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Runlandsaga - Die Schicksalsfestung

Runlandsaga - Die Schicksalsfestung

Titel: Runlandsaga - Die Schicksalsfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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»Kommt mit mir.«
    Er führte Enris und seine Kameraden in einen Bereich von Mendaris, der breite, gläserne Zugänge zu mehreren Hallen aufwies. In ihnen waren Scharen von Dunkelelfen damit beschäftigt, Kisten mit Gerätschaften und Verpflegung in milchigweiß schimmernde, langgezogene Behälter zu laden, die groß wie Scheunentore waren. Indral drückte auf einen Schalter neben dem Eingang zu einer der Hallen. Das gläserne Tor fuhr mit einem zischenden Geräusch nach oben, wobei es in der Wand verschwand. Neben Enris zuckte Thurnas erschrocken zusammen, und sprang einen Schritt zurück.
    »Was ist denn das für eine Hexerei!«
    »Keine Angst«, beruhigte ihn der Dunkelelf. »Viele unserer Geräte sind nicht weniger magisch als eine eurer Wassermühlen. Es besteht die Möglichkeit, diese Halle zu fluten, deswegen sind die Tore für gewöhnlich so abgeriegelt, dass kein Wasser herausfließen kann.«
    Er trat durch den Eingang in die Halle hinein. Enris ging ihm mit den anderen hinterher.
    »Wozu sollten die Dunkelelfen diese Hallen fluten wollen?«, murmelte Corrya leise, als stelle er sich selbst diese Frage, während sein Blick durch den weitläufigen Raum voller arbeitender Antara schweifte. Indral, der ihn trotz des sie umgebenden Lärms gut verstanden hatte, drehte sich zu ihm um. »Damit wir mit unseren Orcas , unseren Booten, aus Mendaris herausfahren können. Ihr müsst euch daran erinnern, dass wir unter dem Meeresspiegel liegen.«
    »Als ob ich das jemals vergessen könnte«, brummte Larcaan, der mit Thurnas hinter Corrya herlief. Er betrachtete die Decke der Halle, die in ihrer Mitte ein breites Tor aufwies. »Sind eure ... Orcas ebenfalls wasserdicht?«
    »So ist es«, bestätigte Indral. »Überzeugt euch selbst.«
    Seine Hand wies auf einen der Behälter in ihrer Nähe, aus dessen hinterer Öffnung eben zwei Antara heraustraten und ihm einen respektvollen Gruß zunickten. Enris ging staunend um das unbekannte Gerät herum. Erst jetzt fiel ihm das breite Fenster am schmaleren Ende auf. Mit ein wenig Vorstellungskraft konnte man dieses stromlinienförmige Ding tatsächlich für so etwas wie ein überdachtes Boot halten, das sich seine Erbauer beim Betrachten eines Großen Schwertwals ausgedacht haben mochten.
    »Und ... und da sollen wir hinein?«, fragte er Indral zögernd. Der Dunkelelf nickte freundlich und ging ihnen voran. Mit misstrauischen Blicken traten Aros und seine beiden Krieger ebenfalls ins Innere des Bootes. Königin Tarighs Hauptmann strich im Vorübergehen mit seiner Hand über den Rumpf des Gefährtes, das sie an die Meeresoberfläche bringen sollte, als sei es ein lebendiges Wesen wie ein Pferd, von dem er sichergehen wollte, dass es ihn wohlbehalten an sein Ziel bringen würde. Hinter ihm schlüpften die beiden Kinder hinein und sahen sich neugierig im Bauch des Bootes um. Enris beobachtete, wie die anwesenden Antara weitere Boote in der Halle betraten und sie von innen verschlossen.
    »Seit Hunderten von Jahren haben wir Eilond nicht mehr verlassen«, vernahm er Indral vom Eingang des Bootes her. Er zuckte zusammen. Die Kunst der Endarin, die Gedanken und Gefühle anderer anhand kleinster Gesichtsregungen zu lesen wie Menschen es mit dem Inhalt von Büchern taten, hatte ihn schon bei Arcad unruhig gemacht. »Du hast uns aufgewühlt, junger Temari, mehr, als du es dir auch nur im Entferntesten vorstellen kannst. Mit deiner Rede vor den Ainsarii hast du mächtig gegen das Hornissennest geschlagen.«
    »Du hörst dich nicht so an, als ob dir das missfallen würde«, stellte Enris fest.
    Die Ahnung eines gutmütigen Lächelns huschte über Indrals Gesicht. »Nun, wir ziehen in den Krieg. Viele von uns werden sterben, weil du uns aufgerüttelt hast – ein kleiner Stein, der so viele andere ins Rollen gebracht hat. Das ist allemal besser, als auf unseren Händen zu sitzen, nichts zu tun und allmählich dahinzuschwinden wie Nebelschwaden in der morgendlichen Sonne. Nicht alle von uns waren immer zufrieden mit dem Leben, das wir in der Verbannung führten.« Er drehte sich um und nahm seinen Platz am Steuer des Bootes ein, das sich im Gegensatz zu denen, die Enris bisher gesehen hatte, an dessen Bug befand, direkt unter einem langgezogenen Aussichtsfenster mit abgerundeten Ecken.
    Die anderen hatten sich auf den Sitzen dahinter niedergelassen. Indral war der einzige Dunkelelf in diesem Boot, aber die anderen in der Halle waren voller Antara.
    Der Eingang am Heck des Orcas hatte sich auf

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