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Runlandsaga - Wolfzeit

Runlandsaga - Wolfzeit

Titel: Runlandsaga - Wolfzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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Lederrüstungen ebenso wie seine das Wappen des Regenbogentals trugen. Er stellte sie als Norvik und Mesgin vor. Beide waren noch recht jung, etwa im Alter von Enris. Ihre Blicke aber, die sie über das Deck der Tjalk wandern ließen, um sich mit ihrem neuen Zuhause für die nächsten Wochen, vielleicht Monate, vertraut zu machen, waren bereits die von erfahrenen Kämpfern. Sie nahmen die Suvare in Augenschein, als ob das Schiff ein Ringfort sei, das sie gegen eine feindliche Armee zu halten hätten. Dabei redeten sie leise miteinander in demselben singenden Tonfall, den Enris von Königin Tarigh, vor allem aber von Aros her kannte, und den er inzwischen mit den Bewohnern des Regenbogentals in Verbindung brachte. Allerdings war diesen beiden Männern ihre Herkunft bei weitem stärker anzuhören. Enris vermutete, dass sie noch nicht lange fort von Burg Cost sein konnten.
    Suvare selbst führte die drei auf dem Schiff herum, um sie mit der Tjalk vom Bug bis zum Heck vertraut zu machen. Enris schloss sich ihnen an, weil er zeigen wollte, dass er den gleichen Anteil an der Führung des Unternehmens beanspruchte wie Suvare. Seitdem er sich Larcaan gegenüber als Arcads Schüler ausgegeben hatte, fühlte er sich in wachsendem Maße bereit, als hätte ihm der Endar tatsächlich aufgetragen, diejenigen, die er als Schicksalsgemeinschaft bezeichnet hatte, in seinem Namen weiterzuführen. Aber die von Königin Tarigh geschickten Krieger stellten ihre Fragen nur der Frau, die sich ihnen als Khor des Schiffes vorgestellt hatte, was ihn ärgerte.
    Corrya betrachtete die drei Neuankömmlinge ebenfalls misstrauisch. Neben ihm waren die Krieger aus dem Regenbogental die einzigen Männer an Bord, die offen Waffen trugen, wenn man von Calach und seinem breiten Küchenmesser absah. Enris entging nicht, dass sie selbst den Hauptmann der Wache abschätzend musterten. Bestimmt fragten sie sich, ob er sich tatsächlich auf das Führen seiner Waffe verstand oder ob er die Klinge an seiner Seite nur spazieren führte, wie es so oft bei Angehörigen einer Stadtwache oder einer Bürgerwehr der Fall war. Aber an diesem Abend kam es zwischen Corrya und ihnen weder zu einer Unterhaltung noch zu einer Auseinandersetzung.
    Am nächsten Tag nutzte Enris die Gelegenheit, noch einmal an Land zu gehen, bevor die Suvare in Richtung Arcandinseln auslaufen würde. Die Luft war ungewöhnlich heiß und schwül für diese Jahreszeit. Immer wieder hob er seinen Blick in Erwartung eines Gewitters, das die drückende Hitze wieder etwas abkühlen würde, aber am Himmel waren kaum Wolken zu sehen.
    Auch die Stadtbewohner schienen auf den ersten Blick unter dem Wetter zu leiden. Doch Enris brauchte nicht lange durch die Straßen zu laufen, um zu bemerken, dass die nervöse Anspannung, die er den Gesichtern und den Unterhaltungen um sich herum entnahm, nicht von der sommerlichen Hitze herrührte. Die Nachricht, dass Menelon aufgegeben würde, weil die Gefahr eines Angriffs drohte, hatte sich wie ein Lauffeuer verbreitet. Enris erschien es, als sei die gesamte Stadtwache auf den Beinen, um deutlich zu machen, dass kein Grund zur Panik bestünde. Die Menschen waren gereizt. Wann immer irgendwo in den Gassen oder auf dem Markt ein Streit ausbrach, tauchten sofort wie herbeigezaubert Aros’ bewaffnete Männer auf, bemüht, die Auseinandersetzungen nicht zu einem Flächenbrand anwachsen zu lassen.
    Die meisten Flüchtlinge aus Andostaan waren inzwischen auf dem Gelände des Ratsturms untergebracht worden. Enris suchte in den Stallungen Themet auf, der dort die Nacht mit Mirka und Helja verbrachte. Er hatte seine liebe Mühe damit, dem Jungen eine Entscheidung klarzumachen, für die er sich noch in den frühen Morgenstunden auf seinem Lager unruhig hin- und hergewälzt hatte.
    »Ich möchte, dass du mit Mirka und Helja ins Regenbogental gehst«, sagte er. »Du bist dort sicherer als mit mir auf der Suvare . Sobald wir die Antara gefunden und um Hilfe gebeten haben, komme ich wieder zu euch.«
    »Ich will aber bei dir bleiben!«, begehrte Themet auf. »Ich lasse mich doch nicht wegschicken wie ein Kleinkind! Ich will auch etwas tun, um diese Serephin aufzuhalten. Die haben meine Eltern umgebracht, schon vergessen?«
    Enris war kurz versucht, ihn gereizt anzublaffen, dass er Renas Tod bestimmt niemals vergessen würde – schließlich sei sie in seinen Armen gestorben. Doch er schluckte seine Bemerkung schnell herunter. »Jetzt, da Arvid und Rena tot sind, bin ich für

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