Wenn Sie sich bewegen, lasse ich die Handschellen dran und werfe Sie mit ihm zusammen aus dem Haus. Dann dürfen Sie den Nachbarn erklären, warum Sie einen Toten mit sich rumschleppen.« Er nahm den Hörer des Telefons, drückte auf die Wahlwiederholung und hörte zu, wie gewählt wurde. Die Nummer auf dem Display begann mit 504. Die Vorwahl von New Orleans. Nach dem dritten Klingeln meldete sich eine Frau: »Hotel Marquis de Lafayette. Was kann ich für Sie tun?«
»Ich versuche, Ihr Hotel zu finden, aber ich glaube, ich bin falsch abgebogen.«
»Die Poydras Street und die St. Charles Avenue sind ganz in unserer Nähe. Aus welcher Richtung kommen Sie denn?«
»Oh, ich hatte die Adresse falsch notiert. Jetzt dürfte ich kein
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