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Runlandsaga - Feuer im Norden

Runlandsaga - Feuer im Norden

Titel: Runlandsaga - Feuer im Norden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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ruhig in seinem Geist lesen und wissen, dass er all dies für überflüssiges Theater hielt. Die Nevcerran, die sich in einiger Entfernung mit ihren Blumengirlanden beschäftigten, dabei aber interessiert Augen und Ohren aufsperrten, mochte so etwas ungemein beeindrucken, aber ihm selbst stand heute nicht der Sinn nach langen Ritualen. Er wollte nur so schnell wie möglich Terovirin Bericht erstatten und dann wieder verschwinden.
    Während Seráncar ihnen Platz machte, zog Alcarasán seinen Kopf ein, und schritt durch das Tor ins Innere des Altars. Jahanila folgte ihm.
    Eine steile Treppe führte in die Tiefe. Der Gang wurde von eisernen Lampen erhellt, die ebenso wie der Türklopfer die Form von Drachenköpfen mit geöffneten Mäulern besaßen. Ihre Flammen leuchteten dunkelrot und tauchten den Raum in blutigen Dämmerschein.
    Alcarasán erinnerte es an das Licht eines Sonnenuntergangs, wie er ihn vor kurzem in einer Welt fern von hier erlebt hatte. Auf Vovinadhár schien niemals eine Sonne herab. Das Licht, das den blutroten Himmel über den Fliegenden Städten erhellte, drang aus den Tiefen des Vortex heraus, des gewaltigen Abgrunds, über dem die Felsen schwebten, auf denen die Serephin ihre Welt erbaut hatten.
    Am Ende der Treppe erwartete sie ein weiteres Tor aus dunklem Metall, dessen Ränder mit goldenen Flammenranken beschlagen waren. Rechts und links davon standen weitere Priester in der Rüstung der Sentinel. Bei ihrem Anblick kreuzten sie ihre Speere und verwehrten ihnen den Eintritt. Erneut gab Jahanila auf deren Anrede hin die ritualisierten Antworten, die sie zuvor schon an Seráncar gerichtet hatte. Die Wächter traten zur Seite und öffneten ihnen die Torflügel.
    Alcarasán und Jahanila betraten das Innere Heiligtum in den Tiefen des Feuertempels. Eine golden glänzende Plattform mit einem schmalen Geländer führte sie etwa dreißig Fuß nach vorne in einen ausladenden Saal, der von einer riesigen, halbkugelförmigen Kuppel getragen wurde. Über ihnen ragten Tausende von leuchtenden Punkten – die Abbilder von Sternen. Rote Linien, die viele von ihnen miteinander verbanden, malten kunstvoll skizzierte Sternbilder an die Innenseite der Kuppel, sodass sich jedem, der zu ihr hinaufblickte, ein genaues Abbild des Himmels bot.
    Obwohl er die Himmelskuppel kannte, das größte Kunstwerk Gotharnars, das zu sehen nur wenigen Serephin vergönnt war, erschlug sie ihn jedes Mal von Neuem, wenn er unter ihr stand. Er legte seinen Kopf in den Nacken und blickte zu ihr hinauf. Ein Schauer lief über den Rücken seines menschlichen Körpers, und sein Mund wurde trocken.
    In diesem Moment war es ihm völlig gleichgültig, ob er seine Deckung fallen ließ und Jahanila neben ihm die Gefühle erspüren konnte, die ihn durchströmten. Sollte sie doch wissen, dass er diesen Anblick genoss! Wie oft hatte er in der Fremde nachts den Blick zum Himmel gerichtet, wie oft hatten seine Augen die Dunkelheit nach einer Gruppe von winzigen, schimmernden Punkten abgesucht!
    Genau über ihm, an der höchsten Stelle in der Mitte der Kuppel, befand sich ein Abbild von Majanir, dem Siebengestirn, dem Portal zu seiner Heimat Vovinadhár, kunstvoll so angebracht, dass es den Mittelpunkt der bekannten Welt darstellte. Bestimmt besaßen viele der älteren Serephin, die Vovinadhár niemals oder nur gelegentlich verlassen hatten, das Gefühl, dass es tatsächlich so war: Ihre Heimat stellte die Achse dar, um die sich ihre Leben drehten. Mochte sich die restliche Welt dort draußen im ständigen Auf und Ab wechselnder Herrscher und Machtbündnisse befehden, das Zuhause der Serephin würde es nicht berühren und betreffen. Was brachte es ein, sich auf die Welt dort draußen einzulassen? Es endete nur in Leid und Tod wie in Mehanúr.
    Aber du denkst nicht so, nicht wahr, mein junger Schüler? Du hast dich immer für die Welt außerhalb Vovinadhárs begeistert.
    Terovirins Stimme erklang völlig unvermittelt in seinem Kopf. Hatte er auch nur einen Moment daran gezweifelt, dass er diese starken Gefühle vor seinem Sahun ,seinem Lehrer, verborgen halten konnte? Und doch war es immer wieder ein überraschender Moment, die Stimme des Maharanárs durch seinen Geist hallen zu hören.
    Ich grüße Euch, Terovirin. Es tut gut, wieder in diesen Hallen zu stehen und Eure Worte zu vernehmen.
    Sein Blick wanderte zu Jahanila, die ihn aufmerksam betrachtete. Er wusste genau, dass sie den Ältesten ebenfalls vernommen hatte. Sein Geist richtete sich auf

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