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Runlandsaga - Sturm der Serephin

Runlandsaga - Sturm der Serephin

Titel: Runlandsaga - Sturm der Serephin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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»Wie soll er das anstellen? Wie soll er dieses Wesen aufhalten? Der Kerl hat Margon mit einer einzigen Handbewegung durch den ganzen Raum geschleudert, habt Ihr das schon vergessen?«
    Arcads Augen funkelten ungeduldig.
    »Das habe ich nicht. Ich erinnere mich sogar sehr gut daran. In Runland konnten wir ihm nichts entgegensetzen. Hier sehr wohl. Diese Sphäre, die uns umgibt, ist voller Magie. Jene Kraft hält sie aufrecht. Margon ist nicht umsonst ein Magier. Wenn er sich in seinen Geistkörper begibt, wenn er sich die Magie dieses Ortes zunutze macht, und wenn ihr ihn mit eurer eigenen Kraft unterstützt, dann kann er vor Ranár eine magische Mauer errichten, ihn damit aufhalten und mir etwas Zeit verschaffen. Nicht wahr, Margon?«
    Der alte Mann zögerte kurz, bevor er schließlich nickte.
    Ein paar ›Wenn‹ zu viel für meinen Geschmack, aber wir können nur die Steine auf das Brett setzen, die wir in der Hand halten. Dreyn ist wie das Leben.
    »Lasst uns gleich beginnen«, schlug er vor. »Mit etwas Glück sind wir fort, bevor Ranár überhaupt in seinen Körper zurückkehrt. Arcad, richtet Euren Geist ganz darauf, das Portal zu öffnen, und überlasst alles andere mir.«
    Der Elf drehte sich wortlos um, als hätte er keine andere Antwort von dem Magier erwartet, und ließ sich vor dem Rand der Wolke nieder. Er schloss die Augen.
    »Das ist doch blanker Irrsinn!«, murmelte Enris. Er deutete auf Ranárs reglose Gestalt am fernen Ende der Brücke.
    »Warum packen wir dieses Ungeheuer nicht einfach, solange es nicht in seinem Körper ist, und werfen es über den Rand des Weges? Dann sind wir es los!«
    Arcad antworte nicht.
    »Sobald einer von uns ihn berührte, würde sein Geist zurück in seinen Körper schnellen, egal wie weit er fort wäre«, sagte Thaja an Stelle des Endars. »Und körperlich ist er uns allen überlegen. So können wir nichts gegen ihn ausrichten.«
    »Wie ... wie soll ich das anfangen, Euch mit meiner Kraft unterstützen?«, erhob Mirka die Stimme. »Wie hat der Elf das gemeint?« Unsicher blickte er Margon an.
    Der Magier lächelte knapp.
    »Es ist einfacher, als du denkst. Ich zeige es dir.«
    Sein Blick streifte einen nach dem anderen.
    »Habt keine Furcht! Arcad hat Recht: Dieser Ort, diese Kugel, die uns umgibt, ist voll von Magie. Sie wird es uns leicht machen, eine magische Mauer vor Ranár aufzubauen, auch für diejenigen von euch, die so etwas noch nie getan haben. Setzt euch alle um Arcad herum! Wir müssen uns beeilen!«

19
    Rasch ließen sie sich rings um den Elfen nieder. Arcads Kopf war nach vorne gesunken und ruhte auf seiner Brust. Er sah aus, als wäre er im Sitzen eingeschlafen. Margon war sicher, dass der Geist des Harfenbauers ganz in der Nähe sein musste. Er würde das äußere Tor des Quelors betrachten, das in den Geistwelten möglicherweise eine andere Form haben würde als in dieser Welt. Dem Magier schoss durch den Kopf, das sich ihnen hier ein wahrhaft seltsames Bild bot: Die fast unsichtbare Brücke im schwarzen, leeren Raum zwischen den Sternen, auf der sie sich befanden, die beiden Portale an ihren jeweiligen Enden und diese so unterschiedlichen Gegner, regungslos vor den Portalen sitzend und sie im Geiste erkundend, besessen von dem Rätsel, das diese Kunstwerke darstellten, anscheinend völlig ohne Wahrnehmung dessen, was um sie herum vorging. Manchmal erdachte das Leben Begebenheiten, die eigenartiger waren, als es sich der erfindungsreichste Geschichtenerzähler ausmalen vermochte.
    Margon hatte die anderen angewiesen, sich gegenseitig an den Händen zu fassen. Er hatte am rechten Rand der Brücke Platz genommen. Zu seiner Linken saß Thaja, die seine gesunde Hand hielt. Mit der anderen Hand hatte sie die von Themet ergriffen. Enris hatte sich am linken äußeren Rand der Brücke neben Mirka niedergelassen.
    Sie hatten Arcad die Rücken zugewandt, aber da sie wussten, dass er der Schlüssel zu ihrem Fluchtplan war, fühlten sie seine Anwesenheit hinter ihnen wie die Hitze einer nahen Feuerstelle. Sie mussten eine Mauer errichten, die ihn beschützte. Egal, was aus Ranárs Richtung kommen würde, es durfte Arcad nicht darin behindern, das Quelor erneut zu öffnen und sie zurück nach Runland zu bringen.
    Noch hatte sich der Serephin am anderen Ende der Brücke nicht gerührt. Margon wagte nicht zu schätzen, wie viel Zeit vergangen sein mochte, seit Ranár seinen Körper verlassen hatte, um das Quelor mit seinem Geist zu untersuchen. Er hoffte, dass der

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