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Runlandsaga - Sturm der Serephin

Runlandsaga - Sturm der Serephin

Titel: Runlandsaga - Sturm der Serephin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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sich, keine weiteren Ablenkungen mehr zuzulassen, und richtete sein Bewusstsein auf die Sphäre, die sie umgab.
    Es war einfach, die Magie dieses Ortes wahrzunehmen. Das Vorhandensein der Kugel, innerhalb der sich die Brücke mit den beiden Portalen befand, war hier in der Geistwelt noch viel stärker zu erspüren als in der seines stofflichen Körpers. Sobald Margon seine Gedanken auf die Sphäre richtete, fühlte er die geballte Macht dieses Ortes dröhnend durch die Räume seines Selbst hallen wie das Beben eines ausbrechenden Vulkans. Nun, da das Geräusch seine Aufmerksamkeit gefunden hatte, fragte er sich, wie es ihm jemals hatte entgehen können. Das fahle Leuchten, das die Sphäre abstrahlte, hatte in der Geistwelt die satte, tiefgrüne Farbe eines dämmerigen Blätterdachs angenommen. Margon war sicher, dass es dieses Leuchten war, das sein Verstand von der magischen Kraft in der Sphäre wahrnahm.
    Niemand von jenen, die um die Verborgenen Dinge wussten, konnte sagen, woraus die magische Kraft tatsächlich bestand, außer, dass es sie gab und dass jene, die in der Lage waren, sie zu erkennen, auch lernen konnten, sie zu lenken und mit ihrem Willen zu färben. Diejenigen, die auf den Wegen der Erdmagie wandelten und die Lehre von den vier Elementen Luft, Feuer, Wasser und Erde verbreiteten, erzählten von einem fünften Element, das der Ursprung der anderen vier sei und dem auch die magische Kraft entströmen würde. Margon hatte in der Vergangenheit schon Orte und Gegenstände gesehen, die von den Elfen für bestimmte Zwecke mit Magie aufgeladen worden waren. Doch die Kraft, die hier auf ihn einstürmte, war ihm neu. Einen Moment lang hatte er das Gefühl, sich völlig mit seinem Geist in dieser leuchtend grünen, vibrierenden Kugel zu verlieren. Es war kein unangenehmes Gefühl – wie ein sanftes, aber dennoch unerbittliches Ziehen.
    Lass es zu , hörte er einen Gedanken auf den Wellen dieses Brausens treiben, lass dich hineinfallen in dieses Grün. Löse dich auf. Was ihr vorhabt, ist ohnehin niemals zu schaffen. Du bist ein alter Mann am Ende einer langen Reise. Du hast es verdient, dich endlich auszuruhen.
    Und tatsächlich schien sich sein Selbst unvermittelt auszudehnen, mit dem Grün der gewaltigen Kugel zu verschmelzen und sich in sie hinein zu ergießen, ein Schwall Wasser aus einem Flussarm, der in einen gewaltigen Ozean gespült wurde und sich in ihm verlor.
    Gleichzeitig jedoch erfasste ihn Angst. Er wollte sich nicht auflösen! Er wollte keine ewige Ruhe in diesem brausenden Grün zwischen den Sternen! Die anderen verließen sich auf ihn, er durfte sie jetzt nicht im Stich lassen, besonders Thaja nicht, aber vor allem wollte er sein Dasein als Margon nicht beenden!
    Die Angst zerstreute diesen Moment der Verschmelzung wieder. Sie entriss ihn aus der Umarmung mit der Kraft, die durch die magische Sphäre brandete, und stieß ihn so heftig zurück, dass er beinahe wieder in seinen Körper zurückgeschleudert worden wäre.
    Der Fluss der Kraft sang weiter sein Lied. Es war noch immer deutlich spürbar, aber sein Klang hatte erheblich an Dringlichkeit verloren.
    Erleichtert zwang sich Margon, wieder ruhig zu werden. Die Magie dieses Ortes war nicht bösartig. Er glaubte nicht, dass die Sphäre von denjenigen, die sie erschaffen hatten, mit einem Schutz ausgestattet worden war, der Eindringlinge angreifen und ihres Willens berauben sollte. Nein, wer es bis in den inneren Bereich des Quelors geschafft hatte, dem war es offensichtlich erlaubt, sich hier ohne weitere Herausforderungen aufzuhalten. Aber die Kraft, die sich innerhalb dieser Kugel aufgebaut hatte, war so stark, dass man leicht von ihr beeinflusst und gelähmt werden konnte, wenn man nicht den starken Willen besaß, sie zu lenken, anstatt von ihr gelenkt zu werden.
    Margon richtete die Aufmerksamkeit auf den durchscheinenden Weg, auf dem er seinen Körper und die der anderen erkennen konnte. Er ließ seinen Geistkörper den Mund öffnen und sog das grüne, ihn umtosende Brausen in sich auf. In Gedanken formte er aus dem Fluss der Magie eine Mauer aus schweren, schwarzen Steinblöcken, hart, solide und undurchdringlich. Gleichzeitig dachte er an die anderen, an Thaja und Enris, an Themet und Mirka. Im selben Moment, in dem ihre Namen durch seine Gedanken hallten, spürte er bereits ihr Kraft. Auch sie bildeten eine Mauer, auch sie halfen ihm, die Form eines unüberwindlichen Schutzwalls aufrecht zu erhalten und mit Leben zu füllen. Mit

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