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Runlandsaga - Wolfzeit

Runlandsaga - Wolfzeit

Titel: Runlandsaga - Wolfzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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führte ihn zum Eingang der Höhle. Die anderen folgten ihm, steckten ihre Köpfe zusammen, lachten und schwatzten miteinander. Der Pirat, der den jungen Mann zusammengeschlagen hatte, beeilte sich, um zu seinem Anführer aufzuschließen. »Was hast du mit ihm vor?«, wollte er wissen. »Warum bringst du ihn in unser Versteck?«
    »Ich will mich mit unserem Besucher unterhalten«, entgegnete Shartan grimmig. »Soll niemand sagen, dass der Hecht keine Gastfreundschaft kennt, nicht wahr?«
    Verwirrt starrte der Pirat ihn an, während er neben ihm herlief. Er sah aus, als wolle er etwas erwidern, schien sich dann aber eines Besseren zu besinnen.
    Obwohl Enris wegen seines blutverklebten Gesichts nur aus einem Auge sehen konnte, versuchte er, soviel wie möglich von dem Ort wahrzunehmen, durch den man ihn führte. Wenn er wider alle Hoffnung von hier entkommen wollte, musste er alles nutzen, was ihm über seine Umgebung bekannt war.
    Trotz der spärlichen Beleuchtung erkannte er, dass der Eingang der Höhle von offensichtlich kundigen Händen bearbeitet worden war. Das Gestein bildete einen glatt abschließenden Halbkreis. Enris bezweifelte, dass sich die Piratenbande die Mühe gemacht hatte, ihren Unterschlupf derart kunstvoll zu gestalten. Sein Verdacht bestätigte sich, als er das Innere der Höhle begutachtete. Auch hier fanden sich glatte, senkrechte Wände, die ihr das Aussehen einer langgezogenen Halle mit unterschiedlich großen seitlich abzweigenden Räumen verliehen. Einige von ihnen besaßen geschlossene Türen, andere wiederum wiesen nur offene Durchgänge ohne trennende Vorhänge oder einen anderen Einlass auf.
    Die geschickte Art, mit der die natürliche Form dieses Unterschlupfs in ein Aussehen ähnlich dem Inneren einer Festung verwandelt worden war, ließ Enris sofort an die Dunkelelfen denken. Der aus unbehauenen Steinen errichtete Wachturm, an dem er gefangen worden war, mochte ja vielleicht von den Piraten oder den früheren menschlichen Bewohnern Irtecas errichtet worden sein. Aber die Baukunst, die hier zur Anwendung gekommen war, ging entweder auf Zwerge oder die Endarin zurück. Enris hatte Mühe, seine Erregung zu unterdrücken. Bestimmt war das Ziel ihrer Reise in der Nähe. Aber wo?
    Sein suchender Blick streifte weiter durch die Halle, die mit allerlei Beutegut der Piraten vollgestopft war, während Shartan mit ihm auf ihr rückwärtiges Ende zuschritt. Der Steinboden war an vielen Stellen mit dicken Teppichen ausgelegt, deren geknüpfte Muster Enris aus seiner Zeit bei Larian als Arbeiten der Nomaden von Ceranth wiedererkannte. Einige von ihnen hätten dem Empfangszimmer in der Burg eines Adeligen Ehre gemacht. Stattdessen häuften sich hier auf ihnen in einer Ecke Fässer mit Trinkwasser und eingesalztem Fleisch, in einer anderen Rüstungsteile und Waffen. Die Umgebung erinnerte Enris an eine der Lagerhallen aus dem Hafen von Andostaan, eine kaum zu zählende Ansammlung von unterschiedlichsten Dingen auf engstem Raum, nur bei weitem bunter zusammengewürfelt. Larian hätte die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen, wenn er in seinem Lager ein so wildes Durcheinander vorgefunden hätte. Doch bevor Enris weiter über den Kaufmann und dessen vorzeitiges Ende nachdenken konnte, hatte Shartan ihn schon zu einer Treppe am Ende der Halle gezogen, deren Stufen aufwärts in den Fels führten.
    »Immer weiter, wir sind gleich da«, verkündete Shartan gutgelaunt wie ein Fremdenführer, während er seinen Gefangenen mit eisernem Griff festhielt. Enris hörte die anderen Piraten hinter sich, die ihrem Khor in der offensichtlichen Hoffnung folgten, gleich einen Riesenspaß zu erleben.
    Als er die erste Stufe betrat, war ihm, als ob er aus den Augenwinkeln neben sich eine Bewegung wahrnehmen würde. Etwas oder jemand schien an ihm vorbei die steinerne Treppe hinaufzuhuschen. Er hielt inne und versuchte, seinen Kopf zur Seite zu drehen, um genauer sehen zu können, wer ihn überholte. Doch da war nichts anders als der nackte Fels. Gleichzeitig verspürte er einen stechenden Schmerz, als Shartan ihn mit seinem Arm, den er ihm um den Nacken gelegt hatte, weiterriss und dabei hart zudrückte. Anscheinend hatte er vermutet, der junge Mann würde sich mit einem Mal weigern, weiterzugehen.
    Als sie das Ende der Treppe erreichten, wehte Enris frische Nachtluft in sein brennendes Gesicht und verriet ihm, dass sie wieder offenes Gelände betraten. Gleich darauf sah er auch über sich den Nachthimmel, den der

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