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Runlandsaga - Wolfzeit

Runlandsaga - Wolfzeit

Titel: Runlandsaga - Wolfzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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anzugehen?«
    »Ich habe in den letzten Tagen, bevor Arcad starb, lange mit ihm über alle diese Möglichkeiten geredet«, gab Enris zurück. »Er verwarf sie jedoch. Er sagte, dass die Zwerge zwar über einzigartige Waffen und Rüstungen verfügten, doch es seien nur noch wenige von ihnen übrig – zu wenige, um uns in kurzer Zeit auszurüsten oder uns mit eigenen Kämpfern zu helfen. Mit den Elfen in den Mondwäldern sei es ähnlich. Der große Krieg gegen den Dunklen Herrscher sei ein Aderlass für sein Volk gewesen, von dem es sich nie wieder erholt hätte. Die Endarin könnten den Serephin bestimmt eine Weile die Stirn bieten, aber am Ende würden sie doch unterliegen.
    Arcad sah die einzige Hoffnung bei ihren entfernten Verwandten aus Eilond. Sie seien immer schon ein kriegerisches Volk gewesen, geschickt im Herstellen wie im Umgang mit Waffen, und den Serephin sehr ähnlich.«
    Dass die Antara ebenso wie die Endarin einmal Serephin gewesen waren, unterschlug Enris geflissentlich. Auch wenn die Wahrheit auf den Tisch musste, so wollte er sie doch wie ein scharfes Messer für seine Pläne einsetzen und nicht wie einen Prügel.
    »Aber wie sollen wir die Dunkelelfen finden?«, fuhr einer der Ratsleute auf, ein kleiner, rundlicher Mann mit aschgrauem Gesicht, der bisher geschwiegen hatte. »Wie Königin Tarigh sagte: Das Reich von Eilond gehört schon lange zu den Legenden aus den Alten Tagen. Wir wissen nicht, wohin das Volk der Erstgeborenen gegangen ist.«
    »Wir rennen einem Hirngespinst hinterher«, brummte ein alter Mann, der neben ihm saß.
    »Nein, das tun wir nicht!« Enris merkte, wie er zornig wurde. Warum schien es sein Schicksal zu sein, gegen betagte Leute anzureden, die über die Leben so vieler Menschen entschieden und die dicken Scheuklappen von Brauereipferden trugen.
    »Der Elf wusste von einem versteckten magischen Portal auf den Arcandinseln, das in die verborgene Welt der Antara führt. Suvare und ich fahren mit ihrer Tjalk dorthin. Wir haben vor, die Antara aufzusuchen und um ihre Hilfe zu bitten. Aber dazu brauchen wir eure Unterstützung. Die Inseln sind Piratengebiet. Mit einigen eurer Wachleute als Geleit kommen wir sicher wieder zurück, und die Antara werden den Vormarsch der Serephin aufhalten.«
    »Was für ein Unsinn!«, entgegnete der alte Mann heftig.
    Bevor Enris seinem Ärger Luft machen konnte, räusperte sich die Königin Tarigh vernehmlich. Alle Augen wandten sich ihr zu.
    »Das ist jedenfalls besser als überhaupt kein Plan. Sollen sie doch die Dunkelelfen suchen. Wem schadet es? Wenn sie tatsächlich Hilfe bringen, haben sie meinen Segen.«
    Urgan hob eine Hand. »Herrin, vergesst nicht, dass wir übereingekommen sind, die Einwohner von Menelon in Sicherheit zu bringen. Es ist ein langer und gefährlicher Weg über das Meldaangebirge ins Regenbogental. Wir werden alle unsere Wachleute und die Krieger aus Burg Cost, die hier Dienst tun, als Geleitschutz benötigen.«
    »Nicht unbedingt«, widersprach Königin Tarigh nachdenklich. »Einige Männer könnten wir vielleicht entbehren. Schließlich haben wir nicht vor, eine Stadt zu verteidigen, sondern eine Anzahl von Menschen durch kaum besiedeltes Land zu führen. Die Dunkelelfen sind gerade unsere beste Hoffnung, die Fremden wieder zu vertreiben. Wenn ihr irgendwann nach Menelon zurückkehren wollt, dann gebt diesen Leuten hier einige Hände mit, die Schwerter packen können.«
    Jetzt war es Larcaan, der nicht mehr an sich halten konnte. »Ihr habt doch nicht tatsächlich vor, der Frau da Kämpfer mitzugeben, die Ihr selbst bitter nötig habt?«, platzte er heraus. »Da könnt Ihr Eure Leute ja gleich umbringen!«
    »Worauf wollt Ihr hinaus?«, fragte Urgan ruhig.
    »Ihr habt doch gehört, was der Junge berichtet hat«, erwiderte Larcaan auftrumpfend, mit einem gehässigen Seitenblick zu Enris. »Wenn sie an den Weißen Klippen nicht darauf bestanden hätte, die beiden Leichen von Bord zu schaffen und am Strand zu begraben, dann wären wir nicht von den Piraten überfallen worden. Was sie getan hat, war völlig verantwortungslos!«
    Seine Augen blitzten Suvare in der Gewissheit an, einen Treffer zu landen. »Einer aus Eurer Mannschaft ist dort umgekommen. Seinen Tod habt Ihr auf dem Gewissen!«
    Er wandte sich wieder an Urgan. »Und da überlegt Ihr Euch, ob Ihr diese Frau zu den Arcandinseln schicken wollt?«
    »Niemand schickt mich irgendwohin«, meldete sich Suvare kühl zu Wort. Enris war überrascht, wie gefasst sie

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