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Runlandsaga - Wolfzeit

Runlandsaga - Wolfzeit

Titel: Runlandsaga - Wolfzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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Schlachtfeldvögel mit frischem Futter, ansonsten ist er sinnlos. Burg Cost wurde in all den Jahrhunderten seit man ihre Mauern errichtete, nur deswegen niemals erobert, weil meine Familie stets wusste, wann es einen Sinn macht, zu kämpfen, und wann man andere Wege gehen muss, um sein Volk zu beschützen. Diese Stadt wird ebenso leicht vernichtet werden wie Andostaan. Die Angreifer müssen nur der alten Handelsstraße folgen. Wenn wir also nicht dazu in der Lage sind, Menelon zu schützen, dann haben wir zumindest die Pflicht, seine Bewohner in Sicherheit zu bringen.
    Ich sage, wir geben die Stadt auf und schaffen alle ins Regenbogental. Die Gebirgspässe sind für meine Krieger leichter zu halten als eine nach allen Seiten offene Stadt wie diese. Das Regenbogental ist durch die Meran Ewlen und die Meldaanberge besser gesichert als jede Burg.«
    Eben noch hatten die Ratsleute erregt miteinander gestritten, nun aber lähmte die Bedeutung dessen, was Königin Tarigh vorgebracht hatte, die Runde, so dass zunächst niemand ein Wort herausbrachte – zu unerhört war der Vorschlag. Alle saßen bewegungslos auf ihren Stühlen. Auch die in der Mitte des Raumes stehenden Gäste des Rates blieben still und warteten ab, was geschehen würde.
    »Cyrandith, steh uns bei«, murmelte die ältere Frau in die bedrückende Stille hinein. Sie fuhr sich mit ihrer faltigen Hand über die Augen, wie um einen bösen Traum fortzuwischen. »Und gestern war Vellardin.«
    Es war Enris, als ob sie mit ihren letzten Worten den unglaublichen Wahnsinn, der über sie alle hereingebrochen war, in einem einzigen Satz zusammengefasst hätte. Erleichterung überkam ihn, dass der Ratsturm die Bedrohung offenbar ernster nahm, als er es noch vor wenigen Tagen bei der Ältestenversammlung in Andostaan erlebt hatte. Aber gleichzeitig fühlte er sich regelrecht schlecht, weil er mit seinem Bericht die Anführer von Menelon in Angst und Schrecken versetzt hatte. Kein Wunder, dass niemand gerne schlimme Nachrichten überbrachte!
    »Ist denn wirklich Flucht der einzige Ausweg, der uns noch bleibt?«, murmelte einer der Ratsleute, als dächte er laut nach. Niemand sah ihn an.
    »Glaubt mir, diesem Sturm kann keiner trotzen«, sagte Escar bitter. »Wenn wir auf die Warnung des Endars gehört und Andostaan so schnell wie möglich aufgegeben hätten, dann wäre wenigstens niemand von uns umgekommen.« Er holte tief Luft. Es fiel ihm sichtlich schwer, weiterzusprechen. »Das ist die Verantwortung, mit der wir restlichen Ratsmitglieder leben müssen.«
    Hinter ihm scharrte Larcaan unwillig mit den Füßen und sah zu Boden.
    Das schmeckt dir nicht, was?, dachte Enris grimmig. Nun, mitgehangen, mitgefangen! Du wolltest deinen Hintern im Rat sitzen haben, dann schau auch deinen falschen Entscheidungen ins Gesicht.
    »Ich bitte Euch dringend, nicht denselben Fehler zu machen«, hörte er Escar weitersprechen. »Eure Häuser können wieder aufgebaut werden, aber wer wird das tun, wenn die Einwohner dieser Stadt tot sind?«
    »Ich für meinen Teil habe genug gehört«, ließ sich Urgan vernehmen. »Ich sage, wir begeben uns in den Schutz des Regenbogentals.«
    Er nickte Königin Tarigh zu, die seine Geste erwiderte. Gemeinsam setzten sich die beiden wieder auf ihre Stühle. Ein leises Raunen ertönte.
    »Aber wie lange sollen wir Menelon den Rücken kehren?«, wollte einer der Ratsherren wissen. »Wir bleiben am Leben, gut und schön, aber was weiter? Schließlich können wir nicht zurückkehren, solange diese fremden Krieger nicht besiegt sind. Was haben sie vor? Wollen sie den ganzen Norden erobern? Können wir ihnen nicht etwas anbieten, was sie haben wollen, damit sie uns in Ruhe lassen?«
    Enris schüttelte bei diesen Fragen entschieden den Kopf. Für einen Moment hatte er es sich überlegt, nicht zu antworten, um nicht noch mehr Öl ins Feuer zu gießen, aber dann hatte er sich anders entschieden. Keine Heimlichkeiten mehr!
    »Nein, sie hassen uns Menschen und wollen uns alle umbringen. Wir können nicht mit ihnen verhandeln. Aber Arcad, der Endar, der uns von den Serephin erzählte, hatte einen Plan. Er wollte die Dunkelelfen von Eilond um Hilfe bitten. Wenn irgendein Volk in Runland in der Lage ist, diesen Kriegern die Stirn zu bieten, dann die Antara.«
    »Das Reich von Eilond ist schon lange vergangen«, entgegnete Königin Tarigh. »Was ist mit den Zwergen oder den Elfen in den Mondwäldern? Wäre es nicht vielversprechender, sie um ein Bündnis

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