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Runlandsaga - Wolfzeit

Runlandsaga - Wolfzeit

Titel: Runlandsaga - Wolfzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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überlegte. Bei den letzten Worten seiner Schwester waren Cesparians Atemzüge lauter geworden, und er musterte in Gedanken das Gesicht des bewusstlosen Serephin.
    »Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass du von dem Temari geträumt hast«, sagte er schließlich. »Ohne diesen Traum würden wir jetzt nicht über ihn sprechen. Wer könnte ihn dir gesandt haben?«
    »Ich glaube, es war eine Botschaft von den Herren der Ordnung«, gab Manari ohne zu zögern zurück. »Es wäre nicht das erste Mal, dass sie sich auf diese Art in die Belange ihrer Kinder einmischen. Es gibt eine Geschichte, wie Melar einmal einen Serephin aus der Stadt der ...«
    » Melar !«, unterbrach sie ein Stöhnen, das durch ihren Geist hallte. Erschrocken blickten die beiden auf Cesparian herab, der seine Augen geöffnet hatte. Der Serephin war wach und starrte Manari an, die seine Hand ergriff.
    Der Jäger! Er will ... was? Wer bist du?
    Nach einem Moment der Verwirrtheit entspannte sich sein Blick, und seine Finger drückten fester zu. Du im Körper eines Temari – das ist immer noch sehr ungewohnt.
    Sie lächelte und erwiderte den Druck. Dennoch bin ich es. Und inzwischen habe ich auch alle meine Erinnerungen zurück, mein Liebster. Jede Einzelne. – Aber lass uns besser laut sprechen, das wird dich nicht so sehr anstrengen.
    »Ich habe es also tatsächlich geschafft«, murmelte Cesparian leise. Er hörte sich erschöpft an, doch Alcarasán ahnte, dass dies die Stimme von jemandem war, der gewöhnlich um einiges lauter sprach, die Stimme eines Anführers. »Ich bin in Runland.«
    »Alcarasán, dies hier ist mein Destaani aus dem Kreis der Stürme«, stellte Manari den eben erwachten Serephin vor. »Cesparian, dies hier ist mein Bruder. Ihr habt euch bereits kennengelernt. Wenn es doch nur unter anderen Umständen geschehen wäre!«
    Alcarasán war nicht überrascht, dass seine Schwester den Sturmkrieger als denjenigen bezeichnet hatte, mit dem sie eine lebenslange Verbindung eingegangen war. Er hatte schon während Cesparians Rettung in den Höhlen gespürt, dass sie für diesen Fremden so stark empfand wie für ein Mitglied ihrer eigenen Familie. Seine Neugier, mehr über ihn zu erfahren, wuchs.
    Cesparian versuchte sich aufzusetzen, was ihm erst gelang, als Manari ihn stützte.
    »Nur ich habe überlebt, nicht wahr?« Sein schmerzvoller Blick wanderte von dem Serephin zu dem Menschen.
    Keiner antwortete, um das Offensichtliche zu bestätigen. Ihre Gesichter sprachen Bände.
    »Wer war dafür verantwortlich?«, durchbrach Cesparian das Schweigen. »Ich fühle eure Verbitterung und euren Zorn. Ein Verräter versteckt sich in unseren Reihen.«
    »Wir wissen es nicht«, erwiderte Alcarasán. »Wir konnten nur herausfinden, dass er einen der Temari benutzte, um seine Spur zu verwischen. Er ließ ihn die Zeichen für die Sphäre der Zerstörung an dem Quelor anbringen.«
    »Habt ihr den Temari befragt? Vielleicht weiß er etwas.«
    Alcarasán schüttelte den Kopf. »Der Mann ist spurlos verschwunden. Damit so etwas nicht noch einmal geschieht, hat meine Schwester die beiden anderen Temari, die sich noch hier in der Festung befanden, töten lassen.«
    »Dasselbe Schicksal wird diesem Verräter ereilen!«, fiel Manari ihm scharf ins Wort. »Wir werden ihn entlarven, und wer auch immer es war, ich werde einen Weg finden, seinen Geist in die Leere zwischen den Welten hinauszuschleudern. Einer wie er soll niemals in die Häuser der Wiedergeburt zurückfinden!«
    Cesparian rückte vorsichtig in eine bequemere Haltung.
    »Was hast du eben gesagt, als du wach wurdest?«, wollte Alcarasán wissen. »Du hast den Namen des Jägers ausgerufen.«
    Die Stimme des Serephin war nur mehr ein ehrfurchtsvolles Flüstern. »Melar ... ja, ich habe ihn gesehen.«
    »Du hast von ihm geträumt?«, fragte Manari.
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe ihn tatsächlich gesehen . Ich konnte es selbst kaum fassen. Er ist nach Ascerridhon gekommen.«
    Alcarasán und Manari wechselten einen schnellen Blick. Für einen winzigen Moment war den beiden derselbe Gedanke gekommen: Cesparians Verletzung war so schwerwiegend, dass sein Verstand darunter gelitten hatte. Die Vorstellung, dass sich der Mächtigste unter den Herren der Ordnung in Vovinadhar aufhielt, war zu unglaublich.
    »Ich bin nicht verrückt!«, platzte der Sturmkrieger erregt heraus. »Ich sage euch die Wahrheit. Es geschah während des Alten Lichts. Wir waren gerade dabei, uns im Lufttempel zu versammeln.

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