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Runlandsaga - Wolfzeit

Runlandsaga - Wolfzeit

Titel: Runlandsaga - Wolfzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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töten, wenn ihre Forderungen nicht erfüllt würden, ergriff der Anführer der Endarin sein Schwert und schrie, dass er niemals mit Verbrechern verhandeln würde. Tränen liefen über sein Gesicht, als er laut verkündete, er hätte keinen Bruder mehr. Dann gab er den Befehl zum Sturm der Halle.
    Als Rian und seine Getreuen erkannten, dass ihr Plan gescheitert war, legten sie in der Halle Feuer. In ihrem Zorn fingen sie damit an, die Ältesten zu töten. Aber Oláran und seine Getreuen kämpften sich in das brennende Gebäude vor. Während Rian mit seinen Kriegern auf sie eindrang, versuchten sie, alle Geiseln, die noch am Leben waren, aus dem brennenden Gebäude zu retten. Doch sie konnten nur wenige der Ältesten in Sicherheit bringen.
    Schließlich waren allein noch die beiden gegnerischen Gruppen übrig. Ein fürchterliches Blutvergießen folgte. Unter schweren Verlusten gelang es Oláran und den Seinen, Rians Kämpfer zu besiegen. Keiner der Abtrünnigen blieb am Leben. Am Ende stand nur noch Rian aufrecht, der Oláran zum Zweikampf forderte. Während das Dach der brennenden Halle an mehreren Stellen einstürzte, kreuzten die beiden mächtigsten verbannten Serephin ihre Klingen. Oláran hatte noch niemals zuvor seinen älteren Bruder in einem Kampf besiegt, doch sein Zorn über Rians Verblendung und die Verbrechen seines Bruders verliehen ihm ungeahnte Kräfte. Er verwundete ihn schwer, Rian aber glückte die Flucht, indem er aus der einstürzenden Halle in den Syrneril sprang und in dessen dunklen Wassern untertauchte. Trotz ausgedehnter Suche gelang es niemandem, seinen Leichnam zu finden. Oláran hielt ihn für tot.

16
    Die Vorbereitungen für die Fahrt zu den Arcandinseln gingen schneller voran, als Enris es vermutet hätte. Er hatte angenommen, dass sich der Rat nur langsam darum kümmern würde, ihnen alles zukommen zu lassen, was sie für ihre Reise benötigten. Bestimmt fanden Menelons Anführer, dass es gerade wichtigere Dinge abzuwägen gab. Viel war zu erledigen, wenn die Räumung der Stadt zügig und ohne größere Schwierigkeiten erfolgen sollte.
    Aber er hatte sich getäuscht. Er war kaum mit Suvare, Teras und Themet auf die Tjalk zurückgekehrt, als ein Mann von der Hafenverwaltung auf dem Anleger erschien. In seinem Schlepptau befanden sich mehrere Arbeiter, die Kisten und Fässer mit Verpflegung an Bord brachten. Die ursprüngliche Ladung, die für Sol bestimmten Ölfässer, wurden von Bord geschafft, während Suvare und Teras mit offenen Mündern zuschauten und staunten, mit welcher Geschwindigkeit die Stadt sie für ihre Fahrt ausrüstete. Der Mann bot Suvare an, sie für den Lohn ihres Auftrags zu entschädigen.
    »Morgen früh bricht ein Zweimaster nach Süden auf, der noch Platz in seinem Laderaum hat«, sagte er. »Der Khor hat zugestimmt, Euren Auftrag zu übernehmen. Damit seid Ihr nun von Euren Verpflichtungen entbunden.«
    Enris hatte beinahe damit gerechnet, dass Suvare dem Vertreter der Hafenbehörde über den Mund fahren würde. Die angebotene Summe für die Fracht war zwar angemessen, aber so, wie er das schroffe Wesen der Schiffsführerin kennengelernt hatte, schätzte er sie nicht als eine Frau ein, die sich auf den Planken ihres eigenen Kahns vor vollendete Tatsachen stellen ließ.
    Suvare jedoch sagte nichts, sondern nahm den Wechsel der Ladung hin, als hätte sie dies schon seit Tagen geplant. Wie bereits während der Versammlung des Ratsturms wirkte sie regelrecht geistesabwesend. Enris fiel auf, dass sie kaum ein Wort herausgebracht hatte, seit – ja, seit Königin Tarighs Begrüßung, als Suvare die Herrin des Regenbogentals angestarrt hatte wie eine Erscheinung.
    Auch Teras bemerkte die Veränderung an seinem Khor. Immer wieder warf er ihr unruhige Blicke zu. Als sie auch zurück an Bord immer noch keine Anstalten machte, wieder lebendiger zu werden, beschloss er, selbst das Ruder in die Hand zu nehmen, als ob Suvare unpässlich wäre, und wies die Arbeiter an, wo sie die Verpflegung verstauen sollten.
    Neria hatte sich am Heck der Tjalk in die Sonne gesetzt. Nun stellte sie sich zu Enris. Eine Weile beobachteten beide schweigend das Treiben an Deck, bevor die Voronfrau das Wort ergriff. »Offenbar hat der Rat entschieden, uns bei unserer Reise zu unterstützen.«
    Enris nickte, während Nerias Augen Daniro folgten, der mit anpackte, um die Ladung unterzubringen.
    »Ay, es ist gut gelaufen. Wir haben sogar die Zusicherung bekommen, dass Krieger aus dem Regenbogental zu

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