Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Runlandsaga - Wolfzeit

Runlandsaga - Wolfzeit

Titel: Runlandsaga - Wolfzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
Vom Netzwerk:
Anker gegangen sind, liegt knapp hinter ihrer südlichsten Spitze. Wenn das, was Farran uns erzählt hat, der Wahrheit entspricht, dann befindet sich das Piratenlager irgendwo an der Nordwestküste. Wie ihr sehen könnt, ist das eine Gegend, in der das Steuern nicht leicht fällt. Die schwarz eingezeichneten Stellen vor der Küste sind vorgelagerte Felsenriffe. Um die wollte ich lieber einen Bogen machen. Wenn es um Gewässer geht, die ich noch nie befahren habe, dann sehe ich mir zwar die Karten an, aber ich verlasse mich nicht blind auf sie.«
    »Außerdem sollten wir uns ja nicht gleich auf Meilen hinaus ankündigen wie ein Festumzug zur Sonnenwende«, fiel Aros ihr ins Wort.
    »Genau!«, fuhr Suvare, die Unterbrechungen nicht mochte, in gereiztem Ton fort, bevor er weiterreden konnte. »Mit all dem Abstand, den wir bisher zu Irteca gehalten haben, müssten wir Shartan und seinen Leuten kaum aufgefallen sein. Es sei denn, er hat auch hier, im Süden der Insel, seine Wachposten aufgestellt.«
    »Ich hätte es an seiner Stelle getan«, murmelte Mesgin neben Aros und strich sich seinen kurzgeschnittenen Bart.
    »Dann weiß er jetzt Bescheid, dass er Besuch bekommen hat«, entgegnete Suvare achselzuckend. »Wir können uns schließlich nicht unsichtbar machen. Unsere Hoffnung bleibt, dass er sich in seinem Versteck sicher genug fühlt, um nicht überall auf Irteca Wachposten verteilt zu haben. Bisher hat ihn niemand direkt auf seinem eigenen Gebiet herausgefordert. Die Arcandinseln werden gemieden. Wenn wir Glück haben, dann liegt das Überraschungsmoment bei uns.«
    »Und wie werden wir dieses nutzen?«, meldete sich Larcaan zu Wort.
    Aros räusperte sich vernehmlich. »Darüber habe ich in den letzten Tagen nachgedacht. Wir werden hier an Land gehen. Mit wir meine ich Mesgin, Norvik und mich. Ein kleiner Stoßtrupp von erfahrenen Kriegern. Wir schlagen uns in Richtung Nordwesten durch und suchen das Lager des Hechtes. Wenn wir es gefunden haben, versuchen wir soviel wie möglich herauszufinden – wie viel Mann sich dort aufhalten, wie stark sie bewaffnet sind, wie die Verteidigung des Lagers aussieht, und vor allem, ob sich dort tatsächlich das magische Portal befindet, wie Suvare glaubt.«
    »Ich glaube es ebenfalls«, warf Enris ein. »Ich war schließlich dabei, als Farran davon erzählte.«
    »Ay, sicher«, warf Aros ungeduldig ein. »Jedenfalls, sobald wir mehr wissen, kommen wir wieder zurück und berichten euch.«
    »Ich werde mit euch gehen«, sagte Corrya bestimmt.
    Der Hauptmann von Königin Tarighs Kriegern kniff die Lippen zusammen. »Das halte ich für keine gute Idee. Es sollte jemand zurückbleiben, der mit einer Waffe umgehen kann. Wir liegen hier nicht in einem sicheren Hafen.«
    »Ich gehe mit euch«, wiederholte Corrya. »Ich bin schon viel zu lange untätig. Wenn ihr in Schwierigkeiten geratet, dann werdet ihr eine weitere Hand, die ein Schwert führen kann, bestimmt brauchen. Oder denkt ihr vielleicht, ich wäre ein schlechterer Kämpfer als ihr drei?«
    Die beiden Männer sahen sich wortlos an, bis Aros schließlich das Schweigen brach. »Also gut, verflucht noch mal! Ihr sollt euren Willen haben. Aber da draußen hört ihr auf meinen Befehl, verstanden? Sonst könnt ihr gleich wieder umkehren!«
    »Moment mal, und was ist mit mir?«, rief Enris. »Ich will auch mitkommen!«
    »Du?« Norvik lachte. »Junge, du wärst uns nur ein Klotz am Bein. Du hast doch bestimmt noch niemanden mit dem Schwert ins Totenboot gestoßen.«
    In diesem Moment wünschte sich Enris sehnlichst, er hätte während des Kampfes an den Weißen Klippen tatsächlich jemanden getötet, egal wie. Hauptsache, er hätte etwas vorzuweisen, damit diese Männer ihn endlich ernst nähmen. Noch vor wenigen Wochen hätte ihn ein solcher Gedanke erschreckt. Inzwischen nicht mehr. Ihm war, als wäre er in kurzer Zeit um Jahre gealtert. »Ich hab schon eine Waffe in der Hand gehabt, und gegen Piraten hab ich auch gekämpft!«, gab er zornig zurück.
    »Weil dir nichts anderes übrig blieb«, wies ihn Corrya zurecht. »Ich war dabei, vergiss das nicht. Das hier ist etwas anderes.«
    Dass es ausgerechnet der Wachmann aus Andostaan war, der ihm nun in den Rücken fiel, ärgerte Enris noch mehr. Gerade eben hatte der finstere Hüne sich selbst in die Gruppe von Kundschaftern gedrängt, und nun wollte er ihn nicht dabeihaben!
    »Mag sein, dass ich noch nicht so viele Leute über eine Klinge hab springen lassen wie du«, erwiderte er mit

Weitere Kostenlose Bücher