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Runlandsaga - Wolfzeit

Runlandsaga - Wolfzeit

Titel: Runlandsaga - Wolfzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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schneidender Stimme. »Aber ich weiß, wie das Portal aussieht, das wir suchen.«
    »Es bleibt dabei«, entschied Aros. Es hörte sich endgültig an. »Gerade weil du Arcads Schüler warst, bist du wertvoll für uns. Du wirst uns erst dann zu dem Portal führen, wenn wir die Stärke unseres Gegners kennen.«
    Hilflos blickte Enris Suvare an, die mit den Achseln zuckte. »Auf meiner Tjalk gebe ich die Befehle. Aber an Land überlasse ich es Aros, zu entscheiden, wie wir vorgehen. Wenn er Königin Tarighs Vertrauen besitzt, dann verlasse ich mich auf seine Entscheidungen.«
    Der Rest des Treffens in der Khorskajüte rauschte an Enris vorbei, ohne dass er irgendeinem der Gespräche besonders aufmerksam folgte – zu verärgert war er von der Entscheidung der anderen, ihn nicht mitzunehmen. Kurz nach dem Abendessen verschwand er an Deck, um frische Luft zu schnappen.
    Die Nacht war über der Bucht hereingebrochen, doch wie schon in den letzten Tagen hielt sich der Mond hinter einer Wolkendecke verborgen. Ein Glück, dass sie endlich das Festland erreicht hatten! Bis Vollmond konnte es nicht mehr lange dauern. Ob die Verwandlung in einen Wolf wohl sehr schmerzhaft war?
    Enris betrachtete den dunklen Umriss der Bucht vor dem etwas helleren Nachthimmel, das matte Schimmern des Strandes und die Schwärze der dagegen anrollenden Wellen, deren lautes Rauschen weit über das Wasser hinweg zu hören war. Die Insel lag vor der Tjalk wie ein riesiges, unbekanntes Tier.
    Es war dieser Anblick, der Enris eine Entscheidung treffen ließ. Er hatte eine Menge durchgemacht, seit er vor Wochen den Magier und den Endar kennengelernt hatte. Er war nicht so weit gekommen, um sich jetzt von ein paar Schlägern mit dem Wappen irgendeines weit entfernten Landes auf ihren Rüstungen sagen zu lassen, was er zu tun oder lassen habe. Die Insel, dieses still in der Nacht liegende Tier, wartete darauf, von ihm erforscht zu werden. Jetzt war die Gelegenheit, zu verschwinden. Wenn Corrya, Aros und die beiden anderen Männer aus dem Regenbogental am nächsten Morgen zu ihrem Streifzug aufbrechen würden, dann käme er bereits wieder zurück, und mit ihm alles, was sie über die Piraten und ihr Lager wissen mussten.
    Ohne unnötigen Lärm zu machen, ging er zum Heck der Suvare . Dort war das neue Beiboot vertäut, das der Rat von Menelon ihnen für die Fahrt mitgegeben hatte.
    Sich nach allen Seiten umsehend kletterte er über die Reling, stieg ins Boot und löste die Vertäuung. Entschlossen packte er die Ruder. Er würde Aros und Corrya schon zeigen, dass er ein mindestens so guter Kundschafter war wie sie!
    Die Tjalk lag nah am Ufer vor Anker. Wenige Ruderschläge brachten Enris zum Strand. Er zog das Boot so weit an Land, wie er sich anhand des herumliegenden Tangs sicher sein konnte, dass die Flut es nicht mitnehmen würde. Vor ihm erstreckte sich ein breiter Uferstreifen, der in der hellen Nacht wie frisch gefallener Schnee schimmerte. Dahinter wuchs auf einer Anhöhe dichtes Gehölz.
    Enris seufzte. Es würde schwierig werden, sich im Dunkeln einen Weg durch dieses Dickicht zu bahnen. Wenigstens war es nicht so finster wie zu Neumond.
    Bevor er zwischen den ersten Reihen der Fichtenstämme verschwand, blickte er sich noch einmal zu den fernen Lichtern an Bord der Suvare um. Die Götter hatten tatsächlich einen merkwürdigen Sinn für Humor! Noch vor wenigen Tagen hatte er Themet und Mirka wütend dafür ausgeschimpft, dass sie sich trotz seines Verbots auf eine eigenmächtige Unternehmung gemacht hatten. Jetzt hatte er genau dasselbe vor. Na, wenn schon! Die anderen hatten ihn behandelt wie einen dummen Jungen, aber er würde sich das verdammt noch mal nicht gefallen lassen!
    Anfangs fiel es Enris in der Tat schwer, sich durch das dichte Unterholz zu kämpfen. Doch bald kam er leichter voran. Er vermutete, dass er über einen Wildwechsel gestolpert war, und folgte dem schmalen Pfad hügelan, ohne sich weiter über die Richtung Gedanken zu machen. Im Gehen rief er sich die Karte der Insel in Erinnerung, die er auf dem Tisch in Suvares Kajüte betrachtet hatte. Er würde bald den Kamm der Anhöhe für einen besseren Überblick erreicht haben.
    Obwohl er seit dem vergangenen Morgen auf den Beinen war, verspürte er kaum Müdigkeit. Er war viel zu aufgeregt. Der frische Duft des nächtlichen Nadelwaldes erschien ihm nach den Tagen auf See wie ein belebender, kalter Guss ins Gesicht. Seine Augen hatten sich inzwischen gut an die Dunkelheit gewöhnt,

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