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Runlandsaga - Sturm der Serephin

Runlandsaga - Sturm der Serephin

Titel: Runlandsaga - Sturm der Serephin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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er leise fortfuhr.
    »Ihr wisst gar nicht, wie Recht Ranár mit seiner Verachtung für unser Volk hat. Früher waren die Weiten zwischen den Sternen unser Zuhause. Wir kamen und gingen, ganz wie wir es wollten. Unsere Kräfte waren jenen der Götter, die uns erschaffen hatten, beinahe ebenbürtig. Aber in Runland zu leben, kostete seinen Preis. Wir leiteten einen großen Teil unserer Magie in diese Welt, die wir beschützen wollten. So verloren wir unsere Fähigkeit des Gestaltwandelns. Die Äonen vergingen. Allmählich vergaßen wir, die wir in Runland sesshaft geworden waren, unseren Ursprung und unser Erbe. So viel Wissen ging verloren während der langen Zeit, die unser Dasein in dieser Welt nun schon andauert! Über die Jahrtausende hinweg sind wir ein einfaches Volk der Wälder geworden, für das sich die eigene Geschichte in ein Märchen verwandelt hat, das man den kleinen Kindern beim Einschlafen erzählt. Die meisten von uns wissen zwar vom Großen Krieg zwischen Chaos und Ordnung und haben auch von den Serephin gehört, aber für sie sind die Feuerschlangen so weit in die Ferne gerückt wie die Älteren Götter der Ordnung selbst. Kaum jemand von uns weiß noch, dass die Serephin unser eigenes Volk waren, bevor wir nach Runland kamen. Margon, Ihr wart so begierig zu erfahren, wo ich damals hingegangen bin, als ich Euch Syr schenkte und ankündigte, dass ich Runland verlassen würde.«
    Der alte Magier nickte wortlos.
    »Ich gehörte zu den wenigen aus meinem Volk, die um die Wahrheit unserer Vergangenheit und der Erschaffung der Menschen wussten«, sagte Arcad. »Ich litt darunter zu sehen, wie wir Endarin mit jedem verstreichenden Jahr ein klein wenig mehr von unserem Erbe verloren. Ich wollte mehr aus meinem Leben machen, als noch weitere tausend Jahre in den Mondwäldern vor mich hin zu leben. Ich wollte die Kunst des Harfenbaus und die Kunst des Spielens auf meinen magischen Instrumenten vervollkommnen. Doch von meinen Verwandten konnte ich nichts Neues mehr lernen. Also machte ich mich daran, mithilfe eines Quelors, das ich in einem versteckten Tal der Meran Ewlen entdeckt hatte, die Dunkelelfen aufzusuchen. Die Antara waren aus dem Volk der Endarin diejenigen, von denen ich glaubte, sie müssten noch am ehesten wissen, wie man die Serephin finden könnte, so es sie noch gäbe.«
    »Es heißt, dass sich die Dunkelelfen vor langer Zeit in eine eigene Welt zurückgezogen haben, die sich von Runland trennte«, warf Thaja ein. »Habt Ihr diese Welt gefunden, als Ihr damals verschwunden seid?«
    »Nein, das Quelor, das ich entdeckt hatte, war von geringerer Macht. Im Gegensatz zu diesem hier führte es nur an einen einzigen Ort. Einige aus dem Volk der Antara, die sich von ihren Verwandten getrennt hatten, haben ihn erschaffen und nennen ihn inzwischen ihr Zuhause. Sie konnten mir zwar nicht sagen, wo sich die verborgene Welt der Dunkelelfen befindet, aber sie gaben mir Hinweise. Angeblich sollte der T‘lar-Orden in Sol eine alte Endarinschrift über das Verschwinden der Antara aufbewahren. Also kehrte ich nach Runland zurück. Erst dort erfuhr ich, dass während meiner Abwesenheit mehrere Jahrzehnte vergangen waren – dabei hatte ich angenommen, nur wenige Monate unter meinen Verwandten verbracht zu haben!
    Ich reiste nach Sol und verschaffte mir heimlich Zugang zum Orden. Schließlich fand ich die Beschreibung eines Quelors unter Carn Taar. Deshalb kam ich hierher, um das Reich der Dunkelelfen zu finden und um Hilfe für Runland zu erbitten.«
    Seine Miene verdüsterte sich.
    »Denn was mir von den versprengten Antara, die ich finden konnte, erzählt worden war, jagte mir große Angst ein. Sie hatten mir berichtet, dass sich die Serephin in Vovinadhár vor langer Zeit gänzlich den Göttern der Ordnung ergeben hätten. Die Feuerschlangen versuchten, nach Runland zu gelangen, um dort alles Leben zu unterjochen – vor allem die Menschen, um zu verhindern, dass diese jemals Olárans Plan verwirklichen und den Göttern des Chaos ein Tor öffnen könnten.«
    Seine Augen funkelten jeden von ihnen an, als wollte er sie mit seinem Blick durchbohren.
    »Versteht ihr, was das bedeutet? Außerhalb der Welt von Runland gibt es ein Volk von unglaublich mächtigen Wesen, das nur den Befehlen der Herren der Ordnung folgt. Und diese Wesen haben die Absicht, zu verhindern, dass die Menschen sich im Wissen um die Verborgenen Dinge jemals so weit entwickeln, dass sie die Herren des Chaos wieder nach Marianna bringen

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