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Runlandsaga - Wolfzeit

Runlandsaga - Wolfzeit

Titel: Runlandsaga - Wolfzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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Schritten auf das Podest. Bevor sie sich ebenfalls in die schwebenden Scheibe aus schimmerndem Grün bewegte, wandte sie sich zu den beiden Temari um. »Ich weiß nicht, wohin es uns verschlagen wird. Wehrt euch auf keinen Fall und kommt mir sofort hinterher. Wir müssen zusammenbleiben!«
    Enris’ Lippen waren ein schmaler Strich. Die Voronfrau neben ihm trat mit einen Schritt rückwärts, was Jahanila, die sich bereits wieder umgedreht hatte, nicht mehr mitbekam. Ihre Gestalt tauchte in das grüne Licht ein und war weg.
    »Ich geh da nicht durch«, wehrte sich Neria. Ihr Gesichtsausdruck war wieder so misstrauisch und verschlossen wie an dem Tag, als er sie kennengelernt hatte.
    »Du hast die Serephinfrau gehört«, gab Enris zurück. »Wir dürfen sie nicht verlieren! Die werden uns nur dann helfen, wenn wir uns auf ihre Prüfung einlassen.«
    Neria schüttelte entschieden ihren Kopf. Sie vermied es, ihm ins Gesicht zu sehen. Enris blickte besorgt zu dem Podest hinauf. Das Quelor stand offen, aber wie lange noch?
    »Ich lass mich nicht von denen herumschieben wie ein Stein auf einem Spielbrett«, brach es aus Neria heraus.
    Enris verfluchte innerlich ihre Sturheit. Unvermittelt packte er mit beiden Händen den Arm der Wolfsfrau und zog sie rückwärts mit sich. Die Schnelligkeit, mit der sich Neria wehrte, überraschte ihn, so dass er sie beinahe losgelassen hätte. Sie stemmte sich in die entgegengesetzte Richtung, riss ihren Arm, den er festhielt, nach oben und trat ihm gleichzeitig mit voller Wucht vor das Schienbein. Es fühlte sich an, als wäre ihm ein Nagel durch den Knochen getrieben worden. Er schrie vor Schmerzen auf, hielt aber weiter mit verzweifelter Entschlossenheit ihren Arm umklammert und zerrte sie auf das Podest.
    Die beiden Antarawachen rührten sich währenddessen nicht von der Stelle. Ausdruckslos folgten ihre Augen dem Ringen der beiden Temari. Was hier geschah, war bereits ein Teil der Prüfung. Sie würden sich nicht einmischen, um ihren Ausgang zu beeinflussen.
    Bis auf ein wütendes Knurren drang kein Wort über Nerias Lippen. Hasserfüllt starrte sie Enris an, als erkenne sie ihn nicht wieder. Mit einem harten Ruck gelang es ihr, sich loszureißen. Doch bevor sie Abstand zu dem jungen Mann bekommen konnte, hatte er sie mit einem Satz erneut erreicht und seine Arme um sie geschlungen. Die Voronfrau umklammernd, die sich sträubte und fauchte, als hätte sie wieder die Form eines wilden Tieres angenommen, stolperte er mit einer schnellen Drehung in das Licht des Quelors hinein. Im nächsten Augenblick waren sie fort. Die grün schimmernde Scheibe schwebte kurz weiter über dem Podest, bevor sie verblasste. Immer noch schweigend kehrten ihm die Wachen den Rücken und verließen den Kuppelsaal.

29
    Das Rauschen niederstürzenden Wassers hallte weithin durch den nächtlichen Wald. Die Gruppe von gut zwanzig Serephinkriegern, die einen Menschen mit sich führte, verharrte kurz wie auf ein unsichtbares Zeichen hin, und setzte sich dann in Richtung des steten Geräuschs in Bewegung.
    So nahe am Fuß des Cot´naar, eines Vulkans am östlichen Rand der Blauen Berge, wollte Manari kein Wagnis eingehen. Das Siedlungsgebiet der Endarin lag in unmittelbarer Nähe. Die Verräter mochten viel von ihrer einstigen Macht eingebüßt haben, aber sie waren immer noch in der Überzahl. Vielleicht hatten sie den Tod des ersten Wächters gespürt und waren gewarnt. Besser, Vorsicht walten zu lassen, als in einen Hinterhalt zu geraten.
    Ein leises Knacken im Unterholz verriet Manari, dass Jenasar zurückkam. Sie hatte ihn vorausgeschickt, um das Gelände zu erkunden. Als sie ihn für dieses Unternehmen auswählte, war es ihm zunächst nur schlecht gelungen, seine Verwunderung zu verbergen. Schließlich hatte er sie nach der Zerstörung des Quelors offen zu einem Zweikampf herausgefordert. Aber inzwischen schien er sich nicht mehr darüber zu wundern, wie ihr auffiel, als er aus dem Gebüsch zu ihr trat. Im Gegenteil, der Ausdruck auf seinem Gesicht sprach von dem eifrigen Bemühen, seinen Wert unter Beweis zu stellen. Amüsiert bemerkte Manari, dass Jenasar ihre Führung nicht mehr in Frage stellte, seit sie verkündet hatte, den zweiten der vier Wächterdrachen aufgespürt zu haben.
    »Der Eingang in den Berg ist nicht weit von hier«, meldete der junge Serephin. »Er befindet sich am Ende der Schlucht dort unten. Am besten folgen wir dem Lauf des Flusses ins Innere.«
    Cesparian legte seinen Kopf schief, als

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